Verkehrswirtschaft und Nachrichtenübermittlung
Filtern
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (10)
Gehört zur Bibliographie
- nein (10)
Schlagworte
- Geschichte (5)
- Post (4)
- Villingen im Schwarzwald (2)
- Baden (1)
- Bretten (1)
- Briefmarke (1)
- Dunningen (1)
- Fernmeldewesen (1)
- Fürstlich-Thurn-und-Taxissche Postverwaltung (1)
- Güterverkehr (1)
Wir im Südwesten Deutschlands erhielten unsere geographische Gestalt erst 1806 im Anschluss an die napoleonischen Gebietsveränderungen, die aufgrund des Reichsdeputationshauptausschusses vorgenommen worden waren und das Ende des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" bedeuteten und erst württembergisch wurden, als Rottweil den Status einer "Freien Reichstadt" verlor. Bis zur Gründung der Königlich Württembergischen Post im Jahre 1851 erfolgte die Nachrichtenübermittlung meist durch Boten, die im Auftrag von Klöstern, Universitäten, Kaufleuten, Städten oder von Königen und Adligen Briefe überbrachten. In den vorderösterreichischen Landen wurde die Post durch "Thurn- und Taxis" besorgt, die schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts Verträge mit Kaiser Karl V. über die Einrichtung und den Unterhalt von Postrouten im Deutschen Reich abgeschlossen hatten. Im Jahre 1990 feierte die Post das Jubiläum zum 500. Jahrestag der Einführung der Post und berief sich dabei auf die erstmalige Einrichtung einer Botenstrecke im Jahre 1490 von Innsbruck aus ins oberschwäbische Memmingen. Auf dieser Strecke wurden Fußboten und
Reiter zur Postbeförderung eingesetzt.
D'Frachtbott
(2001)
In der Dunninger Chronik ist die Entwicklung des Postwesens ausführlich beschrieben. Über die Frachtgutzustellung wird dagegen nichts berichtet. Deshalb habe ich Josef Burri und Katharina Bantle-Burri aufgesucht und mit ihnen zusammen versucht, diese für die damalige Zeit wichtige Angelegenheit in die Erinnerung zurück zu rufen. Beide hatten viele Jahre lang den Frachtgutverkehr zwischen Dunningen und Rottweil in ihren Händen und konnten somit viele Einzelheiten darüber erzählen. Vor 1920 hat die Gemeinde das Frachtgut vom Bahnhof Rottweil in unregelmäßigen Abständen mit einem Lastwagen abgeholt. Diese Fuhren waren anscheinend doch recht unrentabel und wurden bald wieder eingestellt. Zuvor hatte schon ein Bauer mit dem Hausnamen <Henna Peter> mit seinem Pferd ab und zu aus Rottweil Fracht nach Dunningen transportiert.
"Fasse dich kurz!"
(2021)
Die Erfindung des Telefons und dessen konsequente Weiterentwicklung bis zur Praxistauglichkeit veränderte ausgangs des 19. Jahrhunderts das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in einem damals nicht vorhersehbaren Ausmaß. Endlich ist es möglich geworden, mit einem Geschäftspartner oder einem Freund ohne zeitlichen Versatz, also »live«, in Kontakt zu treten, was bislang mit Briefen oder Telegrammen nicht möglich war. Gewerbetreibende erkannten die neuen Möglichkeiten, die ihnen das Telefon bot, recht schnell. Sie waren die ersten, die diese Vorteile für sich nutzen wollten, während Privatpersonen, teils aus Kostengründen, aber auch aus Zurückhaltung allem Neuen gegenüber, eher verhalten reagierten. Ludwigsburg machte da keine Ausnahme. Mitte 1886, nur rund fünf Jahre nachdem in Deutschland die ersten Telefonnetze eingerichtet wurden, »klingelte« auch hier das erste Telefon. Ein guter Anlass, die Entwicklung dieser in der Stadtgeschichte bisher immer nur am Rand gestreiften bedeutenden technischen Errungenschaft ausführlich darzustellen, wobei auf die nähere Erläuterung technischer Geräte und deren Funktionen verständlicherweise verzichtet wird.
Nachrichtenaustausch erfolgte zu allen Zeiten. Schon aus vorgeschichtlicher Zeit sind Handelswege bekannt, auf denen
Waren und Nachrichten befördert wurden. Mehrere durchzogen Europa in Nord-Süd-Richtung. Diese dienten hauptsächlich den Salztransporten und dem Bernsteinhandel. Einer führte aus dem Hamburger Raum von der Nordsee kommend über
Weser, hessisches Bergland, den Main und den Oberrheingraben, das Isere- und Rhonetal bis zum Mittelmeer, wobei sich eine Vielzahl Querverbindungen als Zubringer und Verteiler zu Nebenwegen entwickelten.
Briefmarken? - Natürlich sind sie praktisch, brauchbar, zweckdienlich, aber wer sammelt heute noch Briefmarken? Doch, sie sind noch immer sehr zahlreich, die Zackenzähler und Lupenkünstler, Sammler mit bisweilen sehr ausgeprägter Passion und Hochstimmung. Ist es die Liebe zur graphischen Kleinkunst oder die Hoffnung auf Zugewinn und vielleicht auch
geschichtliches Interesse? Briefmarken sind ja in der Tat auch Geschichtsquellen, sind zuverlässige Zeitzeugen; auch im Spiegelbild der Briefmarken kann Geschichte sehr lebendig werden. In BADEN erschien die erste Briefmarke vor genau 150 Jahren am 1. Mai 1851; heute Anlass für eine kleine Rückschau.
Am 18. Juli 1548 [2]
baten der Bürgermeister und die Räte von Überlingen ihre Kollegen in St. Gallen in einem Brief um Hilfe. Sie schrieben, dass zur Zeit Mangel an Butter herrsche und baten die St. Galler darum, auf den eigenen und umliegenden Märkten
Butter für sie einzukaufen und ihnen zukommen zu lassen. Der Brief veranschaulicht
den schon damals und seit langer Zeit bestehenden Austausch von Gütern über den
Bodensee: Die Überlinger schrieben, das regelmässig von Überlingen nach Steinach [3]
fahrende Getreideschiff könnte als Gegenfuhre Butter nach Überlingen transportieren,
um sie in dieser Notzeit zu »beschmalzen«. Briefe wie dieser, in der Fachsprache »Missiven« genannt, veranschaulichen die engen sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen,
die die Anrainer des Bodensees miteinander verbanden. So trennend der See heute er So trennend der See heute erscheint – historisch betrachtet war er ein verbindendes Element, das einen regen Austausch von Gütern und damit entsprechend enge Beziehungen ermöglichte. [4] Einzelne
Bereiche und Zeitabschnitte des Austauschs über den See sind bereits gut untersucht, in
anderen fehlt es bislang noch an Grundlagenstudien.
Stollhofen war eine alemannische Neusiedlung die auf Ruinen an der alten Römerstraße gegründet wurde. Der Ort war Mutterpfarrei für ein großes Kirchspiel. Noch vor 1300 erfolgte neben dem alten Kirchdorf die Gründung einer neuen Stadt. Im Jahre 1302 wurde Stollhofen erstmalig als solche erwähnt. Im Jahre 1309 verkaufte Ritter von Windeck die Stadt mit der Vogtei und den beiden Dörfern Söllingen und Hügelsheim an den Markgrafen von Baden. Ab dieser Zeit war Stollhofen badische Amtsstadt, der im Jahre 1389 12 Dörfer zugehörten. Die Stadt lag an der wichtigen Handelsverbindung zwischen Straßburg und Frankfurt und diente als Relais- und Umspannstation. Nicht nur der Verkehr auf der Straße, sondern auch der Verkehr auf dem Rhein tangierte die Stadt. Am Rheinufer stand ein Posten, dem die vorbeifahrenden Schiffer und Flößer ihren Bedarf an Fuhrwerken und Übernachtungsmöglichkeiten für die Rückreise mitteilen konnten. In einer Zählung aus dem Jahre 1582 besaß Stollhofen 120 Fuhrwägen die auf einen regen Last- und Handelsverkehr hindeuteten. Auch 1595 werden in einer Urkunde „Fuhrleute" erwähnt die in der Nacht das Stadttor passieren wollten. Der Beruf „Karcher" wurde ein typischer Stollhofener Erwerbszweig.
Ursprünglich erfolgte die Briefbeförderung durch
reisende Kaufleute, Fuhrleute, Schiffer, Metzger,
Mönche, Pilger usw.
Die zwischen 1504 und 1516 durch Franz von Taxis zur Beförderung der Staatskorrespondenz zwischen Brüssel und Wien eingerichtete Postverbindung wurde 1516 für jedermann zur Benutzung
freigegeben.
Vor ca. 300 Jahren kam einmal wöchentlich ein
Postreiter nach Villingen, auf seinem Weg von
Schaffhausen nach Hornberg und zurück. Dieser
Postritt wurde 1755 auf zwei Ritte wöchentlich
erhöht und bis Offenburg ausgedehnt.
„... Als 1872 die Großherzoglich Badische Post in die Kaiserliche Reichspost eingegliedert wird, erhält Villingen ein kaiserliches Postamt“, schreibt das Mitglied des Geschichts- und Heimatvereins Walter K.F. Haas. Von ihm erfahren wir auch, dass ab 1875 das kaiserliche Postamt in der Niederen Straße 24 (damals Nr. 388) im Hause der Familie Beha (heute Haus Sutermeister) untergebracht war. Vom „Postdirektor“ bis zum „Hilfsbriefträger“ betrug das Personal neun Personen, dazu kamen vier Landbriefträger und drei Bürodiener. In der ganzen Stadt gab es drei Briefkästen. Die amtliche Verkaufsstelle für Postwertzeichen befand sich 1884 bei Kaufmann Karl Butta, Marktplatz 185 (heute Parfümerie Butta-Stetter, Bickenstraße).
Der Beitrag gibt einen kurzen Einblick in die Anfänge der Philatelie in den 1840er Jahren, beschreibt die »Definition Briefmarke« und deren Entwertungsmöglichkeiten. Mit der Gemeindereform in Baden-Württemberg in den 1970er Jahren verschwanden viele Ortsnamen aus den Poststempeln. Eine gewisse Anonymität hat sich »eingeschlichen«. Vereinzelt gibt es noch Ortswerbestempel, die für einen Ort oder eine bestimmte Einrichtung in der Gemeinde oder Stadt werben. Der Beitrag verdeutlicht auch die Rationalisierungen im täglichen Postbetrieb.
Noch heute besitzt jede Gemeinde ihre Postleitzahl und den »modernen« Maschinenstempel des Briefzentrums mit der individuellen Zahl der »Postleitregion«. Das Thema wird postalisch am Beispiel der heutigen Gemeinde Hausen im Wiesental (Landkreis Lörrach) verdeutlicht. Der
Artikel möchte auch dazu anregen, dass sich die Leserinnen und Leser mit der Philatelie- und Postgeschichte auseinandersetzen und sich vielleicht des Themas in ihrem Wohnort annehmen.