910 Geografie, Reisen
Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (87)
Gehört zur Bibliographie
- nein (87)
Schlagworte
- Heidelberg (18)
- Ortsname (9)
- Namenkunde (8)
- Ortsnamenkunde (7)
- Reisebericht (7)
- Flurname (6)
- Biografie (5)
- Elsass (5)
- Oberrheinisches Tiefland (5)
- Bodensee-Gebiet (4)
Mit diesem Band setzt der Verfasser die systematische Erfassung und sprachwissenschaftliche Erschließung der Siedlungsnamen Baden-Württembergs fort, nachdem er bereits entsprechende Bände über die Kreise Esslingen, Stuttgart/Ludwigsburg und Reutlingen vorgelegt hat. Ähnlich wie beim Historischen Ortsnamenbuch von Bayern sollen nacheinander Namenbücher über die einzelnen Kreise des Landes erscheinen, die sich jedoch abweichend von der bayerischen Konzeption als rein sprachwissenschaftliche Arbeiten verstehen. Siedlungsgeschichtliche Schlußfolgerungen werden nach Ansicht des Verfassers besser erst nach dem Vorliegen mehrerer derartiger Bände und in interdisziplinärer Zusammenarbeit gezogen. Die Bearbeitung der Ortsnamenbücher soll rasch voranschreiten. Das Manuskript über die Siedlungsnamen des Stadtkreises Ulm und des Alb-Donau-
Kreises befindet sich in Bearbeitung. Die Namen werden bis zur Erreichung der heutigen Form belegt, für das 14. bis 17.Jahrhundert im wesentlichen aus ungedruckten archivalischen Quellen, und hinsichtlich ihrer Bildungsweise und Entwicklung erklärt. Die Art der Erfassung der urkundlichen Belege entspricht den Richtlinien für die Neubearbeitung von Förstemanns Altdeutschem Namenbuch. Die heutigen Mundartformen sind vom Verfasser neu aufgenommen worden.
Mit diesem Band setzt der Verfasser die systematische Erfassung und sprachwissenschaftliche Erschließung der Siedlungsnamen Baden-Württembergs fort, nachdem er bereits einen Band über den Kreis Esslingen vorgelegt hat. Ähnlich wie beim Historischen Ortsnamenbuch von Bayern sollen nacheinander Namenbücher über die einzelnen Kreise des Landes erscheinen, die sich jedoch abweichend von der bayerischen Konzeption als rein sprachwissenschaftliche Arbeiten verstehen. Siedlungsgeschichtliche Schlußfolgerungen werden nach Ansicht des Verfassers
besser erst nach dem Vorliegen mehrerer derartiger Bände und in interdisziplinärer Zusammenarbeit gezogen. Die Bearbeitung der Ortsnamenbücher soll rasch voranschreiten. Das Manuskript über die Siedlungsnamen des Kreises Reutlingen ist abgeschlossen, der Kreis Tübingen in Arbeit. Die Namen werden bis zur Erreichung der heutigen Form belegt, für das 14. bis 17. Jahrhundert im wesentlichen aus ungedruckten archivalischen Quellen, und hinsichtlich ihrer Bildungsweise und Entwicklung erklärt. Die Art der Erfassung der urkundlichen Belege entspricht den Richtlinien für die Neubearbeitung von Förstemanns Altdeutschem Namenbuch. Die heutigen Mundartformen der Ortsnamen sind vom Verfasser neu aufgenommen worden.
Vom Ruster Amerika
(2007)
Denkt man an den Begriff „Amerika“, so verbindet man mit ihm einen Erdteil und sucht diesen auf einem Globus oder einer Weltkarte. Nur wenige Menschen kämen auf den Gedanken, auf einer Flurkarte der Gemeinde Rust nachzusehen. Aber genau dort am nördlichen Rand der Gemarkung, an die von Kappel grenzend, liegt das Gewann „Amerika“. Zur Herkunft und Bedeutung dieses Flurnamens gibt es im Ort verschiedene Erklärungsversuche. So wird beispielsweise gesagt, dass dort die Auswanderer des 19. Jahrhunderts nach Amerika die Boote bestiegen hätten, um auf dem Taubergießen über den Rhein nach Holland zu gelangen, von wo aus die Reise in die neue Heimat beginnen sollte. Doch ein Blick auf eine zeitgenössische Karte zeigt, dass dieser Erklärungsversuch wenig tauglich ist, denn es gibt Einstiegsstellen, die näher am Dorf liegen. Warum sollte man also an das Ende der Gemarkung fahren, wenn man es näher und bequemer haben konnte. Allerdings gibt uns die Verbindung zu den Auswanderern einen Hinweis. Er führt uns jedoch nicht zu jenen Menschen, die im Zuge der großen Auswanderungswelle Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Heimat verlassen haben, denn bereits auf einer 1828 erschienenen Rheinlaufkarte lässt sich die Bezeichnung „Nord-Amerika“ finden. Wenn also ein Zusammenhang zwischen dem Flurnamen und Auswanderungen besteht, dann weist er auf die Jahre 1816/17 hin.
Bis in jüngster Zeit war das Geisberg-Gebiet am Ende des Schuttertales in der Öffentlichkeit weitgehend nicht als Achat- und somit Edelsteinfundstelle bekannt. Nur Fachleute aus den Bereichen Geologie oder Mineralogie sowie insbesondere Mineraliensammler wussten um die Besonderheit dieses Gebietes als Fundstelle von Achaten und Begleitmineralien wie Jaspis, Quarz, Hämatit u.a.. Es war deshalb naheliegend, dass sich die Gemeindeverwaltung Schuttertal in enger Zusammenarbeit mit Gerhard Finkbeiner, Schuttertal, und dem Autor dieses Beitrags nunmehr intensiv darum bemüht, den Geisberg-Achat und sein Fundgebiet als bemerkenswertes Objekt, gewissermaßen als „Juwel aus der Schatzkammer der eigenen heimatlichen Naturschönheiten", der Öffentlichkeit zu präsentieren. So entschloss man sich, einen auf die Edelsteinfundstelle Geisberg bezogenen Informationsweg einzurichten und am 6. Oktober 2007 feierte die Gemeinde Schuttertal die offizielle Einweihung des neu angelegten Achatweges am „Hohen Geisberg". Der entsprechende Rundweg führt über eine Strecke von 2,9 km vom Parkplatz „Höhehäuser" über den Gipfel des Hohen Geisberg (727 m), vorbei an der Lahrer Hütte, zurück zum Ausgangspunkt.
Mit diesem Band setzt der Verfasser die systematische Erfassung und sprachwissenschaftliche Erschließung der Siedlungsnamen Baden-Württembergs fort, nachdem er bereits einen Band über den Kreis Esslingen und einen zweiten über den Stadtkreis Stuttgart und den Landkreis Ludwigsburg vorgelegt hat. Ähnlich wie beim Historischen Ortsnamenbuch von Bayern sollen nacheinander Namenbücher über die einzelnen Kreise des Landes erscheinen, die sich jedoch abweichend von der bayerischen Konzeption als rein sprachwissenschaftliche Arbeiten verstehen. Siedlungsgeschichtliche Schlußfolgerungen werden nach Ansicht des Verfassers besser erst nach dem Vorliegen mehrerer derartiger Bände und in interdisziplinärer Zusammenarbeit gezogen. Die Bearbeitung der Ortsnamenbücher soll rasch voranschreiten. Das Manuskript über die Siedlungsnamen des Kreises Tübingen ist abgeschlossen, der Alb-Donau-Kreis mit dem Stadtkreis Ulm befindet sich in Bearbeitung. Die Namen werden bis zur Erreichung der heutigen Form belegt, für das 14. bis 17. Jahrhundert im wesentlichen aus ungedruckten archivalischen Quellen, und hinsichtlich ihrer Bildungsweise und Entwicklung erklärt. Die Art der Erfassung der urkundlichen Belege entspricht den Richtlinien für die Neubearbeitung von Förstemanns Altdeutschem Namenbuch. Die heutigen Mundartformen der Ortsnamen sind vom Verfasser neu aufgenommen worden.
Mit diesem Band beginnt der Verfasser anschließend an die bereits vorliegenden Bände über die Ortsnamen der Kreise Karlsruhe und Bruchsal von Maria Diemer und Böblingen von Hans Jänichen die Siedlungsnamen des Landes Baden-Württemberg systematisch zu erfassen und sprachwissenschaftlich aufzuarbeiten. Ähnlich wie beim Historischen Ortsnamenbuch von Bayern sollen nacheinander Namenbücher über die einzelnen Kreise des Landes erscheinen, die sich jedoch abweichend von der Bayerischen Konzeption als rein sprachwissenschaftliche Arbeiten verstehen. Siedlungsgeschichtliche Schlußfolgerungen werden besser erst nach dem Vorliegen mehrerer derartiger Bände und in interdisziplinärer
Zusammenarbeit gezogen. Die Bearbeitung soll rasch voranschreiten. Das Manuskript über die Siedlungsnamen des Landkreises Ludwigsburg und des Stadtkreises Stuttgart ist bereits abgeschlossen. Der Kreis Reutlingen ist in Bearbeitung. Die Namen werden bis zur Erreichung der heutigen Form belegt, für das 14.-17. Jh. in wesentlichen aus ungedruckten archivalischen Quellen, und hinsichtlich ihrer Bildungsweise und Entwicklung erklärt. Die Art der Erfassung der urkundlichen Belege entspricht den Richtlinien für die Neubearbeitung von Förstemanns Altdeutschem Namenbuch. Die heutigen Mundartformen der Ortsnamen sind vom Verf. neu aufgenommen worden.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch „himmlische“ und „höllische“ Flurnamen als Gewann-Namen bei der amtlichen Vermessung der Liegenschaften festgeschrieben. Sie beziehen sich zum weitaus größten Teil auf „Himmel“ und auf „Hölle“, zum Teil auch in einem zusammengesetzten Wort wie „Himmelreich“. Namen mit Paradies, Engel oder Teufel erscheinen nur vereinzelt. Die Verteilung von Himmel bzw. Himmelreich und Hölle ist zwar im ganzen Ortenaukreis breit gestreut, es besteht aber ein deutliches Übergewicht der Höllen-Namen in der Mitte und im Norden. Himmel und Hölle als benachbartes Namenpaar ist in der Flur die Ausnahme. In der südlichen Ortenau, die dem ehemaligen Landkreis Lahr (Neuried-Altenheim eingeschlossen) entspricht, kommen die Gewann-Namen „Himmel/-reich“ und „Hölle“ in den 43 Gemarkungen nur viermal bzw. fünfmal vor.
Am Anfang stand sicherlich kein architektonisch ausgereifter Plan, nach dem Ottenheim erbaut wurde. Es war in der vermutlich alemannisch-fränkischen Zeit sicherlich auch kein landschaftlich gesehen besonders hervorgehobener Platz, der den fränkischen Edlen namens Uto oder Oto besonders reizte, sich hier niederzulassen und eine Siedlung zu gründen. Was ihn dennoch an dieser Stelle reizte, war neben einem überschwemmungsfreien Platz sicherlich auch die ehemalige Römerstraße, die bei Hugsweier von der dortigen Heerstraße abzweigte und schnurgerade nach Westen und hier über den Rhein führte. Sie war es wohl auch, die ihm und seinen Gefolgsleuten sozusagen als Vorgabe bei der Anlegung ihrer Höfe diente. Diese erste Häusergruppe mit den dazugehörenden Feldern, Wiesen, Wäldern und Gewässern kann deshalb als die Keimzelle des heutigen Ottenheims angesehen werden. Vermutlich war es so, dass die Bauern hinter ihren Höfen den Wald rodeten und so ihr Ackerland erweiterten. Aber das war damals sicherlich nur der erste Ansatzpunkt zu einer an einem wichtigen Handelsweg gelegenen rasch wachsenden Siedlung. Wo diese Gebäulichkeiten genau standen, darüber gibt es keine Hinweise oder Planunterlagen.
Hohlwege sind eine spannende Erscheinung in den Lössgebieten der Vorbergzone und am Schwarzwaldrand. Sie finden sich meist zwischen den in diesem Landschaftsteil eingebetteten Ortschaften. Hohlwege sind unbeabsichtigt entstanden. Es sind alte Wege, die sich durch Benutzung des Menschen langsam, oft über Jahrhunderte in den Löss eingetieft haben. Der Mensch lockerte mit seinen Wagenrädern und den Hufen der Zugtiere den weichen Untergrund, der dann über ein vorhandenes Gefälle aus den sanften Hügeln der Vorbergzone bei Regen bergab gespült wurde. Im Laufe der Zeit wird so ein Hohlweg in die Landschaft hinein modelliert. Ein Hohlweg ist Teil des heutigen und Zeugnis des historisch gewachsenen Wegenetzes. Ebenfalls stellt er ein Naherholungsgebiet mit angenehm klimatischen Wirkungen dar. Spaziergänger und Radfahrer erleben ihn feuchtkühl im Sommer und windgeschützt im Winter. Darüber hinaus ist er ein geologischer Aufschluss, der einen Blick in unsere jüngere Erdgeschichte der Eiszeiten ermöglicht. Und schlussendlich ist ein Hohlweg mit seinen verschiedenen Strukturen ein wichtiger Lebensraum und Rückzugsgebiet vieler Tier- und Pflanzenarten.
"Durch diese hohle Gasse …"
(2021)
Beim Wort »Hohlweg« denkt man zunächst an die grandiosen Hohlwege des Kaiserstuhls oder an die »Hohle Gasse« in Schillers »Wilhelm Tell«. Wer die Lösslandschaft des Kraichgaus kennt, weiß, dass es auch dort imposante Hohlwege gibt. Aber auch im Landkreis Ludwigsburg gibt es »Hohle Gassen«, sogar recht idyllische. Mergelhohlen sind eine Besonderheit der alten Weinbaulandschaft des Neckarlandes, Zeugnisse einer vielfältig genutzten Kulturlandschaft. Beide Kulturlandschaftselemente, die ähnlich aussehen, aber ganz unterschiedlich entstanden sind, verdienen eine nähere Betrachtung. Hohlwege entstanden in der Regel durch fließendes Wasser in wenig widerstandsfähigem Gesteinsmaterial. Sie bildeten sich also nur in Hanglage. Man muss den Vorgang in der Vergangenheitsform beschreiben, denn seit es Bagger, Lastwagen und Asphalt gibt, hat man allüberall den Eintiefungsvorgang durch Befestigung und Versiegelung der Fahrbahn sowie verrohrte Wasserabflüsse »stillgelegt«. Heute gibt es kaum noch »aktive« Hohlwege, und wenn, dann nur an untergeordneten Feld- oder Waldwegen. Sieht man an Straßen oder Wegen mehr oder weniger hohe Böschungen, kann man sichergehen, sofern es sich nicht um neu geschaffene Straßeneinschnitte oder Lärmschutzwälle handelt, dass es sich um einen alten Weg aus der Zeit handelt, als unsere Verkehrswege noch nicht befestigt waren.