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Die süddeutsche Höwenegg-Fundstelle bei Immendingen im Hegau ist bekannt für ihre zahlreichen vollständig oder teilweise erhaltenen Skelette von Säugetieren
des späten Miozäns. Das häufgste Taxon der Fundstelle ist ein basaler boselaphiner Bovide, Miotragocerus pannoniae. Trotz der Häufgkeit dieses Taxons
wurde die Erforschung bzw. die Publikation von Forschungsergebnissen hinsichtlich Miotragocerus vom
Höwenegg bisher weitgehend vernachlässigt. In einem
neuen Forschungsprojekt wird jetzt die generelle und
funktionale Anatomie und Taphonomie von vier kürzlich gefundenen und (teil-) präparierten Miotragocerus-Skeletten beschrieben und mit Material aus früheren
Grabungen unter Berücksichtigung von bisherigen,
nicht publizierten Erkenntnissen verglichen. Insgesamt
eignet sich das gesamte Material der Fundstelle besonders zur Erforschung von Fragen zur Ontogenie und
zum Geschlechtsdimorphismus (vor allem in Bezug auf
die Hornzapfen) dieses Boviden. Darüber hinaus wird
anhand von Mesowear und Microwear-Methoden die
Ernährung von Miotragocerus im Kontext der paläoökologischen Untersuchung der Höwenegg-Lokalität
untersucht.
Ein Großteil der Saftlinge (Gattung Hygrocybe s.l.)
sind farblich auffällige Pilzarten nährstoffarmer Offenlandstandorte. Im Stadtgebiet von Karlsruhe konnten
bisher keine der seltenen Arten beobachtet werden.
Im Rahmen von Untersuchungen zur Veränderung der
Karlsruher Großpilzflora wurden im Herbst 2013 erste
Begehungen auf einigen der Streuobstwiesen und
anderer Magerstandorte des östlichen Stadtgebiets
durchgeführt. Fünf der acht nachgewiesenen Arten
sind bisher aus Karlsruhe nicht bekannt und stellen
„Rote-Liste-Arten“ dar: Cuphophyllus lacmus, C. pratensis, Hygrocybe acutoconica, H. coccinea und H.
subpapillata. Die Saftlingsarten werden kurz vorgestellt
(Morphologie, Verbreitung, Fotos vom Standort). Die
Funde unterstreichen die Bedeutung nährstoffarmer
Wiesen und deren Pflege für die pilzliche Diversität im
Ballungsraum Karlsruhe.
Helmut Herwanger †
(2014)
Am 22. September 2014 verstarb nach längerer
schwerer Erkrankung der Botaniker Helmut Herwanger in Ravensburg im Alter von beinahe 74
Jahren. Sein Tod macht uns alle sehr betroffen.
Seine Familie begleiten wir in tiefem Mitgefühl.
Helmut Herwanger kam am 17. Oktober 1940 in
Bergisch-Gladbach zur Welt und wuchs mit vier
weiteren Geschwistern auf. Seine Mutter zog
am Ende des Zweiten Weltkriegs mit den Kindern nach Moosburg am Federsee. Nach seiner
Volksschulzeit besuchte er das Progymnasium
in Bad Buchau sowie weiterführend ab 1954 die
Lehreroberschule in Nagold. Nach seinem Abitur
studierte er in Weingarten im Pädagogischen Institut für das Lehramt an Volksschulen.
Gegenstand dieser Studie ist die Verbreitung der aquatischen Makrophyten im (Kinzig)-Schutter-Unditz-Fließgewässer-System in der Offenburger Oberrheinebene
(Baden-Württemberg). In den untersuchten Gewässern
kamen 23 Arten vor, je 17 in Schutter (unterhalb Lahr)
und Unditz. Nuphar lutea, Potamogeton pectinatus und
Sparganium emersum waren die häufgisten Arten. In der
Schutter war Potamogeton nodosus die dominierende Art.
In vielen Abschnitten der Schutter, der Unditz und einiger
ihrer Zuflüsse war eine Massenentwicklung von Wasserpflanzen zu beobachten, begünstigt durch eine überwiegend schwache Strömung, fehlende bis mäßige Beschattung durch Ufergehölze und eine meist geringe Tiefe. Ein
beschränkender Einfluss der hohen Schwebstoff-Fracht
der Schutter auf die Entwicklung der makrophytischen
Vegetation war nicht feststellbar. Das Arteninventar der
untersuchten Fließgewässer besteht durchweg aus eutraphenten Arten, die sich in der Mehrzahl durch folgende
Eigenschaften auszeichnen: perennierende Lebensform,
Rhizom als Speicherorgan, schnelles Wachstum, hohe
Austauschrate der Assimilationsorgane, Konzentration
der Biomasse an der Wasseroberfläche. Im Schwarzwald weit verbreitete Weichwasser-Arten sind weder im
Unterlauf der im Schwarzwald entspringenden Schutter
noch in den anderen untersuchten Fließgewässern vertreten. Vergleiche mit anderen Fließgewässer-Systemen
belegen den bestimmenden Einfluss von geologischem
Untergrund, Gefälle und Strömung auf die Zusammensetzung und Struktur der aquatischen Vegetation. Es
ist anzunehmen, dass der Artenreichtum und der Anteil
eutrophierungs- und störungsempfindlicher Arten infolge
menschlicher Einflüsse zurückgegangen ist.
Faunistische Nachweise zu den 61 in Sachsen-Anhalt verschollenen Landwanzenarten und zum Wiederfund von Peritrechus gracilicornis Puton, 1877, werden aufgeführt und erläutert. Zu vielen der an den historischen Artnachweisen beteiligten Entomologen erfolgen Angaben zu deren Lebensdaten, und es werden Informationen zum Verbleib der Sammlungen und zur Prüfung von Belegstücken gegeben.
In einer Liste werden 81 Wanzen (Heteroptera), von Panzer in dem Werk „Faunae Insectorum Germanicae ...“ mit handkolorierten Kupferstichen abgebildet und beschrieben, mit den lateinischen und deutschen Namen, Erscheinungsjahr und Angaben zur Qualität der Abbildung zusammengestellt. Die heutige Nomenklatur wird ermittelt und vorangestellt. Fehler, Ungenauigkeiten und Fragliches werden diskutiert.
Die Heteropterenfauna der portugiesischen Inseln Madeira und Porto Santo ist immer noch ungenügend erforscht und dokumentiert. Vorliegende Fundmeldungen belegen u.a. eine neue Familie und neun für die Inselgruppe neue Artmeldungen, weiter eine Neumeldung für Madeira und neun bisher dort nicht nachgewiesene Arten für Porto Santo. Damit erhöht sich die Zahl der von der Inselgruppe bekanntgewordenen Heteropteren auf 23 Familien und 183 Arten.
Der Erstfund der Weichwanze Conostethus venustus (Fieber, 1858) für Bayern (Insecta, Heteroptera, Miridae) wird aus München gemeldet. Die bisher bekannte Verbreitung dieser erst seit 1980 aus Deutschland bekannten Art wird umrissen. Sie wurde auf der Theresienwiese von 2011-2013 teils in großer Zahl nachgewiesen und hat sich offenbar etabliert. Der Charakter des Habitats und die Ansprüche von C. venustus werden beschrieben. Aufgrund der sehr großen Entfernung zu anderen bekannten Vorkommen werden passive Ausbreitungsmechanismen diskutiert.