330 Wirtschaft
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (168)
- Buch (Monographie) (3)
Sprache
- Deutsch (171)
Gehört zur Bibliographie
- nein (171)
Schlagworte
- Geschichte (40)
- Heidelberg (14)
- Villingen im Schwarzwald (10)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (10)
- Wirtschaft (9)
- Tourismus (8)
- Freiburg im Breisgau (7)
- Unternehmen (7)
- Wirtschaftsentwicklung (7)
- Wirtschaftsförderung (7)
Dieser Bericht entstand nach Anregungen im Arbeitskreis Heimatmuseum Oberschopfheim. In diesem Arbeitskreis sind wir u.a. dabei, längst Vergangenes aus der Geschichte, dem Anbau, der Vermarktung, aber insbesondere der Zigarrenfabrikation aufzuarbeiten, um es den nachfolgenden Generationen aus unserem Ort zu erhalten. Es war unser Bestreben, Ergänzungen der von Emil Ell im Jahre 1978 erstellten Ortschronik auf dem Gebiet „Geschichte, Herkunft, Tabakanbau und Verarbeitung“ zu vervollständigen und bis ins Jahr 2008 zu aktualisieren. Wenn man früher in Deutschland von der Geschichte des Tabaks gesprochen hat, waren die Gedanken oft in die weite Welt, nach Übersee, den USA, nach Sumatra, Brasilien oder den Orient gerichtet gewesen. Dabei kam der Tabakanbau in Deutschland nicht sofort in Erinnerung, denn er war der deutschen Öffentlichkeit nicht allzu bekannt. Nur in den Regionen, in denen Tabak angebaut wurde, war er von hoher wirtschaftlicher Bedeutung für einen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe. Ein ganz wesentlicher Anteil der Produktion des Tabaks war in Baden-Württemberg und der Pfalz anzutreffen. Aufgrund der klimatisch günstigen Verhältnisse im Rheintal und zum Teil auch in der hügeligen Landschaft dieses Gebietes wurde ein sehr intensiver Tabakanbau betrieben.
Die Hiobs-Botschaften kommen in verlässlichen Abständen: Egal, ob Strom, Öl oder Gas - die Preise steigen unaufhörlich. Neben dem wachsenden Umweltbewusstsein der Menschen ein Grund, warum erneuerbare Energien immer beliebter werden. Die Erdwärme, die Geothermie genannt wird, ist eine von ihnen. Sie dringt vom schmelzflüssigen Kern im Erdinneren laufend an die Erdoberfläche und erhitzt dabei die auf dem Weg nach oben liegenden Gesteinsschichten und unterirdischen Wasserlager. Deutlich sichtbar wird dieser Vorgang an vielen Stellen auf der Erde, wo in Form von heißen Quellen oder Geysiren heißes Wasser oder Dampf direkt bis an die Oberfläche dringt. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, desto wärmer wird es. Die Geothermische Vereinigung hat berechnet, dass in Mitteleuropa die Temperatur um etwa drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zunimmt. Deshalb sehen Experten in der Nutzung dieser Wärme nicht nur ein riesiges Potenzial, sondern auch die Energiequelle der Zukunft. Zumal die im Untergrund vorhandenen Heißwasserressourcen nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind. Hinzu kommt, dass die Geothermie keine Treibhausgase verursacht und deshalb absolut umwelt- und klimafreundlich ist. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil der Erdwärme ist ihre „Grundlastfähigkeit“. Das bedeutet, dass diese Energie unabhängig von Wind und Sonne, Jahreszeiten, Wetter oder Klimabedingungen überall und jederzeit zur Produktion von Strom und Wärme eingesetzt werden kann.
Das Dorf im Wandel
(2010)
Jedes Dorf hat sein unverwechselbares Erscheinungsbild, seinen Reiz und seinen individuellen Charakter. Über viele Jahrhunderte waren Land- und Forstwirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe die Grundlage für den Lebensunterhalt der Dorfbewohner. Die Haus-, Hof- und Siedlungsformen ergaben sich aus der landwirtschaftlich und handwerklich geprägten Wirtschaftsweise und bildeten die Keimzellen unserer sozialen Gemeinschaft. Geprägt war dieses Landschaftsbild von der harten Arbeit des Menschen, die fast ausschließlich in der Bewirtschaftung des Bodens bestand und seit Ausgang des Mittelalters nahezu unverändert geblieben war. Hier hat man seit alters her zusammen gewohnt, gelebt und gearbeitet. Deshalb wurden das Alltagsleben sowie die Lebensformen der Menschen neben der täglichen Arbeit vor allem durch zahlreiche altüberlieferte Sitten und Gebräuche bestimmt. Für alle Lebensereignisse gab es bestimmte und feste Verhaltensregeln. Durch sie waren Alltag und Festtag, Geburt und Begräbnis, Arbeit und Ruhe so geordnet, dass kein Lebensbereich ausgelassen wurde. Alles hatte im dörflichen Alltag seine feste Ordnung. Bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges war diese Überschaubarkeit das Merkmal aller Dörfer sowohl im Ried wie auch im Tal. Alle hatten sie eine kompakte Struktur, eine klare innere Gliederung, wobei die jeweiligen ländlichen Faktoren das Gesicht der Dörfer prägten.
Erinnerungen an die Oberbadische Zigarrenindustrie am Beispiel der Firma Franz Geiger, Oberweier
(2011)
Vor etwa hundert Jahren, in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, hatte in Oberbaden eine Industrie ihren Höhepunkt erreicht, die damals gerade mal seit zwei Generationen existierte und nach weiteren zwei Generationen, Mitte der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts, wieder völlig verschwunden war. Die Rede ist von der Zigarrenindustrie. Im Jahr 1912 bestanden in den damaligen Amtsbezirken Lahr, Offenburg und Emmendingen 128 Unternehmen mit insgesamt 315 Produktionsstätten, mit schätzungsweise rund 14.000 Arbeitskräften. Einige Firmen wie zum Beispiel Joh. Neusch in Herbolzheim hatten sogar Filialen im Elsass gegründet.
Im 19. Jahrhundert entwickelten sich im Königreich Württemberg die Abgaben auf Produktion und Ausschank alkoholischer Getränke, das sogenannte Umgeld, zu einer wichtigen Finanzquelle des Staates. Dieses Umgeld, vor allem auch die Formen seiner Erhebung, verursachte wie kaum eine andere Steuer jahrzehntelange Konflikte zwischen Fiskus und Steuerpflichtigen, die mit wechselnder Schärfe geführt wurden. Auf einer dementsprechend breiten Quellengrundlage analysiert die vorliegende Studie den erheblichen Steuerwiderstand in Württemberg und interpretiert ihn vor dem Horizont der damaligen Steuerkultur. Sie zeichnet damit beispielhaft aus beiden Perspektiven – des besteuernden Staates wie der besteuerten Bürger – ein Bild der Staatsfinanzierung vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Wandlungsprozesse von Staat und Gesellschaft zwischen 1819 und 1871.
Verfassungsfragen sind Machtfragen. Die Finanzverfassung Württembergs war seit dem 16. Jahrhundert geprägt durch einen Dualismus von herzoglicher und landständischer Finanzverwaltung, der von König Friedrich mit der Erhebung Württembergs zum Königreich 1805 beseitigt wurde. Bis 1819 kam es zu einem zähen Ringen zwischen dem König und den ständischen Vertretern darum, welche finanzpolitischen Befugnisse beide Seiten in der neuen konstitutionellen Monarchie haben sollten. Dabei prallten altständische Vorstellungen von einer Wiederherstellung des „Alten Rechts“ auf absolutistische Ansätze sowie auf Vorstellungen von einer neuen konstitutionellen Kontrolle der Exekutive durch die Stände. Sabine Koch beleuchtet in ihrer Studie detailliert und präzise den Verlauf der Diskussionen und Verhandlungen, erörtert die Konzepte und Vorstellungen der beiden Seiten über eine neue Finanzverfassung und fragt danach, ob sich die württembergische Entwicklung eher durch Kontinuität oder durch Diskontinuität auszeichnete.
Die nach den napoleonischen Kriegen und dem „Jahr ohne Sommer“ 1816 ausbrechende Hungersnot machte die Defizite in der Landwirtschaft im jungen Königreich Württemberg offenbar. Um die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sicher zu stellen, bedurfte es der Entwicklung neuer Anbaumethoden, der Einführung neuer Feldfrüchte etc. Zur Förderung derartiger Innovationen wurde unter König Wilhelm I. der Landwirtschaftliche Verein mit seinem administrativen Zentrum, der Centralstelle, gegründet. Er sollte neue landwirtschaftliche Kenntnisse sammeln, selbst entwickeln und für deren Verbreitung sorgen. Trotz einiger Erfolge blieb Verein und Centralstelle eine durchschlagende Wirkung der eigenen Bemühungen jedoch versagt. Dies lag nicht zuletzt an der starken Konzentration des Vereins auf ein akademisch gebildetes Publikum, während man die einfachen Bauern mit ihrem Fachwissen, aber auch mit ihren Problemen lange Zeit ignorierte. Der vorliegende Band veranschaulicht die breit gefächerten Initiativen dieses vom monarchischen Obrigkeitsstaat gelenkten Vereins, geht aber auch auf „demokratische“ landwirtschaftliche Gegenbewegungen ein.
75 Jahre "Gläserner Zug"
(2010)
Die These von der grundsätzlich „industriefeindlichen“ Kommunalpolitik Heidelbergs ist schon vor längerer Zeit widerlegt worden. Die vergleichsweise schlechte Industrialisierung Heidelbergs um 1900 (Heidelberg rangierte unter den badischen Städten mit über 20 000 Einwohnern an vorletzter Stelle) ist weniger einer absichtlich industriefeindlichen Gesinnung zuzuschreiben als vielmehr strukturellen Problemen, die sich aus der geographischen Lage der Stadt und den damit verbundenen jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die Verlegung des Bahnhofs ergaben. Aufstrebende Industriebetriebe, wie sie sich Ende des 19. Jahrhunderts auch in Heidelberg entwickelten, verließen die Stadt vor allem deshalb, weil sie anderswo die für ihre Entwicklung zwingend notwendigen Eisenbahnanbindungen fanden. Bestes Beispiel dafür sind die beiden Weltfirmen, die noch heute den Namen Heidelbergs tragen: Heidelberger Zement und Heidelberger Druckmaschinen. Sie fanden südlich von Heidelberg in Leimen bzw. Wiesloch die Infrastruktur und die Möglichkeiten, die sie in Heidelberg vergeblich gesucht hatten, solange hier der stadtnahe Bahnhof am Ausgang des engen Talkessels ihre direkte Anbindung und damit ihre Expansionsbestrebungen verhinderte.
Wer war der "Kümmelspalter"?
(2009)
An dem Haus Hauptstraße 117 findet sich am zweiten Obergeschoss ein Wirtshausemblem: Ein gnomartiger Mann schwingt ein Beil, um ein Kümmelkorn zu spalten, und eine Inschrift in stilisierter Fraktur lässt keinen Zweifel: „Kümmel-Spalterei“ (Abb. 1). Wer sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses Namens macht, findet nicht eben viel. Karl Christ streift in seiner sonst so elementaren Schrift „Alt-Heidelberger Wirtschaften“ eine Weinschenke Müller, die den Spitznamen „Kümmelspalterei“ habe. Konrad Winkler erzählt 1967/68 von einem Bäcker und Weinwirt namens Müller, der ein Geizkragen war und die Körner für seine Kümmelbrötchen zuvor spaltete. Sowohl Christ als auch Winkler versetzen diese Geschichte an den Anfang des 19. Jahrhunderts. Christ beruft sich auf Wundt, der 1805 für die Vorstadt eine Weinschenke Müller nennt, Winkler beruft sich - ohne Quellenangabe - auf Achim von Arnim, der von seiner Wohnung auf eine Weinwirtschaft Müller geblickt habe.
Heidelberg ist an überlieferten Wappen, Handwerkszeichen und Marken so reich, dass sich damit ein ganzes Buch füllen ließ. Allerdings sind Handwerkszeichen der Weißgerber nur selten überliefert, in Heidelberg ein einziges: es ist der Hausstein der Heidelberger Weißgerber Georg Hieronimus Hettebach und Johann Engelhart Hettebach von 1749 im Lapidarium des Kurpfälzischen Museums, dessen Inschrift wie folgt lautet: HAD ... ERBAVT GEORG/ HIERONIMUS HETTEBACH 1719/ RENNOFYRT 1749/ JOHANN ENGELHART HETTEBACH/ MARIA BARBARA HETTEBACHIN/ Alle Großbuchstaben N sind spiegelbildlich gehauen. Unter der Inschrift ist das historische Weißgerberzeichen angeordnet: die beiden sich diagonal kreuzenden Werkzeuge für die Hautbearbeitung auf dem Schabebaum (Abb. 2 und Abb. 8 links unten).