»Die schönste Geschichte der Welt«
- Griffige Schlagzeilen und ungewöhnliche Titelgeschichten waren schon der Presse des 18. und 19. Jahrhunderts illkommen. So förderte man immer wieder neue Details eines Vorfalls zutage, der sich in manchem mit unserer Geschichte vom Gletschermann Ötzi vergleichen lässt. Im Dezember 1719 stießen Bergarbeiter bei Grabungen in der Kupfermine von Falun auf den Leichnam eines Mannes. Äußerlich schien er völlig unversehrt. Das Fleisch und die Haut des Mannes hatten sich aber in eine hornartige Masse verwandelt. Das stellten sie mit einer Messerklinge fest, mit der sie ihn anritzten. Nachforschungen ergaben, dass dieser Bergmann vor fast 50 Jahren allein in die Grube eingefahren, seitdem vermisst und ohne Zweifel durch einen Einsturz ums Leben gekommen sei. Die medizinische Fakultät Uppsala verlangte ihn für wissenschaftliche Untersuchungen. Die Gemeinschaft der Bergarbeiter wollte ihn jedoch nicht herausrücken. Schließlich tauchte die alte Verlobte auf, machte ihr Recht auf ihn geltend und verkaufte ihn für die höchste Summe, die sie erhalten konnte. Es waren 500 Taler. Der Leichnam wurde zur Konservierung unter Glas gelegt, zerfiel jedoch schnell zu einer Art von Asche und wurde 1749, also 30 Jahre nach seinem Auffinden bestattet.
Verfasserangaben: | Ulrike Müller |
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DOI: | https://doi.org/10.57962/regionalia-16378 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Badische Heimat |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2010 |
GND-Schlagwort: | Hebel, Johann Peter 〈1760-1826〉 |
Jahrgang: | 90 |
Ausgabe / Heft: | 2 |
Erste Seite: | 462 |
Letzte Seite: | 469 |
DDC-Sachgruppen: | 800 Literatur / 830 Deutsche Literatur / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur |
Systematik der Landesbibliographie: | Allgemeine Landeskunde / Biografie |
Zeitschriften: | Badische Heimat / 90.2010 / Heft 2 |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |