070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen
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Der vergessene Dichter Johann Georg Deeg (1814-1846) und die Heidelberger Zeitschrift "Braga"
(2009)
Über den Schriftsteller Johann Georg Deeg ist wohl zum letzten Mal etwas nach seinem frühen Tod in Heidelberg geschrieben worden: Ein erstaunlicher Nekrolog erschien in der Mannheimer Abendzeitung, dem Sprachrohr der radikalen und demokratischen badischen Opposition. Es scheint reizvoll, diesen vergessenen Autor zunächst mit dem eindrucksvollen Text vorzustellen. Der Artikel wurde wie üblich anonym veröffentlicht unter einem Verfasserzeichen. Es war nicht möglich, die Identität dieses wohl in Heidelberg wohnenden Korrespondenten aufzudecken.
Ach Heidelberg
(2004)
Dieses Rundfunkfeature wurde im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks, Abt. Kultur und Wissenschaft, Redaktion Gerhard Reitschert mit dem SDR und dem SFB aufgenommen und am 23.4.1981 in WDR 3 von 21 bis 22 Uhr gesendet. Der Wiedergabe liegt das Manuskript der Autorin zu Grunde. Bei der Bearbeitung sind die Wechsel der Stimmen gekennzeichnet [Spr.], die Verweise auf Musik, Überblendungen und redaktionelle Hinweise jedoch entfallen, Quellenangaben zu den Zitaten und Originaltoneinblendungen ergänzt. Die Namenskürzel sind wie folgt aufzulösen: MD (Maria Damolin), HB (Helmut P. Brendgens), RPS (Rolf Peter Sieferle), AH (Adolf Holzhüter), AS (Anneliese Seeliger-Zeiß), LM (Ludwig Merz), MB (Michael Buselmeier), HS (Hans-Peter Stichs), KB (Karin Bruns), HL (Hermann Lehmann), CS (Claus Schmidt), CW (Claudia Schmitt).
"der punker"
(2004)
„Die Punker“ oder „Punks“, wie man sie auch nennt, gehören mittlerweile der Geschichte an und könnten daher durchaus von Interesse sein für einen Geschichtsverein. Man trifft sie noch gelegentlich, vereinzelt auch in Heidelbergs Gassen. Der Stil jedoch ist der gleiche geblieben: Zerrissene, unproportionierte Kleidung, grellbunt gefärbte und gezuckerte Haare, mit Metallketten, Rasierklingen und durch Ohren und Wangen gestochenen Sicherheitsnadeln geschmückt. In ihrer (politischen) Haltung eher indifferent und diffus, mehr links als rechts, auf jeden Fall antibürgerlich. Mit der sogenannten „Punkwelle“, die 1977 in den westlichen Industriegesellschaften als eine Protestbewegung von Jugendlichen gegen Arbeitslosigkeit und Langeweile einsetzte, die ihr Ausdrucksmittel in der oben beschriebenen äußeren Aufmachung und in hektisch aggressiver Rockmusik fand, hat „der punker“ allerdings überhaupt nichts zu tun. Der Ursprung des Vereins „der punker“ liegt in einer Stadtteilzeitung „der punker - Leben in Rohrbach“, die sich als Gegenentwurf zur Rohrbacher Berichterstattung der hiesigen, dominierenden Tageszeitung verstand.
Im Jahrbuch Bd. 7/2002 hat Carola Hoecker die verschlungenen Wege des Carlebachschen Ladenschildes minutiös aufgezeichnet. Dem ist nichts hinzuzufügen. Hier geht es um etwas anderes, nämlich um die Verlässlichkeit und Echtheit von Fotografien und um ihre Brauchbarkeit als historische Dokumente. Es existieren von Gottmann zwei Fotos der gesamten Fassade des Hauses Hauptstraße 136: Das eine ist das häufig schon wiedergegebene, das auch Alexander Huffschmidt in seiner Regesten-Sammlung über das Haus verwendet hat. Beschriftung und Schild weisen auf Carlebachs Antiquariat und Buchhandlung hin.
Ein schweres Stück Heidelberger Stadtgeschichte hängt an eisernen Ketten über dem Eingang der Buchhandlung „Ex libris“ in der Plöck 32. Das aus Eisen gegossene Schild scheint einem aus zwei Holzbrettern bestehenden, mit Leder bezogenen Bibliothekseinband aus dem 15./16. Jahrhundert nachempfunden zu sein. Dieser Eindruck wird durch die dunkelbraune Bemalung, die Buchschließen und die Blüten ähnelnden Blindstempelungen noch verstärkt. Auf den Beschlägen der Buchdeckelecken ist jeweils der Doppeladler des Reichswappens nachgebildet. Die Enden der drei abgerundeten Bünde auf dem Buchrücken sind mit den Buchdeckeln verbunden, die mit zwei Ketten an einer Eisenstange befestigt sind.
„Wir sind jung; auf kein Parteigeleise und keine Weltanschauungschaussee verpflichtet. Wir machen die lustigsten Extratouren und laufen den verschwiegendsten Waldwegen nach, wie es uns gerade passt. Im übrigen sind wir für Locamo, den dezentralisierten Einheitsstaat, Körperkultur, Ausbau der Universität, billige Mensa und bessere Studentenbuden. Wir sind gegen Berlin, gegen den Fremdenverkehr und die Polizei.“ (Komplizissimus, S. 38) Studentische Publizistik erscheint überwiegend kurzlebig und auf den ersten Blick nicht wirklich geeignet für tiefere Einblicke in akademische Kultur und Universitätsgeschichte. Das mag gelten und gegolten haben für die zahllosen, oft anlassbestimmten Broschüren, die häufig auf dem Niveau spaßiger Bier- und Abi-Zeitschriften einen Milieueindruck mit kurzer Verfallszeit vermitteln. Aussagekräftiger sind dagegen die Zeitschriften der studentischen Verbände, jene der Korporationen, die ins späte 19. Jahrhundert zurückreichen und die Verbandsorgane politischer Hochschulgruppen, die nach 1918 ins Leben gerufen wurden und heute z.T. schwer auffindbar sind. Neben den Verbindungszeitschriften entstanden aber schon um die Jahrhundertwende zahlreiche, von der Jugendbewegung inspirierte Organe der so genannten „Freistudentenschaft“.
Carl Gustav Jochmann hielt sich nach Beendigung seiner Anwaltstätigkeit in Riga in den Jahren 1819 bis 1829 mehrfach, auch für längere Zeit, in Heidelberg auf, wo er in den Jahren 1806/1808 Jurisprudenz studiert hatte. Außer seinem Verleger Christian Friedrich Winter werden nur wenige seiner Heidelberger Freunde und Bekannten gewusst haben, dass der privatisierende Jurist als Schriftsteller tätig war und bedeutende kulturphilosophische und zeitkritische Werke verfasste. Jochman legte größten Wert darauf, als Autor unbekannt zu bleiben; alle seine Schriften erschienen anonym. Sein Beharren auf „Verborgenheit“ mag der entscheidende Grund dafür sein, dass man über seine Kontakte in Heidelberg nicht sehr viel weiß, obwohl einige seiner Bekannten, so der schottische Kaufmann James Mitchell und der Bankier und Fabrikant Christian Adam Fries im gesellschaftlichen Leben der Stadt eine wichtige Rolle gespielt haben. Auch ob sein Freund Christian Friedrich Winter, in dessen Verlag drei der vier Bücher Jochmanns erschienen sind, das Geheimnis um seinen anonymen Autor wahren konnte, ist nicht bekannt.
Das im Jahre 1872 von Franz Xaver Leibold gegründete „Ettenheimer Wochenblatt“, das ab 1879 unter dem Titel „Ettenheimer Zeitung“ erschien, ist eine wertvolle Geschichtsquelle, die auch einen Blick auf die Ereignisse und Begebenheiten während des Ersten Weltkrieges in Ettenheim ermöglicht. Am Anfang steht großformatig und für jeden eindeutig erkennbar die Bekanntgabe der Mobilmachung, die in der „Ettenheimer Zeitung“ am 1. August 1914 im „Amtlichen Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Ettenheim“ befohlen wird. Verantwortlich für die Veröffentlichung ist das Großherzogliche Bezirksamt Ettenheim. Da es damals weder Fernseh- noch Rundfunksendungen gab, waren Plakate und Zeitungen die einzigen Medien, um die gesamte Bevölkerung schnell und flächendeckend mit dieser besonderen Information zu erreichen. Die erste Rundfunkübertragung in Deutschland fand übrigens erst im Dezember 1920, also nach Beendigung des Krieges statt.
Nacht über Bretten
(2022)
In diesem Beitrag geht der Autor der Frage nach, wie sich die politischen Ereignisse im Jahr 1933, dem Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, in den Beiträgen des Brettener Tagblattes widerspiegeln. Es wird aufgedeckt,
wie die Bevölkerung der Stadt Bretten und ihres Umlandes durch die Nationalsozialisten vereinnahmt wurde und wie sie auf die offensichtliche Beseitigung der Demokratie reagierte. Dabei ist sehr deutlich festzustellen, wie rasch die Nationalsozialisten ihre Ideologie und die damit verbundenen Zwangsmaßnahmen umsetzten.
Der "Verlag der Schulbrüder" in Unterkirnach und die Verehrung der heiligen Theresia vom Kinde Jesu
(2017)
Das Ende des Ersten Weltkriegs war zugleich der Anfang eines Aufbruchs, wie ihn Deutschland noch nicht gesehen hatte; und nicht zuletzt auf religiösem Gebiet. Er fand seinen unmittelbaren Ausdruck in einem stetig anwachsenden Schrifttum, dem der Leser oft ratlos gegenüberstand. Nun kamen vor allem die alten katholischen Verlage wieder zum Zuge, die ihm die Wahl erleichterten: Herder in Freiburg, Kösel in München, Pustet in Regensburg, Benziger in Einsiedeln. Aber neben ihnen erschienen auch neue und hatten großen Erfolg: so etwa der „Verlag der Schulbrüder“, der sich 1919 in deren deutschem Mutterhaus „Maria-Tann“ in Unterkirnach bei Villingen konstituierte.