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"Halb Kloster, halb Palast"
(2016)
Zwar waren es kaum zwei Jahre, die Bartholomä Herder – der 1774 in Rottweil geboren worden war – erst als Schüler, dann auch als Novize in St. Blasien verbrachte; aber sie haben ihn für immer geprägt. Das weithin bekannte, ja berühmte Kloster verfügte nicht nur über eine große Bibliothek, sondern auch über eine eigene Buchdruckerei und -binderei, deren Erzeugnisse in alle Lande gingen. In diese Welt trat Bartholomä selber ein, als er, nach manchen Umwegen, schon 1801 in Meersburg einen Verlag gründete, den er 1803 nach Freiburg verlegte; und als nach der Aufhebung von St. Blasien dessen Druckerei an die Universität Freiburg überging, hat Herder sie gepachtet, den Vertrieb der Werke übernommen und sich so „pietätvoll auch als Buchhändler noch in den Dienst des Erbes seiner Lehrer gestellt“. (In ähnlicher Weise setzten Joseph Kösel, der letzte Faktor des Klosters Kempten, und Franz Sales Benziger, der letzte Faktor des Klosters Einsiedeln, die Tradition in eigenen Verlagen fort.)
„Was sollen hier die hornblasenden Jäger?“ fragt Bernhard von Clairvaux in seiner berühmten Apologie an Abt Wilhelm von Saint-Thierry, in der er seine Ablehnung von figürlichem Bauschmuck in Klöstern zum Ausdruck gebracht hat. Es sind nicht nur die Darstellungen von Jägern, nach deren Sinn und Zweck Bernhard sucht. Sein Interesse gilt auch der Bedeutung kämpfender Krieger, wilder Löwen, widernatürlicher Zentauren oder halbmenschlicher Wesen. Angesichts zahlreich erhaltener Abbildungen von hornblasenden Jägern, die an Außenwänden von romanischen Kirchen zu Fuß oder auf einem Pferd meist mit Hunden einem oder mehreren Tieren hinterherjagen, wird auch der heutige Betrachter nach dem Sinn dieser scheinbar profanen Darstellungen an kirchlichen Bauwerken fragen.
Wenn die Leute vom „Jakobsweg“ sprechen, denken sie zuerst
an den nordspanischen Hauptweg von den Pyrenäen über
Pamplona, Burgos und León nach Santiago de Compostela. In
Deutschland ist die Zahl der Jakobs-Pilger vor allem seit H. P.
Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ (2006) deutlich gestiegen, sie verdoppelte sich 2008 von 7000 auf 14 000 Pilger zu
Fuß, die am Ziel die begehrte Urkunde, die lateinisch geschriebene „Compostela“ erhielten. [1]
Die Zahl der veröffentlichten
Pilgerberichte ist kaum mehr überschaubar. Für fast jeden Teilabschnitt in dem riesigen europäischen Netz von Pilgerwegen
gibt es Pilgerführer. Und was noch nicht gedruckt vorliegt,
kann man im Internet erfragen. Das GPS leitet den Wanderer
perfekt an jeder Wegkreuzung. Wenn man sich also mit den
heutigen Hilfsmitteln auskennt, kann man getrost vor die
Haustür treten und loslaufen. Auch für die richtige Ausrüstung:
Schuhe, Kleidung, Proviant gibt es tausend Ratschläge. Aber
wie steht es mit den Wegen selbst?
Nach dem Dreißigjährigen Krieg galt es in erster Linie, die zerstörten wirtschaftlichen Grundlagen neu zu schaffen. Erst danach konnten auch Kirchen und Klöster darangehen, Zerstörtes wieder aufzubauen und neu auszustatten. Als End- und Höhepunkt dieser baulichen und der damit einhergehenden künstlerischen Entwicklung gilt die Zeit des Barock, die mit ihren kleinen und großen Kirchenbauten sowie mit ihren bescheidenen und mächtigen Klöstern gerade der oberschwäbischen Landschaft ihr Siegel aufgedrückt hat. Zeitgleich entfaltete sich auch die Malerei. Diese blieb über längere Zeit hinweg jedoch auf die Altar- und Tafelmalerei beschränkt. Erst mit der Entdeckung der mächtigen, rippenlosen Gewölbeflächen, entstehen ab etwa 1725 immer größere Malereien, die am Ende randlos die ganze Decke ausfüllen. Hier haben sich gute Künstler einen großen Namen gemacht. Ihr Werk fällt ins Auge. Die Tafelmalerei tritt zurück. Caspar Fuchs war und blieb ein Altarmaler. Er hat jedoch in seinen späteren Schaffens- und Lebensjahren die Anfänge dieser neuen Maltechnik noch miterlebt.
„Ich wurde am 3. September 1896 in Gutenstein, jetzt Sigmaringen 4, geboren als Ältester von noch folgenden fünf Geschwistern“, beginnt Alfons Beil im Alter von 93 Jahren den zwei Seiten umfassenden kursorischen Überblick „Mein Lebenslauf“, der dem Manuskript „Aus meinem Leben. Erfahrungen, Zeugnisse und Fragen“ (Mai 1989) vorangestellt ist. Als 29-jähriger Vikar hatte er bereits am 7. April 1926 in Mosbach ein handschriftliches „Curriculum vitae“ mit seinen biografischen
Grunddaten angefertigt, ein Dreivierteljahr nach seinem dortigen Dienstantritt. Seine Unterschrift auf diesem Blatt versah er mit dem Zusatz „jr.“, der fortan in den Personalakten des Öfteren vermerkt ist zur Unterscheidung vom gleichnamigen Vetter, einem Sohn seines Onkels Philipp Jakob Beil.
Hochmontane bis subalpine Lebensräume prägen das
Frankenthal als Teil des Réserve Naturelle Nationale
Frankenthal-Missheimle (Dep. Haut-Rhin, Frankreich).
Auf 40 ha Fläche wurden 2011 und 2012 insgesamt
187 Schwebfliegenarten und damit 84 % der aktuell
aus den Vogesen bekannten Arten nachgewiesen, wobei für zehn Arten der derzeitige Artstatus klärungsbedürftig ist.
Der Methodenvergleich von Malaise-Fallen und selektiven Handfängen zeigt, dass die Kombination beider
Methoden zur Gesamterfassung einen wesentlichen
Beitrag geleistet hat. Der zusätzliche Einsatz von Malaise-Fallen ist in potenziell sehr artenreichen Gebieten
fachlich sinnvoll.
Bambi in Baden
(2016)
»Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde« hieß ein Buch des Wiener Literaten Felix Salten, das sehr bekannt wurde – vor allem durch den Film, den Walt Disney nach ihm schuf. Aber dann waren es zwei badische Bildhauer, Else Bach und Emil Sutor, und zwei badische Verleger, Karl Fritz und Franz Burda, die aus der Figur das machten, was sie heute ist.
Als ich vor knapp 50 Jahren in Trient einen Einwohner der Stadt nach der „Chiesa del Concilio di Trento“ fragte und er mich zur Kirche „San Vigilio“ wies, meinte ich, er habe mich missverstanden, denn dass eine verhältnismäßig kleine Kirche Raum für ein Konzil geboten haben könnte, war mir nicht vorstellbar. Noch hatte ich das II. Vatikanische Konzil (1962–1965) in der Peterskirche in Rom in frischer Erinnerung. So musste ich lernen, dass eine kleine Zahl von Menschen im umgekehrt
proportionalen Verhältnis zu ihrem Erfolg stehen kann. Am Tag der Wiedereröffnung des Trienter Konzils, am 1. Mai 1551, hatten sich außer den drei vom Papst bestimmten Präsidenten nur 15 Mitraträger eingefunden. Mit allen anderen zusammen, den gelehrten Theologen, Mitgliedern des Domkapitels von Trient und Vertretern des Stiftsadels waren es kaum 50 Personen. Es fehlten die Vertreter des ganzen europäischen Nordens, Englands, Skandinaviens einschließlich Frankreichs, dessen Bischöfe erst knapp einen Monat vor der Schlusssitzung 1563 einzogen. Doch wenn „die Weltwirkung der Reformation“ (G. Ritter) unbestreitbar ist, so ist es die „Weltwirkung“ des Konzils von Trient nicht weniger. Mit ihm wird die Barockkunst, der liturgische Reichtum der Gottesdienste, des Brauchtums in den folgenden Jahrhunderten wie der Mut
für die Missionierung in den neu entdeckten Kontinenten in Verbindung gebracht. Kurz: die Kirche, wie wir sie bis zum II. Vatikanischen Konzil kannten, verdankt ihr Bild der Reformation! Neuer Wind begann wieder zu wehen. Siegeszuversicht breitete sich aus. Und wenn wir heute dem letzten katholischen Abt des ehemaligen Benediktinerklosters St. Georgen, Johannes V. Kern (1530–1566), und dem Konzil von Trient unsere Aufmerksamkeit zuwenden, so machen uns Akten – altbekannte und neu gefundene – die dramatische Geschichte unserer Heimat bewusst.
Technologiewandel in VS
(2016)
Dr. Ing. Rolf Wagner kam 1975 zur Kienzle Apparate
GmbH nach Villingen. Nach jahrelanger Tätigkeit
für dieses Unternehmen und vorübergehender
Selbständigkeit war er für den französischen Thomson-
Konzern, der die Villinger SABA-Werke übernommen
hatte, weltweit tätig, später auch beratend,
als die Franzosen den Standort Villingen aufgaben
und den Konzern auflösten.
Die Fragen an Dr. Wagner stellte Herbert Ackermann
(Jahrgang 1928), der kürzlich verstorbene
langjährige Pressesprecher der Firma Kienzle Apparate.
Auch wenn er sich nicht aktiv in die Lokalpolitik
einmischte, so war er doch immer an der Entwicklung
des „Oberzentrums” interessiert und versuchte in
Gesprächen Impulse für die Entwicklung der Region
zu setzen, die ihm sehr am Herzen lag.