920 Biografien, Genealogie, Insignien
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Anfang der 1980er Jahre haben wir begonnen in den Kirchenbüchern von Staffort unsere Vorfahren zu suchen und das Beziehungsnetz der Stafforter Sippen zu erforschen. Dies erfolgte zunächst in den Original-Kirchenbüchern, welche in teilweise nur schwer lesbarer altdeutscher Handschrift vorliegen. Das war sehr zeitaufwendig da diese Bücher auch mit großer Vorsicht behandelt werden mussten um beim Blättern keinen Schaden anzurichten. Als Gerhard Rau, der damalige Vorsitzende des Kirchengemeinderates, sich Anfangs der 1990er Jahre entschloss diese Bücher in Maschinenschrift zu übertragen wurde die Suche nach Vorfahren, das Zusammenstellen von Familien und deren Abgleich mit dem Gemeinderegister des Stafforter Rathauses erheblich vereinfacht. Mein Dank gilt deshalb besonders Herrn Gerhard Rau für diese wertvolle Vorarbeit. Den Kirchengemeinderäten und Herrn Pfarrer Bernhard Wielandt danke ich für die grundsätzliche Erlaubnis und Unterstützung die Stafforter Kirchenbücher auszuwerten und einen Teil der Ergebnisse zu veröffentlichen. In diesen Dank möchte ich auch den Stafforter Ortschaftsrat und insbesondere Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt einschließen, der diese Veröffentlichung nachhaltig förderte. Dank der Zugriffsrechte auf das Stafforter Einwohnerregister 1870-1975 konnten viele Daten der Kirchenbücher ergänzt werden. Darüber hinaus danke ich Herrn Ekkehard Burde aus Weil am Rhein herzlich, der seine langjährige Erfahrung als Redakteur und Lektor zahlreicher Ortssippenbücher Badens bei der Gestaltung und
Druckvorbereitung dieses Buches einbrachte. Wenngleich ich mich um präzise Auswertung der Dokumentation bemühte sind Unterschiede in
der Schreibweise gegenüber Familiendokumenten nicht völlig auszuschließen. Die Geburtsdaten und Schreibweisen, sowohl der Vor- als auch der Nachnamen in Tauf-, Trau- und Sterberegister im Kirchenbuch und Standesamt weichen teilweise erheblich voneinander ab. In der Auswertung
für dieses Buchs blieb die Schreibweise bei der Taufe bzw. dem Geburtsregister erhalten. In den Kirchenbüchern bestehen auch Eintragungslücken die sich nur schwer schließen lassen. Darüber hinaus lebten in Staffort zeitgleich mehrere gleichnamige Ehepaare Gamer, Hauck, Hauth und
Heidt was die Zuordnung der Kinder erschwerte. Die ausgewiesenen Berufsbezeichnungen entstammen dem Traubuch und wurden in der dortigen Schreibweise übernommen, zusätzliche Angaben im Ortsregister wurden so weit als möglich berücksichtigt. Die Datenbank Stafforter Geschlechter umfasst aktuell mehr als 10.000 Namen und mehr als 3.500 Trauungen. Die Daten von Stafforter Bürgern, welche nach 1920 geboren wurden, sind
jedoch aus Datenschutzgründen in diesem Buch nicht enthalten. Auf Anforderung können jedoch aktualisierte Auswertungen für einzelne Familien erstellt werden. Die Einwohner von Staffort haben 2010 ein historisches Festjahr begangen. Dieses Buch soll mein Beitrag zum 900jährigen Jubiläum des Dorfes sein, zumal Staffort und seine Einwohner auch meine Jugend nachhaltig geprägt haben. Mein besonderer Dank geht an meine Ehefrau
Dorothee, die nicht nur meine zeitaufwendige Freizeitbeschäftigung Genealogie tolerierte sondern mich darüber hinaus bei den Auswertungen tatkräftig unterstützte.
Franz Adolf Kocian, Keltenweg 2, 79541 Lörrach. Meine Dienstzeit bei der Wehrmacht 1943-1945; Erinnerungen und Kriegserlebnisse aus dem Soldatenleben. Vom 7.10.1942 bis 29.12.1942 Reichsarbeitsdienst. Eingezogen zur Wehrmacht am 17.4.1943 nach Dresden zur Stammbatterie. Art. Ers. Abt. (mot) 4 Dresden. Am 30.4.43 Verlegung nach Meißen, 1e.Art.Ausb.Abt. (mot) 4 in Meißen bis 28.8.43 Ausbildung. Am 29.8.43 bis 3.9.43 zur Marsch-Batterie, am 4.9.bis 12.11.43 Feldeinheit 9.Pz.A.R.4 vom 18.9. bis 15.11. wegen Gelbsucht im Kriegslazarett in Tours Frankreich. Vom 15.11.bis 2.2.44 im Kriegslazarett in Paris. Beendigung des Wehrdienstes am 8.5.1945. Im vorliegenden Büchlein beschreibt der Autor seine Erlebnisse während seines Einsatzes im 2. Weltkrieg. Die Beschreibung seines Soldatenlebens im letzten Weltkrieg zeigt die Sinnlosigkeit von Kriegen, das Gesundheitsrisiko für junge Menschen sowie die Not, verwundeten Freunden nicht helfen zu können und sterben zu sehen. Das Büchlein ist ein Appell gegen die Auseinandersetzung durch Krieg.
Nie wieder Krieg
(2020)
Staffort Amt und Schloss der Markgrafschaft Baden Durlach sowie Grenzdorf zum Bistum Speyer und der früheren Kurpfalz war über Jahrhunderte Ort der Auseinandersetzung von Besitzrechten und Grenzziehungen der Nachbarn. Während Schloss und Dorf 1689 letztmals völlig zerstört wurden, blieb die Bevölkerung bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges weitgehend von kriegerischen Einflüssen unberührt, wenngleich Bürger der Gemeinde aktiv an verschiedenen Kriegen teilnahmen bzw. teilnehmen mussten. Am 2. Februar 1945 kam es jedoch in Staffort zur Nacht des Grauens als eine
britische Bomberflotte Tod und Zerstörung in das Dorf brachte. Dass diese Bombenfracht für Karlsruhe gedacht war und eine Revanche für deutsche
Angriffe in England war, sei zumindest erwähnt. Die beiden mörderischen Weltkriege, die in allen beteiligten Ländern Tod, Leid, Verwüstung hinterließen, sollten uns Mahnung sein und die Einsicht wecken, dass kriegerische Auseinandersetzungen keine Sieger kennen. Die Stafforter Ausstellung "Nie wieder Krieg" und die Veranstaltungen rund um die 75-jährige Wiederkehr des Bombardements thematisieren die regionale Einbindung der Bevölkerung in die verschiedenen Kriege. Das Leid, die Suche nach Toten und Vermissten, die Flucht Vertreibung und die gelungene
Integration von Neubürgern in unserer Gemeindeleben. Mit welch großem Einsatz die Neubürger, die Haus und Hof verloren hatten, sich in unseren Gemeinden wieder eine Existenz aufgebaut und auch die Voraussetzungen für die Praktizierung ihres Glaubens geschafft haben ist aller Ehre wert.
Sowohl die Ausstellung als auch das Begleitbuch können einer umfassenden Darstellung der Ereignisse nicht gerecht werden. Sie können lediglich bestimmte Aspekte schlaglichtartig ins Bewusstsein rücken und interessierte Leser und Besucher motivieren, sich mit den damaligen Geschehnissen intensiver zu beschäftigen. Die zitierten Quellen und weitere Literaturhinweise befinden sich im Anhang des Büchleins, diese wurden der leichteren Lesbarkeit halber nur insgesamt genannt.
Da meine Sehkraft nachlässt, habe ich mich entschlossen meine Kriegserlebnisse aufzuschreiben. Am 10.1.1943 kam der heiß ersehnte Einberufungsbefehl zum Reichsarbeitsdienst. Im Herbst 1942 hatte ich mich zur Waffen-SS gemeldet. Mein Vater unterschrieb nur unter der Bedingung, dass ich nicht vor meinem Jahrgang eingezogen würde. Und so musste ich vorher zum R.A.D nach Lahr-Dinglingen. Das war für mich eine große Umstellung. Das Essen schmeckte überhaupt nicht. Die Sehnsucht nach Mutters Küche war groß. Aber der Hunger löste dieses Problem bald. Die vielen Appelle mit Schuhen, Bekleidung, Stubenreinigung, Bettenbau, Hockerbau hielten uns auf Trab. Exerzieren, marschieren und immer wieder putzen und flicken gingen uns auf den Wecker. Da war die Begeisterung bald verflogen. Anfang März 1943 ging's dann ab im Güterzug nach Frankreich und wir kamen in der Bretagne an. In der Nähe von Saint-Malo, Festung und Kriegshafen, wurden wir zum Bau von Panzersperren (Schienen einrammen) und zur Entwässerung von Bunkern eingesetzt. Alte französische Gewehre bekamen wir auch. Jeden Tag blieb ein Zug im Lager und wurde militärisch ausgebildet. Fahrräder bekamen wir auch. Für den Ernstfall waren wir zur Verstärkung der Stützpunkte an der Küste eingeteilt.
Hanna Elisabeth Heidt, geboren am 12. Januar 1920 in Staffort, gestorben am 3. September 2020 in Stutensee-Staffort, war Stafforter "Schwanenwirtin", Autorin, Heimatforscherin, Ehrenvorsitzende des KreisLandFrauenverbandes Karlsruhe und Trägerin des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Sie war als freie Mitarbeiterin eine regionale Berichterstatterin der Badischen Neuesten Nachrichten (von 1959 bis 1989) mit circa 3000 Artikeln zum Stafforter Ortsgeschehen und zur Regionalgeschichte der Hardt. Aus den gesammelten Aufzeichnungen 30-jähriger journalistischer Tätigkeit, ergänzt durch Quellenstudien im Gemeindearchiv, Kirchenarchiv und dem Generallandesarchiv Karlsruhe, entstand ihr Buch "Erinnerungen an die Vergangenheit". In zwölf Kapiteln werden auf 221 Seiten die erste urkundliche Nennung Stafforts, das Stafforter Schloss, das Stafforter Buch, das Zollhaus Staffort, das Wappen und der Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg beschrieben. Auch die Entwicklungen im Geldverkehr, der Bausituation, der Feld- und Waldflur, die Sitten und Gebräuche, sowie ganz allgemein das landwirtschaftliche Leben werden dargestellt.
Ludwig-Wilhelm Heidt, geboren am 9. Oktober 1951 in Staffort; verstorben am 25. September 2021 in Stutensee-Staffort, war Berufssoldat der Bundeswehr und Kommunalpolitiker in Stutensee. Von 2004 bis 2021 war er Ortsvorsteher des Stadtteils Staffort. Ludwig-Wilhelm Heidt war der ältere von zwei Söhnen des Stafforter Land- und Schwanenwirts Wilhelm Heidt (1926–1976) und dessen Ehefrau Ingeborg geb. Hauth (1928–2011).
Nach seiner Schulausbildung in Staffort und Karlsruhe erhielt er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei L’Oréal in Karlsruhe mit anschließender
Übernahme in das Angestelltenverhältnis. Nach seiner Einberufung zur Bundeswehr entschied sich Fallschirmjäger Heidt, als Zeitsoldat und später als Berufssoldat zu dienen. Er war 1993 als "Blauhelm" im Auslandseinsatz in Somalia und absolvierte während seiner 34-jährigen Dienstzeit diverse Auslandsaufenthalte mit zahlreichen Anerkennungen. Am 31. Oktober 2004 schied Heidt als Oberstabsfeldwebel aus der Bundeswehr aus. Der langjährige Gemeinderat der Freien Wähler der Stadt Stutensee (1989-2019) und Ortschaftsrat des Stadtteils Staffort wurde 2004 zum Ortsvorsteher
von Staffort gewählt. Sein Mandat wurde 2009, 2014 und 2019 jeweils um weitere fünf Jahre verlängert.
Es dürften mehr als tausend Menschen gewesen sein, die am Nachmittag des 13. Juni 1957 Cornel Serr das letzte Geleit gaben. Der Trauerzug bewegte sich vom Haus in der Heidelberger Straße aus durch die Kirchenstraße, verweilte eine Minute zwischen den drei Gebäuden, die ihm stets besonders am Herzen lagen – der St. Galluskirche, dem Heimatmuseum (heute Restaurant >Zur Sackpfeife<) und seinem Geburtshaus am Marktplatz, bewegte sich dann durch das Rheingauviertel, wo er jedes Haus, jeden Winkel und die meisten Familien kannte, und schließlich durch das Martinstor zum Friedhof. Mitglieder der Fechter-Riege der Lopodunia trugen den Sarg ihres Gründers zur Grabstätte, wo Stadtpfarrer Häußler und zwölf Redner das Lebenswerk Cornel Serrs, den vorbildlichen Kollegen und den engagierten Bürger würdigten.
Es gibt auf dem Friedhof in Ladenburg, obwohl viele schon verloren gegangen sind, immer noch Grabmale und Grabstellen, die für die Zukunft erhalten werden sollten. Entweder aus Gründen der Bedeutung der Persönlichkeit des Verstorbenen oder weil das Grabmal ein Zeugnis der Grabmalkultur seiner Zeit darstellt. Um das Bewusstsein dafür zu wecken und die dafür in Frage kommenden Grabmale und Grabstellen für eine der Stadtverwaltung zu übergebende Liste zusammenzustellen, unternahm der Heimatbund Ladenburg e. V. zwei Friedhofsbegehungen. Die Ergebnisse sollen hiermit allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Der erste Teil des Rundganges beginnt an der Friedhofskapelle. Dort sind an ihrer Nordseite fünf historische Grabmale des 19. Jahrhunderts aufgestellt. Sie wurden auf Anregung des Heimatbundes bei der Friedhofsbegehung im Jahre 2005 von der Stadt 2008 auf deren Kosten dahin verbracht und zum Schutz vor weiterer Verwitterung mit einem Schutzdach versehen. Sie standen vorher an der westlichen Friedhofsmauer am Anfang des Weges zum Benz-Grab. Dies waren aber schon nicht mehr die ursprünglichen Grabstellen. Sie kamen dort zur Aufstellung im Zuge der Errichtung der Leichenhalle Mitte der 1950er-Jahre, wo sie bis dahin gleich rechts vom früheren Friedhofseingang (noch zu erkennen an der erhaltenen Pflasterung am Friedhofsweg) standen.
Betrachtungen über das Geburtshaus des Reichsgrafen Johann Friedrich Adam von Seilern in Ladenburg
(2012)
Über das Leben und Wirken des in Ladenburg um das Jahr 1646 geborenen Johann Friedrich Adam Seiler und über die politischen Gegebenheiten jener Zeit hat Gustav Turba in seinem im März 1923 erschienenen Buch "Reichsgraf Seilern aus Ladenburg am Neckar" ausführlich und umfassend geschrieben. Insbesondere hat er dessen politische Leistung als kurpfälzischer und österreichischer Staatsmann gewürdigt und als Krönung dessen Arbeit an der "Pragmatischen Sanktion“ von 1713 hervorgehoben, welche die Unteilbarkeit der habsburgischen Erblande und die weibliche Nachfolge sichern sollte. Erst damit war, wenn auch unvorhergesehen, für Maria Theresia im Jahr 1740 die Rechtsnachfolge ihres Vaters, Kaiser Karls VI., in den Erblanden möglich. Turba war es auch, der nach jahrelanger Forschung in den Archiven von Heidelberg, Ladenburg und Speyer die Herkunft der Vorfahren Seiler aus Speyer und Ladenburg als Geburtsort des Adam Seiler eindeutig beweisen konnte. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man in Veröffentlichungen lesen, dass das Geschlecht der Seiler aus dem Gebiet des schweizerischen St. Gallen stamme und später in Nürnberg ansässig gewesen sein soll. Die nachfolgenden Ausführungen über die etwa 12-jährige Zeit des Johann Jakob Seiler in Ladenburg, seine Familie und die Geburt der Kinder beruhen mehrheitlich auf den Angaben bei Turba.
Fortsetzung des Rundganges über den Ladenburger Friedhof. Hemmer (1) Wenn man von der Stadt kommend auf der Wallstadter Straße in Höhe des Friedhofs die Unterführung des Bahndammes durchquert, fällt zur linken Seite eine große Fabrikhalle auf. Es ist die sogenannte "Hemmer-Halle", ein imposanter Backsteinbau im Stil der Fabrikarchitektur zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit wurde sie baulich etwas verändert. "Namensgeber“ der Halle ist die Maschinenfabrik "Gebrüder Hemmer GmbH". Diese wurde 1836 in Neidenfels bei Neustadt/Weinstraße gegründet und verlegte 1906 ihren Sitz nach Ladenburg. Sie stellte Maschinen für die Papier-, Pappe- und Cellulosefabrikation her. Die "Hemmer-Halle" gehört heute zum Werksgelände von ABB.