1991/1992
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Wichtigstes Hilfsmittel des Geographen und Landeskundlers ist die Karte . In
ihren verschiedenen Formen als Atlaskarte, als topographische oder thematische
Karte dient sie zur Information, zur Orientierung und Darstellung. Gilt
das auch für die 'Wanderkarte' , die man lange Zeit zu den thematischen Karten
gerechnet hat (so noch : abc der Kartenkunde, 1983, S.608), heute aber mit Straßenkarten,
Seekarten u.a. den 'angewandten Karten' zurechnet (WILHELMY
1981, S.III ,1 )? Ist die 'Wanderkarte' überhaupt ein wissenschaftliches Thema,
geeignet, dem verdienten Landeskundler, dessen schöner Kartenvortrag (SICK
1988) jedem Zuhörer in bester Erinnerung ist, zum 65 . Geburtstag Verehrung
und Dank zu erweisen?
Wenn im folgenden die Instruction für den Obervogten der Pfand, und Gunkellehenbaren
Herrschaften Singen und Mühlhausen, Franz Sales Ummenhofer, erlassen
durch den Grafen Franz Joseph 1. von Enzenberg (1747-1821) am 23.
August 1806, vorgestellt und erläutert wird, so deshalb, weil es sich in vieler
Hinsicht um ein außergewöhnliches Dokument handelt. Es wurde erlassen am
Ende des alten Römischen Reiches Deutscher Nation. Der Verfasser gehört noch
ganz und gar nach seinem gesellschaftlichen Rang und seiner beruflichen Stellung
der zu Ende gehenden feudalen Epoche an, zugleich aber ist er als gläubiger
Katholik ein überzeugter Vertreter der Aufklärung und durchdrungen von freimaurerischen
idealen. Man spürt, wie er mit Unbehagen dem Anbruch einer ungewissen
Zeit entgegensieht, die so vieles ändern und - ihm noch unvorstellbar
- neue staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Formen bringen wird.
Der Beitrag befaßt sich mit einem Teilaspekt der aktuellen Debatte um die zukünftige
Form der Energiegewinnung. Es wird erläutert, welche Einstellung die
Bevölkerung in der Regio , dem Grenzgebiet zwischen Deutschland, Frankreich
und der Schweiz, zur Nutzung der Kernenergie besitzt und wie sich das Meinungsbild
unter dem Eindruck des Unfalls von Tschernobyl verändert hat. Der
grenzüberschreitende Kulturraum am Südlichen Oberrhein erweist sich dabei als
eine Hintergrundkulisse für generelle Denkmuster und Verhaltensweisen, die insbesondere
das Umweltbewußtsein betreffen.