920 Biografien, Genealogie, Insignien
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Aus Anlass seines am 30. Juni 2013 gefeierten 85. Geburtstages schrieb die Heimatzeitung der „Schwarzwälder Bote“ über den früheren Bundestagsabgeordneten Franz Sauter aus Epfendorf: Der Name stehe für ein vorbildliches Leben eines Politikers, wie es dies nur noch selten gebe. Auch die Kreis-CDU meinte in ihrer Laudatio zum Geburtstag, der Gefeierte blicke auf ein herausragendes Leben in Politik, Gesellschaft
und Kirche zurück, stets geprägt von seinen Grundsätzen. Er sei seiner Heimat ebenso treu geblieben, wie seinem tiefen christlichen Glauben.
Was beide Pressemitteilungen aber nicht erwähnten, ist die Tatsache, dass die Wurzeln von Franz Sauter in Lackendorf zu finden sind. Dies soll mit diesen Ausführungen nachgeholt werden.
Im Wechselrahmen
(2013)
Am 2. Juli 1954 kam ich als erstes Kind von Rita und Helmut Diehm in der Freudenstädterstr. 74 in Seedorf zur Welt. Im Alter von zweieinhalb Jahren infizierte ich mich mit dem Kinderlähmungsvirus, der mein weiteres Leben wesentlich prägen sollte. Es gab damals noch keinen Impfstoff gegen diese Virusinfektion und bundesweit erkrankten in dieser Zeit tausende von Menschen. Wie und wo ich mir das Virus eingefangen habe, ist nicht nachvollziehbar. Ich war jedoch die Einzige in unserem Dorf. Meiner Mutter war aufgefallen, dass ich beim Spielen mit dem Puppenwagen immer wieder umgefallen bin. Gott sei Dank hat unser damaliger Hausarzt Dr. Waller aus Dunningen, inzwischen 99 Jahre alt, sofort reagiert und mich in
das Kreiskrankenhaus Rottweil eingewiesen. Zur Feststellung der vermuteten Kinderlähmungsinfektion wurde eine Punktion des Rückenmarkes vorgenommen. Den Schmerz, den die Punktionsnadel ausgelöst hat, werde ich wohl nie vergessen, denn ich wurde an beiden Armen und Beinen festgehalten und habe geschrieen wie am Spieß. Die Krankheit war meldepflichtig. Mein Kinderzimmer wurde vom Gesundheitsamt desinfiziert. Meine Eltern durften wegen Ansteckungsgefahr das Haus nicht mehr verlassen und mein Vater wurde für Wochen von der Arbeit freigestellt. Nach einem sechswöchigen Krankenhausaufenthalt war das Schlimmste überstanden und ich durfte wieder nach Hause. Ich bin bei der Schwere der Behinderungen, welche die Virusinfektion bei Betroffenen ausgelöst hat, sehr gut weg gekommen. Viele Erkrankte mussten damals in der eisernen Lunge beatmet werden, sind im Rollstuhl gelandet und ganz viele haben die Erkrankung auch nicht überlebt. Nachdem ich das Laufen wieder neu
lernen musste, war abzusehen, dass ich zeitlebens eine Gehbehinderung am linken Bein davontragen werde. Was meine Eltern wohl in dieser Zeit durchgemacht hatten, konnte ich erst richtig nachempfinden, als unsere beiden Söhne in diesem Alter waren. Erst im Jahre 1962 wurde in Baden-Württemberg die Polio-Schluckimpfung eingeführt.
Mein Vater Vito kam bereits als 24-jähriger junger Mann 1969 von Sizilien nach Deutschland. Er wohnte in dem Dorf Ummari, das etwa 20 km von der Provinzhauptstadt Trapani entfernt am Westzipfel Siziliens liegt. Er war nicht der Einzige aus unserer Verwandtschaft, der hier sein Glück versuchte. Sein Schwager und einige andere haben schon in Deutschland gearbeitet. Der Bruder meiner Mutter Maria hatte erst einige Monate zuvor in der Genfer Region in der Schweiz Arbeit gefunden. Die Reise hierher war damals beschwerlicher als heute, immerhin war er mehr als 35 Stunden mit dem Zug unterwegs. Sein Bruder kam ebenfalls 2 Jahre später. Es hatte sich in seiner Heimat herumgesprochen, dass man als Gastarbeiter, die damals von deutschen Firmen händeringend gesucht wurden, viel größere Chancen hatte als in der Heimat.
Hans Peter Storz
(2012)
Geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Sitzungsgäste, liebe zu ehrenden Ratskollegen und vor allem lieber Hans Peter Storz, das Niederschreiben einer Eloge, also einer Ehrenrede, auf einen geschätzten Gemeinderatskollegen wirft zwangsläufig einige Fragen auf. So hat mich zum Beispiel beschäftigt: Was kann ich verraten, aber was darf ich unbedingt nicht vergessen, mit wie viel Begeisterung darf der Ehre Ausdruck verliehen werden und wie lange darf das dann höchstens dauern, wie viel Ehrenhaftes kann der Zuhörerschaft zugemutet werden und vor allem, wie viel Ehre kann eigentlich der Geehrte selbst ertragen, denn wir wissen ja alle: Zu viel Weihrauch schwärzt den Heiligen! Die Lösung ist, halte dich einfach an die Fakten. Aber da kommt dann schon einiges zusammen.
Viktor Bihler
(2012)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Gemeinderäte sind – wie sie alle ja bereits wissen – selbstlos, uneigennützig, allwissend, konfliktfrei, absolut neutral, unanfechtbar, Beschluss genial, zukunftsausgerichtete komplexe Sachverhalte überschauende sprühende Visionäre. Dass sie einen Bürgermeister überhaupt benötigen ist zwar landesweite unausrottbare Mär – aber als liebgewonnene Praxis allgemein üblich. Vor Ihnen sitzt mit Viktor Bihler ein außergewöhnliches Jahrzehnte gestähltes Exemplar dieser Spezies, das dem vorgenannten Ideal sehr nahe kommt – um nicht zu sagen – es gelegentlich sogar – bei aller Bescheidenheit – mit einer Fülle weiterer Eigenschaften und Fähigkeiten übertrifft.
Ewald Haas
(2012)
Ein wohl sehr seltenes Jubiläum konnte am Pfingstmontag der jetzt 83-jährige in Seedorf und weit darüber hinaus sehr beliebte und bekannte Ewald Haas begehen. Seit 70 Jahren versieht er in der St. Georgs- Kirchengemeinde den Organistendienst. Als Pfarrer Albert Seybold am Pfingstsonntag im Jahre 1942 auf Ewald Haas zuging, er möge doch in der Maiandacht den erkrankten Organisten vertreten, ahnte niemand und wohl auch er selbst nicht, dass er diese Aufgabe sieben Jahrzehnte inne haben werde. Als Grundlage diente lediglich Klavierunterricht, dem er sich gerade im nahen Kloster Heiligenbronn unterzog.
Im Wechselrahmen
(2012)
Am 3. Mai 1964 wurde ich als zweites Kind meiner Eltern Franz Haag und Martha Haag geb. Wernz in Rottweil geboren. Auf „da Broate“ durfte ich eine behütete, unbeschwerte Kindheit erfahren. Zur Familie gehörten außer meinen beiden Brüdern Georg und Volker Haag auch Oma Theresia Wernz. Was ich als Kind als sehr angenehm empfand, war die Tatsache, dass es in der Straße genügend Kinder zum Spielen gab. Von Eltern organisiertes Spielen gab es nicht. Sondern man fuhr mit dem Roller oder den Rollschuhen kurz zum Nachbarn und irgendein Nachbarkind hatte immer Zeit und Lust zum Spielen. 10 Kinder waren keine Seltenheit und so konnte man sich schon in frühester Kindheit um die soziale Kompetenz im kleinen Umfeld bemühen. Es ist sicherlich unumstritten, dass das Elternhaus und in Teilen auch noch die Großelterngeneration das eigene Lebensprofil in den Kinderjahren prägen. So bin ich für eine bestimmte, konsequente Erziehung meiner Eltern sehr dankbar. Dabei legten meine Eltern auf eine fundierte Schul- und Ausbildung großen Wert und für die Hausaufgaben und das Lernen hatten wir Kinder immer genügend Zeit.
Diese Arbeit behandelt das Leben des Markgrafen Hermann von Baden und ist daher in ihrem Kern eine Biographie. Daß die Lebensbeschreibung trotz mancher Versuche, sie für überholt zu erklären, eine allzeit geeignete Form der historischen Darstellung ist und bleiben wird, hat sich als allgemeine Erkenntnis inzwischen durchgesetzt und braucht deshalb nicht näher erläutert zu werden. Dennoch habe ich, während ich diese Arbeit schrieb, zwei ernstzunehmende Einwendungen gegen die gewählte Thematik gehört. Die erste, die mehr von Fachfremden geäußert wurde, bezweifelte die Bedeutung der zu behandelnden Persönlichkeit, die es aufgrund ihrer mangelnden Popularität nicht verdient habe, so ausführlich gewürdigt zu werden. Dieses Argument läßt sich relativ leicht widerlegen: Gerade wenn man die Aufgabe einer Biographie nicht in der Pflege eines Personenkults sieht, darf man nicht einen bestimmten Kreis von Personen definieren, über die zu schreiben „erlaubt" ist. Erst wenn Frauen und Männer aus der zweiten und dritten Reihe der Entscheidungsgewalten untersucht werden, lassen sich die Bedeutung der führenden Menschen und
gleichzeitig auch ihre Handlungsspielräume in den jeweiligen Strukturen richtig einschätzen. So erhält auch die gelegentlich geschmähte „Geschichte der Haupt- und Staatsaktionen" einen zeitgemäßen Charakter. Es kann also kein Zweifel daran bestehen, daß eine Biographie des Markgrafen Hermann von Baden wissenschaftlich legitim ist. Schon vor hundert Jahren schrieb Aloys Schufte: „Eine neue Darstellung seines Lebens wäre recht notwendig.“ Es mag sein, daß Schufte damals noch eine etwas heldenmäßigere Beschreibung vorschwebte, als uns heute angemessen erscheint, doch die Tatsache, daß zu wenig Fakten über das Leben und Wirken des Markgrafen bekannt oder zumindest zusammengetragen worden sind, blieb bis heute bestehen. Daher erhob auch Hans Schmidt bereits vor einiger Zeit diese Forderung: „Eine Monographie über diesen Fürsten steht leider aus, sie ist ein dringendes Desiderat der Forschung.“ Der zweite Einwand lautete, daß es eine zu umfangreiche Aufgabe sei, als Dissertation eine Gesamtbiographie zu schreiben, und daß ich mich lieber mit einem Ausschnitt begnügen solle. Dieses Argument war nicht nur bedenkenswert, sondern erwies sich in gewisser Hinsicht als zutreffend. In der Tat hat der Markgraf im Laufe seines Lebens an so vielen Orten und in so vielen verschiedenen Bereichen öffentlichen Lebens gewirkt, daß diese Arbeit nicht den Anspruch einer allumfassenden Biographie erheben kann. Wenn trotz dieser Bedenken, die vorübergehend zu verschiedenen Schwerpunktsetzungen innerhalb des Themas führten, letztlich doch eine Beschreibung seines gesamten Lebens entstand, so hat dies mehrere Gründe; Ausschlaggebend war die bisherige Darstellung des Badeners in der Literatur, auf die in der Einleitung noch näher einzugehen sein wird. Zum einen sind die bekannten Fakten aus seinem Leben in weit über hundert Werken verstreut, so daß allein eine Zusammensetzung dieser Mosaiksteinchen zu einem Ganzen ebenso reizvoll wie wünschenswert erschien. Zum zweiten traten dabei so viele Widersprüche und Fehler zutage, die mit dem Studium des Archivmaterials noch anwuchsen, daß einige Richtigstellungen unbedingt geboten schienen - verbunden mit dem etwas diabolischen Vergnügen, mehr oder weniger große Nachlässigkeiten früherer Autoren aufzudecken.
Seedorfer auswärts
(2011)
Fast unmerklich verändert sich das Geräusch der Triebwerke, im Kopf ist ein leichter Druck zu spüren: Nach fast 15 Stunden Flug, inklusive umsteigen, hat der Landeanfug auf die peruanische Hauptstadt Lima begonnen. Oft habe ich diese Reise schon unternommen, aber jedes Mal frage ich mich, wie es denn kam, dass es mich als Seedorfer in dieses Land verschlagen hat. Geboren 1970 als erstes von vier Kindern von Hermann Haag, Baumaschinist und Landwirt und Johanna, geb. Weil, beide ebenfalls in Seedorf aufgewachsen wie ihre Vorfahren, bemerkte man in den ersten beiden Jahrzehnten nichts davon, wohin es mich einmal verschlagen sollte. Nach dem Besuch der Grundschule in Seedorf und der Realschule in Dunningen, habe ich eine Schreinerlehre in Schramberg absolviert und abgeschlossen. Daneben war natürlich die Mithilfe in der elterlichen Landwirtschaft gefordert. Vor 25 Jahren war es ja in Seedorf noch selbstverständlich, eine Landwirtschaft zu betreiben und in Saat- und Erntezeiten reihte sich Traktor an Traktor auf Dorfstraßen und Feldwegen. Ausserdem war ich als Ministrant, Gruppenleiter in der kirchlichen Jugendarbeit und Sänger im Kirchenchor in der Freizeit eingespannt.
Der lange Dunninger
(2011)
„Mama ist das der liebe Gott?“ fragte ein kleines Mädchen seine Mutter, als es den Riesen in Zürich sah. „Nein“, wird die Mutter geantwortet haben.
In einer ganz ungewöhnlichen Ausstellung erinnerte der Heimat- und Kulturverein im Februar an „d’ lang’ Dunninger“, mit 2,44 Metern auch der größte Europäer seiner Zeit. Alfred Grigas lag der lange Mann am Herzen. Er sammelte alles Gedruckte und Fotos über Fotos, alles was er über ihn entdecken konnte, in mühevoller Kleinarbeit. Er befragte Zeitzeugen, Verwandte und Bekannte des 1986, vor 25 Jahren verstorbenen Mannes.