Musik- und Klanginstrumente
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Die erste Orgel der Seedorfer Kirche wurde vermutlich um 1855 von Vitus Klingler in Stetten bei Haigerloch erbaut. Ein genaues Datum ist nicht bekannt. 1920 wurde eine neue Orgel von Orgelbau Gbr. Späth/Ennetach als Opus 285, 2 Manual 20 Register mit pneumatischen Kegelladen geliefert. (Hautpwerk, Schwellwerk, Pedal) Aus dieser Späth-Orgel ist noch sehr viel erhalten: 1. Der große Magazinbalg im Turm (direkte Windversorgung des HW und PED), Zeitungen im Balg mit Jahreszahlen von 1918, 1919 und 1921 2. Pneumatische Kegelladen (seit 1965 elektrisch angesteuert) 3. Balg in der Orgel für Schwellwerk (1920 Pneumatikbalg für Steuerwind) 4. Etwa 14 Register Holz und Metall (wenn auch zum Teil umgebaut und verändert)
Mukachewo
(2016)
Das abgebildete Gruppenbild entstand am 30. April 2016 im Bischof Antonio Saal. Es zeigt für die Meisten der anwesenden Besucher sowohl bekannte Gesichter, wie auch mehrere unbekannte. Und diese sind die Gäste aus Mukachewo, darunter der Bischof Antal Majnek mit seiner Sekretärin und die Familie Marta und Bela Popovics mit ihren Kindern, Neffen und Nichten.
Seit 1972, also seit fünfzig Jahren, erklingt in der Kuhbacher Pfarrkirche eine Orgel, die mehr als hundert Jahre älter ist als die 1908 erbaute Kirche. Erbaut 1794 vom Rastatter Orgelbauer Ferdinand Stieffell für die evangelische Kirche in Liedolsheim (heute Teilort von Dettenheim, Kreis Karlsruhe), wurde sie dort Mitte der 1960er Jahre abgebaut, weil sie nicht mehr instandgesetzt werden konnte, heißt es in der Festschrift zum 250-jährigen Bestehen der Kirche 1987. Warum konnten die Kuhbacher die Orgel restaurieren und die Liedolsheimer nicht? Und wie kam die Orgel überhaupt nach Kuhbach, noch dazu in eine katholische Kirche? Das versucht dieser Beitrag nachzuvollziehen, dessen Informationen vor allem auf Zeitzeugenerzählungen, Zeitungsberichte und Unterlagen der Kirchengemeinde zurückgehen.
"Sündig und süß"
(2009)
Um das Ende der Stummfilmzeit in Heidelberg zu verstehen, muss man zunächst die Situation in der Stabilisierungsphase nach der Inflation (1923) betrachten: Es gab zwei „Monopol-Filmtheater“ (Erstaufführungskinos mit Monopolstatus), das „Odeon“ (Hauptstr. 37, mit 350 Plätzen) von Friedrich Schulten 1911 als Kinopalast mit Kellerlokal und Konzert-Cafe erbaut und die „Kammer“-Lichtspiele (Hauptstr. 88, 375 PI.) der Gebrüder Bayer. Daneben gab es noch das „Neue Theater“ des Holländers Drukker in der Hauptstr. 42 ( heute „Schloß“-Kino, 250 Pl.) - ein mehr oder weniger schlecht beleumundetes Kintopp minderer Güte, das sich jedoch regen Publikumszuspruchs erfreute. Und es gab- seit Mai 1924 - die „Kulturfilmbühne“ (heute „Gloria“-Kino, 190 PI.), ein gemeinnütziges, ja kommunales Kino, dem der Vorsitzende des örtlichen Zensurausschusses, Dr. Karl Ammann, als Geschäftsführer vorstand. Das Ende der Stummfilmära bescherte Heidelberg jedoch noch einen Knalleffekt, der sozusagen der krönende Abschluss jener Entwicklung bildete und zugleich auf künftige Entwicklungen voraus wies.
Bei heimatkundlichen Nachforschungen über die katholische Kirche St. Peter in Kirchheim stieß ich in einem „Pfarrführer St. Peter“, den der ehemalige Pfarrer Vinzenz Thoma wohl in der Mitte der 1950er Jahre herausgegeben hatte, beim Thema Glocken auf das Folgende: „Die 3- Glocke ist eine sogenannte Patenglocke. Sie ist 14 Zentner schwer und hat den Ton ,g‘. Diese Glocke ist nur geliehen. Sie befand sich unter den Glocken, die nach Kriegsende in Hamburg noch unversehrt lagerten und stammt von der kath. Gemeinde Gramschütz in Niederschlesien. Sie wurde im Jahre 1686 in Breslau gegossen. Wie ein gehetzter Flüchtling kam sie zu uns und fand hier, wo so viele Schlesier und Breslauer wohnen, eine neue Heimat. Möge die eherne Ruferin gerade die Heimatvertriebenen alle mahnen, die Heimat des Leibes und die Heimat der Seele nie zu vergessen. Wie sie sich harmonisch einfügt in den Zusammenklang der übrigen Glocken, so sollen auch die Heimatvertriebenen mit den einheimischen Glaubensgenossen ein Herz und eine Seele werden!“
Ein Ortshistoriker ist natürlich immer sehr dankbar, wenn es zu einem Geschichtsthema Zeitzeugen gibt, die bereit sind, aus
vergangenen Tagen zu berichten. Bürger, Landwirt, Gemeinderat und Ortschaftsrat Wolfgang Kopp (1929 - 2017) war eine solche Person, die einverstanden war, sein Wissen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Von 1965 bis 1995 war er für die Ortschaft Heiligenzell kommunalpolitisch tätig und gehörte ab dem 1. Januar 1972 dem Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Friesenheim an. Wolfgang Kopp war es dann auch, der mir eines Tages ein altes Foto auf den Tisch legte und die Frage stellte, ob ich die sehr alte historische Heiligenzeller Rathausglocke kennen würde. Auf dem Foto konnte man eine kleine Glocke erkennen und einen Teil einer Umschrift ablesen: „Edel zu Strasburg“. Weiter meinte er, dass man auch die Jahreszahl 1742 ablesen könne. Eine Fotokopie des Bildes mit einer kleinen Notiz nahm ich glücklicherweise zu meinen
Geschichtsunterlagen, die dort jedoch eine längere Zeit ruhen sollte.
Der vorliegende Beitrag wurde angeregt durch die Begegnung mit historischen Klarinetten, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden waren und deren Signaturen eindeutig auf die Herkunft aus Werkstätten in Freiburg im Breisgau verwiesen. Im Einzelnen handelte es sich um eine achtklappige A-Klarinette aus Buchsbaum von Max Kenner (Abb. 1 a + b) sowie um das Fragment einer B-Klarinette und eine vollständig erhaltene Bassklarinette in B, beide von Joseph Ignaz Widmann 2 (Abb. 2). Lindesay G. Langwill listet in seinem speziell für Blasinstrumente verfassten Nachschlagewerk insgesamt sechs Werkstätten allein dieser Sparte in Freiburg auf: Albrecht, E. Geinoz, Johannes Hammig, M. Kenner, Laubé und Jos. Ignaz Widmann. Wie die Recherche ergab, liegt bei E. Geinoz allerdings eine falsche lokale Zuordnung vor, denn Geinoz gehört wohl in das schweizerische Freiburg/Fribourg im Üechtland. Ebenfalls zweifelhaft ist Laubé in der angegebenen Schreibweise. Johannes Hammig wiederum arbeitete erst im 20. Jahrhundert in Freiburg und entfällt für die Untersuchung, die sich auf das 19. Jahrhundert beschränkt. Um diese spärlichen Informationen noch etwas auszuweiten, wurde hauptsächlich in den verfügbaren Adressbüchern der Stadt Freiburg nach allgemeinen Hinweisen auf Instrumentenbauer gesucht. Die Ergebnisse sind in der vorliegenden Arbeit gesammelt. Leider besteht noch ein großer Mangel an Fakten und Daten zu den einzelnen Personen bzw. Werkstätten, wie sie beispielsweise aus Schriftwechseln, Preislisten oder Werbematerialien gewonnen werden könnten. Durch die vorliegende Recherche sind immerhin relativ sichere Rahmendaten über die einzelnen Wirkungszeiträume von Instrumentenbauern verfügbar, jedenfalls soweit sie in diesen öffentlichen Quellen verzeichnet wurden. Mit dieser Arbeit soll – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit der Darstellung – ein erster Impuls für weitere Forschungen gegeben werden. Mögen künftige Beiträge auf der Basis
weiterer Quellen zu genaueren Kenntnissen über die Freiburger Instrumentenbauer des 19. Jahrhunderts führen.
"a peste libera nos."
(2013)
Die meisten Menschen empfinden Glockengeläut als Wohlklang, die wenigen, die dies als Lärm bezeichnen, können diese Kirchenmusik nicht zum Verstummen bringen. Aber die, welche Glockengeläut als schmerzhaften Lärm empfinden, sind jene, die zum Thema dieses Beitrags hinführen: Die Dämonen. Einer aus der gefürchteten Dämonenschar war jener, der die Pest brachte, und dieser floh, wenn Glocken ihre Stimme erhoben. Wie Glocken diese Aufgabe erfüllten, soll hier dargestellt werden.
Am 9. Februar 1959 wurde der Justitiar und vormalige Präsident des Katholischen Oberstiftungsrates Dr. Wilhelm Ehret von Generalvikar Dr. Ernst Föhre beauftragt, „eine Darstellung auszuarbeiten über die Rechte und Pflichten an der Bischöflichen Kathedrale und die diesbezüglichen Zuständigkeiten des Herrn Erzbischofs, des Domkapitels, des Dompfarrers, der Domfabrik, des Stiftungsrates, der Fonde, der Stadt Freiburg, des Münsterbauvereins und möglicherweise noch andere“ — in der Tat ein weit gefaßter Auftrag, dessen Ergebnis dazu dienen sollte, „hier eine klare Regelung und Neuordnung herbeizuführen.“ Dr. Föhr wurde nach geraumer Zeit ungeduldig und erinnerte am 24. August 1959 an die Fertigung des Gutachtens. Ehret verwies auf die Schwierigkeit: es sei ein so vielfältiges Sachgebiet, „daß es erschöpfend nur von einem Universitätsprofessor, dem ein wissenschaftlicher Mitarbeiterstab (kanonistisches oder rechtshistorisches Seminar) zur Verfügung steht, ausgearbeitet werden könnte.“ Die Hohe Behörde mache sich offensichtlich keine zutreffende Vorstellung vom Umfang des erforderlichen Aktenstudiums für eine so allgemein gestellte Aufgabe. Es handele sich nicht um eine routinemäßige Arbeit. Außerdem müßten für die einzelnen Sachgebiete die Akten erst mühsam zusammengesucht werden.
Wichtige Materialien seien bislang nicht beigebracht worden. Vor allem fehlten ihm als Gutachter die Akten über die Verhandlungen zwischen der Stadt Freiburg und dem erzbischöflichen Ordinariat. Am 15. Oktober lieferte Dr. Ehret
das erbetene Gutachten über den Dienstweg innerhalb des Hauses ab — unter Rückgabe von 25 Aktenbänden. Anlaß und Hintergrund für dieses Gutachten, über die Rechtsverhältnisse am Münster als Kathedralkirche, waren die Auseinandersetzung und der schwelende Streit über die im Gang befindliche Beschaffung eines neuen Münstergeläutes. Wir verschränken in der Darstellung das unten publizierte Ehret'sche Gutachten mit dem Vorgang der Glockenbeschaffung.
Die Glocken sind in Unteralpfen alle viertel Stunde zu hören und sie sagen an, wenn eine Hochzeit ist, die HI. Messe gelesen wird oder das Endglöckchen verkündet, dass uns jemand verlassen hat. Das ist seit alten Zeiten so und wird auch für folgende Generation in dem Döflein Begleiter sein. Wann die erste Kirche, besser das erste Kirchlein in Unteralpfen gebaut wurde, ist nicht sicher zu belegen. Sicher ist jedoch, dass nach dem 30-jährigen Krieg Kirche und Pfarrhaus renoviert werden mussten. So gab es mit Sicherheit eine Vorgängerkirche, als nach den Wirren des Krieges Pfarrer Mayenberg mit dem Bau einer neuen Kirche begann. Diese Kirche wurde im Jahre 1664 fertiggestellt.