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Baden

  • Nach langen Jahren des Lebens in der Fremde, wenn das Auge sich schon fast an den Horizont der Ebene gewöhnt hat, fühlt es plötzlich die Nähe der Bergwände als wunderbares Glück. Der Duft des Frühjahrs verschleiert die steilen, waldbekleideten Hänge, die hinter südlichen Nadelhölzern und weitverstreuten Blütenbäumen schimmern; der Raum schließt sich wieder, der so lange und vielleicht allzu lange offen war, und zugleich zieht die Ebene weit draußen mit den wandernden Wolken, dem dann und wann aufdämmernden Gebirgskamm jenseits des Rheines und dem blitzenden Stromlicht um so mächtiger hinaus. Das ist ja die Heimat immer gewesen: Umschlossenheit und ruhelose Sehnsucht; Hingabe an das Nächste, Vertrauteste und Verlangen nach der Weite, die doch nur der durchdringt, der sein Erbe mit sich trägt. Aber wahres Erbe will langsam errungen sein; und vielleicht gehört ein ganzes Leben dazu, daß wir den Ort begreifen, an dem wir geboren werden.

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Verfasserangaben:Reinhold SchneiderGND
DOI:https://doi.org/10.57962/regionalia-236
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Badische Heimat
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2008
GND-Schlagwort:Baden 〈Motiv〉; Belletristische Darstellung
Jahrgang:88
Ausgabe / Heft:1
Erste Seite:65
Letzte Seite:66
DDC-Sachgruppen:800 Literatur / 830 Deutsche Literatur / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
Zeitschriften:Badische Heimat / 88.2008 / Heft 1
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International