38.2023
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Nachruf Frank Maier
(2023)
Es war nach der Hauptprobe für das Konzert „Vu ällem ebbis“ unseres Musikvereins, ich kann mich noch sehr gut erinnern, als mich mein Musikerkamerad Frank Maier zur Seite genommen und mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, für den langzeiterkrankten Bürgermeister als Amtsverweser einzuspringen. Eine Woche später - es war ein verregneter Sonntagnachmittag – saßen Inge Erath und ich bei Frank auf der Terrasse im Buchenweg, haben Kaffee getrunken und Möglichkeiten erörtert, wie sich meine damalige Stelle als Hauptamtsleiter in Aichhalden und die Aufgaben eines Amtsverwesers in Dunningen miteinander arrangieren lassen. Nach diesem Gespräch war klar: Ich stelle mich als Amtsverweser zur Wahl und gebe dafür – sollte ich gewählt werden – meine Stelle in Aichhalden auf. An diesem Sonntag im Buchenweg wurde sozusagen der Grundstein für mein politisches Engagement in meiner Heimatgemeinde gelegt. Ein Umstand, für den ich Frank ganz persönlich für immer dankbar sein werde. Die Gemeinde Dunningen trauert um einen hochengagierten Kommunalpolitiker und Mitbürger. Frank Maier wurde im Jahr 2004 erstmals in den Gemeinderat gewählt und gehörte dem Gremium bis 2019 an. Von 2012 bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden war er ehrenamtlicher Bürgermeisterstellvertreter und somit Gesicht und Repräsentant der Gemeinde.
Nachdem sich der Oktober recht freundlich verabschiedet hatte, regnet es in der Nacht zu Allerheiligen. Tagsüber kommt dann aber doch noch die Sonne raus und stimmt uns versöhnlich. Wir nehmen in den Folgetagen typisches Herbstwetter wahr, das gekennzeichnet ist durch rege Wechsel von Sonne, Wolken und Regenschauern. Die Nachttemperaturen sinken langsam ab und streifen zunehmend den Gefrierpunkt. Doch erst am 13. Oktober verzeichne ich - 0,7°C. Die Tage sind häufig neblig und diesig und erst am Nachmittag kommt ab und zu die Sonne heraus. Bei den sinkenden Temperaturen fühlt es sich häufig nass-kalt an und der Himmel bleibt bedeckt. Am Totensonntag (20. Oktober) werden wir durch einen wunderschönen Regenbogen überrascht, der sich über der Eschach zeigt. Leider bleibt es weiter regnerisch und nass-kalt. Die Tagestemperaturen bleiben ab jetzt bis auf weiteres einstellig. Bei meist bedecktem Himmel ist auch die Schwankungsbreite zwischen Tiefst- und Höchsttemperatur sehr gering. Wir nähern uns dem 1. Advent (27. November), der in diesem Jahr sehr früh liegt. Doch auch die erwartete Ankunft des Herrn, auf die wir uns vorbereiten, stimmt Petrus nicht milde und lässt zum Ende des Monats nur feuchte Botschaften verkünden.
Die professionelle Wetterstation der Gemeinde Dunningen ist nun seit über zwei Jahren im Dauereinsatz und liefert zuverlässig die Wetterdaten. Die Wetterdaten können weltweit jederzeit abgerufen werden. Am besten man installiert dazu die Dunninger App auf dem Handy oder ruft die Wetterseite der Homepage der Gemeinde Dunningen auf. Die Daten werden zusätzlich der Wetterwarte Süd (www.wetterwarte-sued.com) mit Sitz in Bad Schussenried zur Verfügung gestellt. Diese nutzt sie für die tägliche Wettervorhersage für die Regionen Oberschwaben, Schwaben, Bodensee, Allgäu, Linzgau, Hegau, Baar und Schwäbische Alb. Über das Wetterarchiv der Homepage der Wetterwarte Süd gibt es die Möglichkeit rückwirkend alle Daten nachzuschlagen. Das Jahr 2022 ist seit dem Beginn meiner Wetteraufzeichnung 2003 mit 10,1°C Durchschnittstemperatur das wärmste Jahr. Der bisherige Rekord von 9,9°C vom letzten Jahr wurde um 0,2°C übertroffen. Folgende Grafik zeigt deutlich, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in Dunningen tendenziell steigt.
Das Jubiläumsfest anlässlich des 100jährigen Bestehens unseres Vereins war von der Organisation, dem Aufbau bis zum Abbau ein absolutes Erlebnis, welches uns in sehr guter Erinnerung bleiben wird. Aber nun der Reihe nach: Die Organisation begann schon weit vor dem Jahre 2023. So wurde beispielsweise der Vertrag mit Ernst Hutter mitten in der Coronapandemie unterzeichnet. Die Einladungen für den Festumzug gingen in der zweiten Jahreshälfte 2022 raus, sodass zusammengefasst festgehalten werden kann, dass die Grobplanung Ende 2022 abgeschlossen war. Der Feinschliff der Organisation war dann in diesem Jahr, sodass wir sehr gut vorbereitet in das Fest starten konnten.
Zunächst einmal: Auch von unserer Seite die herzlichsten Glückwünsche zum 25-jährigen Bestehen der Gemeinschaft „Haus am Adlerbrunnen“. Wir vom Altenzentrum St. Veronika – obwohl erst später dazu gekommen – sind Teil dieses großen Ganzen, das Vorbild für viele kleinere Dörfer und Gemeinden sein kann. Das liegt zum einen an der unmittelbaren Nachbarschaft – zum anderen gibt es im Alltag sehr viele Schnittstellen. Die Dunninger wollten ein eigenes Pflegeheim. Dass dieser Wunsch umgesetzt wurde, ist nicht zuletzt ein Verdienst des damaligen Bürgermeisters Gerhard Winkler.
Unermüdlich arbeitete er daran, dass aus diesem – aus der damaligen Sicht – ungewöhnlich fortschrittlichen Gesamtkonzept Realität wurde. Wir hatten Gelegenheit für ein paar Fragen.
Eschachsegler
(2023)
Als großer Fan von Oldtimer-Segelflugzeugen habe ich einen Anteil an diesem Flugzeug Ka2b erworben, eine Konstruktion des bekannten Konstrukteurs Rudolf Kaiser im Alexander Schleicher Segelflugzeugbau. Mein Vorgänger hat dieses Flugzeug in gutem gebrauchten Zustand
zusammen mit meinem Freund Thomas van de Ven in Deutschland gekauft. Mit Thomas habe ich sie dann viele Jahre lang mit großer Freude bei mir zu Hause geflogen. Das Flugzeug wurde ursprünglich in Deutschland von der Fluggruppe Dunningen von 1962 bis 1964 mit Bausatzteilen der Firma Schleicher im Selbstbau erstellt. Es erhielt die deutsche Zulassungsnummer D-9163 zugeteilt und wurde auf den Namen Eschachsegler getauft. Dieser Name leitet sich von dem Bach Eschach ab, der an der Gemeinde vorbeifließt. Die Fluggruppe Dunningen ist inzwischen im großen Verein des Luftsportvereins Schwarzwald (LSV) aufgegangen, der seine Heimat auf dem Flugplatz im nahen Winzeln hat. Seit 2005 bin ich nun alleiniger Besitzer der Ka2b. Ich habe in all den Jahren mit diesem Flugzeug nicht nur viele schöne Flüge gemacht, sondern mit ihm auch immer wieder Flugschauen und Flugtage, sowohl national als auch international, besucht. So konnte ich auch mit Vermittlung durch Alfred Grigas 2007 am Tag der offenen Tür auf dem Flugplatz in Winzeln mit meinem Flugzeug teilnehmen und einen kleinen Beitrag dazu leisten. An diesem Tag wurde nicht nur eine Flugschau gezeigt, sondern man feierte auch das 75. Jubiläum der Gründung der ersten Fliegergruppe in Dunningen im Jahre 1932. So kam der Eschachsegler, der immer noch die deutsche Nummer D-9163 trug, obwohl er inzwischen in den Niederlanden zu Hause war, für ein paar Tage zurück an die Eschach, denn diese fließt auch am Winzelner Flugplatz vorbei.
„Ihr seid doch keine Ausländer...“, ein Zitat aus dem Munde von Paula und Hermann Kleiner, den früheren Wirtsleuten des Gasthauses Krone in Dunningen, könnte nicht besser umschreiben, wie eine Integration in Dunningen durch die herzliche Aufnahme zugezogener, ausländischer Mitbürger als gelungen angesehen werden kann. Mit zwölf Jahren kam die junge Terezija Mesić geb. Poredoš nach Deutschland und ihre erste Station war in Locherhof bei Familie Müller in der Teufenstraße. Ihre Mutter ist bereits 1969, 3 Jahre zuvor, nach Deutschland übergesiedelt. Sie gehörte zu den sogenannten „Gastarbeiterinnen“ bei der Firma Junghans in Schramberg. Damals gab es für die Werksangehörigen sogenannte „Frauenwohnungen“, eine Art WG nur für Frauen, denn es war zu damaliger Zeit nicht üblich, dass eine komplette Familie übersiedelte. Der Vater von Terezija kam 1 Jahr später nach. Als Ehepaar wohnten Herr und Frau Poredoš dann in Locherhof. Bis zum Jahre 1972 wurde Theresia mit ihren beiden Brüdern Zlatko und Željko bei ihrer Tante, der Schwester der Mutter, in ihrem Heimatort Čehovec (Gemeinde Prelog) umsorgt und versorgt.
Im Wechselrahmen
(2023)
Geboren wurde ich im wunderschönen Bergischen Land, in Wuppertal. Der Name Bergisches Land geht zurück auf die Herren von Berg, die der Gegend ihren Namen gaben. Wuppertal, bekannt durch die Schwebebahn und als Geburtsstätte von Friedrich Engels, der im November 1820 im damaligen Barmen, heute ein Stadtteil von Wuppertal, das Licht der Welt erblickte. Zum einen ein erfolgreicher Geschäftsmann in der Textilindustrie, zum anderen Partner von Karl Marx und Mitdenker des Marxismus. In Wuppertal blieb ich bis zum Ende meines Zivildienstes 1992. Durch die günstige Lage war auf der einen Seite Düsseldorf und Köln schnell erreicht, und zur anderen Seite die Städte Dortmund, Essen und Bochum.ö
In der letzten Ausgabe der „Brücke“ (vergl. Die Brücke 2022, Dunninger Jahrbuch 37. Jahrgang) wurde die Familiengeschichte der Metzgerei-Dynastie Graf dargestellt. In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt auf den aus dieser Familie nach Amerika ausgewanderten Personen. Durch eine chronologische Darstellung in der Reihenfolge der erfolgten Auswanderungen soll die über einen sehr langen Zeitraum andauernde Kontinuität der Auswanderung von Mitgliedern der Familie Graf nach Amerika und hier vor allem nach Indianapolis sichtbar gemacht werden. Fidel Graf (1850-1923) und seine Ehefrau Wilhelmine, geb. Maier (1853-1930) - beide zeitlebens wohnhaft in Dunningen - hatten insgesamt 18 Kinder, von denen 12 das Erwachsenenalter
erreichten. Sechs davon wanderten nach Amerika aus. Dies waren: Otto, Marie, Sophie, Zita, Wilhelmine und Bertha. Allerdings waren sie nicht
die Ersten aus dieser Familie, die beschlossen ihr Glück im fernen Amerika zu suchen. So verließen bereits drei Brüder ihrer Mutter Wilhelmine
Graf ihre alte Heimat Richtung Amerika.