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Vom Wissen zur Wissenschaft
(2017)
Die Studie verfolgt am Beispiel württembergischer Volkskunde zwischen 1820 und 1950, ob und wie aus Wissen Wissenschaft werden kann. Dem Konzept der historischen Wissensforschung folgend untersucht sie mit kulturwissenschaftlichen Methoden, was als ethnografisches Wissen gilt, wer es mit welchen Mitteln herstellt und wie es medial aufbereitet wird. In den Blick genommen wird dabei ein breites Feld an (historisch-)landeskundlich tätigen Akteuren und Institutionen mit ihren jeweiligen Wissenspraktiken und Austauschbeziehungen. Neben zahlreichen Persönlichkeiten und Vereinen tritt vor allem der württembergische Staat mit seiner Ressortforschung als wichtiger Impuls- und Auftraggeber hervor. Das Buch beginnt im Statistisch-topographischen Bureau mit der Vor-Geschichte ethnografischen Wissens um 1820, untersucht „Volk“ als Konzept und Objekt, folgt den Sammlungs- und Publikationsunternehmungen und ihrer gesellschaftlichen und organisatorischen Verankerung, beobachtet die Formierung neuer landeskundlicher Institutionen und ihre Förderung und klärt so die Gelegenheitsstrukturen regionaler Ethnografie. Der lange Untersuchungszeitraum ermöglicht mit fünf Themenblöcken und Zeitschnitten eine bisher so nicht erfolgte Analyse von spezifischen Ressourcen und Strategien zur Etablierung einer neuen Wissenschaftsdisziplin. PD Dr. Lioba Keller-Drescher habilitierte sich 2015 mit der hier vorliegenden Studie im Fach Empirische Kulturwissenschaft an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Der Bergbau auf den Blei-Silber-Zinkerzgängen im Schauinsland, 9 km südlich der Stadt Freiburg im Breisgau, wurde mit Unterbrechungen vom späten Mittelalter bis 1954 betrieben. Silber war im Mittelalter Hauptmünzmetall. Ab dem 17. Jahrhundert gewann vor allem das Blei
an Bedeutung. Die in den Erzgängen häufiger vorkommende Zinkblende konnte bis zum 19.
Jahrhundert nicht genutzt werden. Der Grubenbetrieb wurde 1954 wegen Unrentabilität eingeteilt. Die Ergebnisse der seit 1998 durchgeführten archäologischen Dokumentation der noch
befahrbaren Grubenbaue und der übertägigen Geländedenkmäler haben einige der früheren
Aussagen von Historikern bestätigt, diese hinsichtlich der Entwicklung de Bergbaus und der
Siedlungsgenese aber auch wesentlich ergänzt oder korrigiert.