Publikationen der BLB
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In Baden-Württemberg übernehmen die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe und die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart die Sammlung der gedruckt, elektronisch auf Datenträgern oder als Netzpublikation erscheinenden Pflichtexemplare. Dabei arbeiten Sie in Projekten eng mit dem
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) zusammen. So gelingt es, wesentliche Teile des textbasierten analogen und digitalen Kulturerbes des Bundeslands zu sichern.
Die von der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) und der Badischen Landesbibliothek (BLB) gemeinsam erstellte Landesbibliographie Baden-Württemberg wurde 2023 in einem gemeinsamen Projekt der Bibliotheken mit dem Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) von der seit 1983 bestehenden Datenhaltung beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg in die Verbunddatenbank K10plus migriert. Dabei mussten ca. 470.000 Titeldatensätze, darunter mehrheitlich unselbstständige Titel samt Sacherschließung überführt werden, während die Titelerfassung parallel dazu weiterlief. Die Migration erfolgte ohne Format-Erweiterungen im K10plus und ohne Datenverlust durch eine umfassende Überführung der Altdaten in den Titelbereich der Verbunddatenbank sowie unter konsequenter Berücksichtigung der Discovery-Systeme als primärer Rechercheschnittstelle. Eine solche stringente Datenmigration bildet daher ein wichtiges Best-Practice-Beispiel für vergleichbare Bibliographieumstellungen.
In den Jahren 1797 bis 1816 hat der spätere badische Hofmaler Friedrich Helmsdorf ein Stammbuch geführt. Ende des Jahres 1938 hat die Karlsruherin Marie Curjel dieses Stammbuch zwecks Finanzierung der „Judenvermögensabgabe“ an die Badische Landesbibliothek verkauft. Es wurde im November 2020 an ihre Erben restituiert. Diese haben es dankenswerterweise als Leihgabe in der Badischen Landesbibliothek belassen. Damit haben sie ermöglicht, das Stammbuch gründlich weiter zu erforschen und alles zusammenzutragen, was sich über Friedrich Helmsdorf als Stammbucheigner, über sein Stammbuch als historisches Objekt und über Marie Curjel als diejenige herausfinden lässt, die es unter Zwang veräußert hat. Die Recherche nach den Lebensumständen der beiden Vorbesitzer hat nicht aufklären können, welchen Weg das Stammbuch zwischen 1816 und 1938 genommen hat. Erschlossen aber wurden zwei durch das Stammbuch verbundene Biographien, die unterschiedlicher nicht sein können.
Wichtige und traditionsreiche Träger landeskundlicher Forschung drohen im Zuge der aktuellen Transformation zu Open Access übersehen und von digitalen Publikationswegen ausgeschlossen zu werden. Es ist Aufgabe der Landesbibliotheken, die Interessen dieser Zielgruppe zu vertreten und Angebote zu entwickeln. Die Badische Landesbibliothek bietet mit RegionaliaOpen einen erfolgreichen Open-Access-Publikationsservice an. Dieser integriert sich in das übrige Serviceangebot der Bibliothek, ergänzt die Landesbibliographie mit Volltexten und stärkt die Verbindung zu den regionalgeschichtlich arbeitenden Akteuren.
Transkriptionsrichtlinien "Digitalisierung und Volltexterkennung der ehemals Reichenauer Inkunabeln"
(2024)
Im Rahmen des Projektes „Digitalisierung und Volltexterkennung der ehemals Reichenauer Inkunabeln“ digitalisierte die Badische Landesbibliothek die 243 Titel umfassende Inkunabelsammlung aus der ehemaligen Bibliothek des Klosters Reichenau und erschloss diese mit Hilfe des Texterkennungssystems Transkribus. Die Digitalisate und Volltexte sind über die Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek verfügbar. Nachfolgende Transkriptionsrichtlinien wurden innerhalb des Projektes für die computergestützte Transkription von Inkunabeln und Frühdrucken definiert. Insbesondere liegen sie dem
Trainingsmaterial der auf der Transkribus-Plattform veröffentlichten Texterkennungsmodelle „Latin Incunabula (Reichenau)“ (Modell-ID 61337), „Latin/German Bilingual Incunabula (Reichenau)“ (Modell-ID 61316) und „German Incunabula (Reichenau)“ (Modell-ID 61285) zu Grunde. Das Projekt wurde von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg gefördert.
Angesichts neuer Herausforderungen und knapper werdender Mittel geraten die historischen Bestände als Träger des schriftlichen Kulturerbes zuweilen ein wenig aus dem Fokus. Doch gelingen hin und wieder trotz gestiegener Preise auch in diesem Bereich einzigartige Neuwerbungen. So ging es der Badischen Landesbibliothek Ende 2015: Sie konnte eine kostbare spätmittelalterliche Handschrift erwerben, deren Geschichte gleich mehrfach mit Baden und der BLB verbunden ist. Ermöglicht wurde dies durch die großzügige und unbürokratische Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung
Kulturgut Baden-Württemberg und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Anlässlich des Jubiläums zum 1.300-jährigen Bestehen des Benediktinerklosters auf der Reichenau digitalisiert die Badische Landesbibliothek die ca. 240 Titel umfassende Inkunabelsammlung aus der ehemaligen Klosterbibliothek und erschließt diese in maschinenlesbarer Form. Ermöglicht wird dieses Projekt, das nicht nur von hoher landesgeschichtlicher Bedeutung ist, sondern mit einem Umfang von ca. 70.000 Seiten auch quantitativ neue Maßstäbe hinsichtlich der computergestützten Volltexterkennung von Wiegendrucken setzt, durch die Förderung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg. Es ist angesiedelt in den Abteilungen Regionalia und Sammlungen.
Die Badische Landesbibliothek hat im März 2023 die Lernwerkstatt eröffnet, eine offene Lernumgebung, die auf „Lernen im Austausch“ abzielt. Die Lernwerkstatt kombiniert eine freie Lernfläche mit einem Seminarraum – auf beiden Flächen findet ein breites Veranstaltungsprogramm statt. Die Lernwerkstatt ist die räumliche Heimat der Teaching Library, die seit 2010 Schulungen und Workshops im Bereich wissenschaftliches Arbeiten und Informationskompetenz anbietet.
Raum für Veränderung
(2023)
Seit zwölf Jahren ist die Badische Landesbibliothek in der Vermittlung von Informationskompetenz aktiv. Mit der Eröffnung der Lernwerkstatt im Frühjahr 2023 hat sie nicht nur einen neuen Lernort innerhalb der Bibliothek geschaffen, sondern auch ihr Programmangebot stark vergrößert. Die Lernwerkstatt ist ein Lernort, der mit seiner technischen und räumlichen Ausstattung
sowie mit seinem Veranstaltungsprogramm das „Lernen im Austausch“ fördert. In diesem Artikel werden Konzeptionierung und Umsetzung dieses Lernortes vorgestellt.
Wie verändert sich das Lernen von Jugendlichen heute? Mit welchen pädagogischen Konzepten können Bibliothekspädagoginnen und -pädagogen arbeiten, um Jugendliche zu begeistern? Diesen Fragen ging eine Fortbildung der Fachkommission Bibliothekspädagogik des Landesverbands Baden-Württemberg im dbv nach, die am 2. Mai 2022 per Zoom angeboten wurde. Als Referentinnen konnten Prof. Britta Klopsch, Prof. Anne Sliwka, Janina Beigel sowie Joana Kling gewonnen werden. Im Zentrum stand die Überlegung, wie eine auf schulische Kooperationen ausgerichtete Bibliothekspädagogik beziehungsweise -didaktik des 21. Jahrhunderts gestaltet sein könnte, damit sie den Anforderungen der heutigen und der kommenden Zeit genügt, und die Bedürfnisse von Jugendlichen anspricht.