680 Industrielle Fertigung für einzelne Verwendungszwecke
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SteinDruckSachen
(2008)
Lahr wurde und wird zum Teil immer noch als „Schächtilistadt“ bezeichnet. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass hier alles in ein „Schächtili“, eine kleine Schachtel, passen würde. Es ist auch kein Hinweis auf eine besondere Stadtarchitektur. Gemeint ist vielmehr die im 19. Jahrhundert in Blüte stehende und neben der Tabak- und Zichorienverarbeitung prägende Kartonagenindustrie, die Herstellung der Schächtili eben. Doch wer etwas verpackt, muss auch angeben, was in der Verpackung steckt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch das Druckgewerbe beinahe zeitgleich in Lahr seinen Aufschwung nahm. Denn nicht nur der Buchdruck, der mit Johann Heinrich Geiger schon im ausgehenden 18. Jahrhundert in Lahr seine Grundlagen bildete, sondern gerade der Merkantildruck wurde im 19. Jahrhundert in Lahr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Voraussetzung dafür war aber die Erfindung der Lithographie.
Unordnung und Genie
(2015)
Die Begriffe „Recht“ und „Ordnung“ erscheinen meistens als Paar; weit ab aller rechtsphilosophischer Überlegungen benutzen wir sie zur Durchsetzung kurzfristiger Ziele im politischen Diskurs wie auch in unserem täglichen Sprachgebrauch, wobei das ältere Begriffspaar „Zucht und Ordnung“ vielen von uns auch noch in den Ohren klingelt. Recht und Ordnung sind zunächst nur zwei Worte, die mit Inhalt ausgefüllt werden müssen. Man kann, das englische „law and order“ ist nicht weit, an John Wayne denken, der mit seiner Winchester endlich im Städtchen aufräumt. Angesichts der jüngsten deutschen Vergangenheit kann man es verstehen, dass es manchen unwohl wird, wenn einer, mit der Faust auf den Tisch hauend, Recht und Ordnung einfordert; schließlich kann man mit Hilfe dieser beiden Schlagworte auch ein Konzentrationslager führen, da werden die Henker nicht widersprechen.
Freiburg i. Br. hat als Sitz von Buchdruckereien und Verlagen eine lange und bewegte Geschichte. Bis in die Gegenwart, man denke an Namen wie Herder oder Rombach, genießt
Freiburg als Druck- und Verlagsort im deutschen Sprachraum große Bekanntheit. Wenigen ist
dagegen die Tatsache geläufig, dass in Freiburg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
ein jüdischer Drucker, Israel Sifroni (auch Zifroni), mindestens sechs Bücher in hebräischer
und jiddischer Sprache veröffentlicht hat. Alle diese Bücher sind in hebräischen Lettern gedruckt, auch die jiddischen, da das Jiddische - obwohl eine auf dem Deutschen fußende Sprache - traditionell mit hebräischen Buchstaben geschrieben wird. Dass ein jüdischer Drucker
im 16. Jahrhundert in Freiburg wirkte, ist besonders bemerkenswert, weil nach den historischen Darstellungen Juden die Niederlassung in den habsburgisch-vorderösterreichischen
Gebieten in dieser Zeit allgemein untersagt war. Der folgende Beitrag soll nun - soweit es
die spärlichen Quellen erlauben - das Leben und Werk Israel Sifronis nachzeichnen, wobei
vor allem sein Wirken im Breisgau und die von ihm gedruckten Werke im Mittelpunkt
stehen sollen.