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1972-1975 grub das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unter der Leitung von Dietrich Lutz die Wasserburg Eschelbronn aus, von der damals obertägig nur noch ein Wiesenquadrat zeugte. Erstmals in Baden-Württemberg wurde dabei der Kernbereich einer solchen Anlage vollständig erfasst und nach modernen Gesichtspunkten archäologisch dokumentiert. Zur Qualität der Ergebnisse trugen in nicht unerheblichem Maße die außergewöhnlichen Erhaltungsbedingungen bei, die die Archäologen in Eschelbronn antrafen: Der im Spätmittelalter rasch ansteigende Talboden führte nämlich dazu, dass die ältesten Eschelbronner Bauperioden frühzeitig im Grundwasser „versanken". Ihre hölzernen Baureste liegen daher in Feuchtbodenerhaltung vor. Dass die Grabungsauswertung sich nicht unmittelbar anschloss, sondern erst 1984-1988 im Rahmen einer Dissertation von einem Bearbeiter durchgeführt wurde, der an den Grabungen gar nicht teilgenommen hatte, ist einem Grundfehler zu verdanken, der dem archäologischen Betrieb in Deutschland insgesamt anhaftet. Nicht zu erklären ist die Tatsache, dass diese Arbeit erst 1997 und beinahe heimlich im Druck erschien.
Zwischen 2013 und 2016 wurde der Turm der Alten Mannheimer Sternwarte aufwändig nach altem Vorbild restauriert. Den Abschluss der Restaurierungsarbeiten bildete im Oktober 2019 die Wiederaufsetzung des seit 1860 verschwundenen Observationstürmchens. Anhand alter Pläne und Beschreibungen konnte das Türmchen nachgebildet und durch eine großzügige Geldspende realisiert werden. Die Alte Mannheimer Sternwarte, ein kultur- und technikhistorisches Denkmal des 18. Jahrhunderts, besitzt nun wieder seine ursprüngliche Silhouette.
Der monotone Rhythmus der Tage im Kalenderjahr wird gegliedert und mit Spannung geschmückt durch die aus der Bibel stammende Siebentagewoche, durch die Jahreszeiten, die Lebensalter, durch die Wetterlage, durch familiäre Ereignisse, politische Gedenktage und schließlich durch das Kirchenjahr mit seinen Festen und Gedenktagen sowie durch das zugehörige Brauchtum.
Das Jubiläum gab Anlass zu einer Tagung, die unter der Leitung von Präsident Jean Marie Woehrling am 26. Mai 2018 im FEC (Foyer de l’Etudiant Catholique) stattfand. In zahlreichen
Beiträgen und persönlichen Zeugnissen von engagierten Akteuren aus der Politik, dem Verbandswesen, der Kulturszene und dem Bildungsbereich wurde der langjährige Einsatz der Gesellschaft zugunsten der Zweisprachigkeit und der Bewahrung der regionalen Kultur des Elsass gewürdigt. Es wurde nicht nur Bilanz gezogen über das, was in der Vergangenheit – trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten – faktisch erreicht werden konnte, sondern auch Forderungen und Bekenntnisse formuliert, das Engagement auch in Zukunft mit Leidenschaft weiterzuführen.
Die Restaurierung des Innenraumes der St. Martinskirche in Gengenbach bestand aus einer umfassenden Restaurierung der Raumschale, des Langhauses mit seiner Stuckdecke, des Chorraums und der Seitenkapelle St. Anna mit ihrer Stuckdecke. Gleichzeitig wurden bei dieser Gelegenheit Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an allen Ausstattungstücken, den Altären, der Kanzel, der Empore und weiteren im Kirchenraum befindlichen Kunstwerken durchgeführt. Zudem fanden im wiederhergestellten Kirchenraum sakrale Kunstwerke aus dem Besitz der Kirchengemeindeeine Aufstellung, die zuvor dem Betrachter nicht zugänglich waren. Nicht zuletzt bedeutete diese umfassende Restaurierung des Raumes und seiner
Ausstattung einen erheblichen Erkenntnisgewinn in Bezug auf die Baugeschichte der Kirche St. Martin.
Die umfassende Innen- und Außenrestaurierung des Schlößchens Favorite, die sich von 1964 an mit Unterbrechungen über mehr als zwanzig Jahre hinzog, ist heute schon Geschichte. Der Geschichte des Schlosses, die von Perioden der Zuwendung, der Vernachlässigung und erneuter Zuwendung geprägt war, hat sie einen neuen Jahresring hinzugefügt. Längst ist die Furcht der damals Beteiligten, manches Detail würde allzu neu in dem alten Schloß erscheinen, durch den nicht aufzuhaltenden Prozeß des Alterns und des Verschleißes gegenstandslos geworden. Längst haben neue Nutzungsanforderungen den
damals erreichten Zustand verändert, die damals erreichten Lösungen in Frage gestellt. Die Jahrzehnte, in die die Restaurierung
von Schloß Favorite gehört, sind auch geprägt von Veränderungen in Theorie und Praxis der Restaurierung von Gebäuden in Deutschland.
Die Lanz-Kapelle und das alte Heinrich-Lanz-Krankenhaus im Stadtteil Lindenhof lagen ursprünglich an der Ecke Meerfeldstraße/Landteilstraße und wurden 1906/07 in historisierendem Stil nach den Plänen des Architekten August Ludwig erbaut. In der nördlichen Hälfte des großen Lanz-Parks wurde am 1. Februar 1906 der Grundstein für das Krankenhaus und die Kapelle gelegt, die feierliche Einweihung unter dem Protektorat der Großherzogin Luise von Baden erfolgte bereits am 17. November 1907.
Das kann doch nicht wahr sein. Endlich lichtet sich die Nebelwand und gibt den Moment frei auf die Gruppe von Graureihern. Aber ehe ich mit meiner Kamera genau fokussieren kann, heben sie mit schwingenden Flügelschlägen ab. Deshalb harre ich nun weit vor Anbruch des Tages in meinem Tarnzelt in der Kälte aus? Das erhoffte fotografische Ergebnis hat sich wieder einmal nicht eingestellt. Und dennoch war der Aufwand nicht umsonst. Der Altrheinarm taucht nun ein in ein grandioses Farbenspiel und setzt die weit ins Wasser ragenden Äste der Silberweiden mystisch in Szene. Mit jeder Minute ändert sich jetzt
die Szenerie und vergessen sind auf einmal auch die Mühen und klammen Finger.
Die Rheinbrücke in Breisach
(2020)
Am 22. Oktober 2020 jährt sich zum 80. Mal die Deportation von 6.504 Deutschen jüdischer Herkunft in das französische Internierungslager Gurs am Fuß der französischen Pyrenäen. Im kollektiven Gedächtnis Südwestdeutschlands ist das Lager Gurs dadurch zentral mit den Opfern der sogenannten „Oktoberdeportation“ verbunden. Die Vorbereitung der „Judenaktion in Baden und in der Pfalz“ erfolgte von langer Hand und lieferte eine Art Masterplan für künftige Vertreibungen der Juden aus Deutschland.
Der Alpenrhein war bis weit ins Mittelalter hinein ein ungebändigter, alpiner Wildfluss, der sich auf seiner Aufschüttungsebene im Rheintal frei bewegen konnte. Einleitend werden im Text die Mechanismen erläutert, die zu Flussbett-Verfüllungen und zu
Laufänderungen führen.
Die noch heute erkennbaren einstigen Flussläufe und Deltastrukturen reichen bis
in die Römerzeit zurück. Der damalige Küstenverlauf lässt sich anhand von Strassenrelikten und Siedlungsnamen in etwa rekonstruieren. Ab der Römerzeit erfolgte zuerst
der Vorbau des Rohrspitz-Deltas, ausgehend von »Ad Rhenum«, das im Raum Höchst
anzunehmen ist. Die heutige schmale Landzunge des eigentlichen Rohrspitzes stellt das
ehemalige, rechtsseitige Ufer der Flussmündung dar, während die linke Seite im Laufe
der Zeit vom See her zerstört worden ist.
Etwa im 10. Jahrhundert, allerdings nicht genauer bestimmbar, muss der Rhein
bei Höchst/St. Margrethen nach links, das heisst nach Westen, ausgebrochen sein. Das
Rohrspitz-Delta fiel trocken, während nun die Aufschüttung des Altenrhein-Deltas einsetzte.
Belegt durch schriftliche Aufzeichnungen lag Rheineck, damals »Rinisgemünde«,
bis etwa 1200 n. Chr. an der Rheinmündung in den Bodensee. Hernach kam es, verbunden
mit zahlreichen Laufwechseln des Rheins, zum Vorbau des eigentlichen Deltas bis
zum Rheinspitz.
Auffallend sind die bis mehrere Kilometer breiten, untiefen Strandplatten vor
dem Rohrspitz- und dem Altenrhein-Delta. Sie sind als knapp wasserbedeckte, äussere
Delta-Schüttungen zu betrachten. Von hier aus führen tief eingeschnittene Unterwasser-
Cañons in das Hauptbecken des Sees hinunter. Aus ihnen können Hinweise auf die einstigen,
wechselnden Flussmündungen des Alpenrheins abgeleitet werden.
Seit 1900, dem Jahr der Eröffnung des Fussacher Durchstichs, mündet der Rhein
in der Fussacher Bucht, wo umgehend eine neue Delta-Vorschüttung einsetzte. Um eine
völlige Verlandung zu verhindern, wird der Rhein seit den 1980er Jahren durch Damm-Vorbauten über die Rohrspitz-
Strandplatte hinaus bis an den
Rand des tiefen Seebeckens vorgezogen
(Abb. 1).