Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (6220)
- Englisch (65)
- Mehrsprachig (38)
- Französisch (4)
Schlagworte
- Geschichte (1055)
- Zeitschrift (942)
- Baden (336)
- Freiburg im Breisgau (295)
- Karlsruhe (213)
- Kirchengeschichte (202)
- Villingen im Schwarzwald (197)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (180)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (170)
- Bodensee-Gebiet (168)
Heimat auf Rädern
(2020)
Nachdem Manfred Kranz 1947 aus einem englischen Internierungslager in Norddeutschland entlassen worden war, fand er für einige Zeit Arbeit als Leiter und Vorführer eines Filmtheaters in Hamburg. Als gelernter Kameramann aus der Schule des badischen Chefkameramanns Sepp Allgeier (tätig für die Filmproduktionen von Dr. Arnold Fanck, Luis Trenker und Leni Riefenstahl) und als gelegentlicher Aushilfs-Filmvorführer im Unterhaltungsprogramm der deutschen Wehrmacht konnte er nun in Friedenszeiten auf die ihm wohlvertrauten Filmprojektoren und die Tontechnik der bekannten Ernemannn-Werke (Zeiss-Ikon), Dresden, zurückgreifen, die schon tausendfach von den NS-Gaufilmstellen für ihre damals hochmoderne mediale Propaganda eingesetzt worden waren.
Fast unbemerkt von eine größeren Öffentlichkeit
hat sich seit 1998 in der südbadischen
Kreisstadt Emmendingen eine einzigartige
Institution entwickelt, die als Sammelstelle für
Tagebücher, Erinnerungen und Briefwechsel
mittlerweile über 6000 private Zeitzeugnisse in
ihren Bestand aufgenommen hat.
Die es betraf, haben freilich rasch davon
Gebrauch gemacht. Ebenso ist das Archiv den
großen Tageszeitungen und Zeitschriften nicht
verborgen geblieben, obwohl ihm nichts
Spektakuläres eignet.
Was bei Schriftstellern
selbstverständlich ist, dass ihre mehr oder
weniger privaten Aufzeichnungen Teil ihres
Nachlasses sind und damit nach ihrem Tode in
die entsprechenden Archive eingehen, z. B. in
das Deutsche Literaturarchiv Marbach a. N.,
galt nicht für gewöhnliche Sterbliche; es gab
bis vor kurzem keinen Ort, wo die Hinterlassenschaft,
die privaten Aufzeichnungen, die
Briefwechsel und Memoiren von Leuten ohne
literarische Ambitionen hätten gesichert werden
können.
Die Heimattage Baden-Württemberg werden 2017 in Karlsruhe und somit in der bislang größten Stadt veranstaltet. Karlsruhe will sich dabei dem Heimatbegriff aus der Perspektive einer Großstadt annähern und ausloten, wie sich Heimat für die Menschen hier im Vergleich zu denen aus kleineren Orten oder dem ländlichen Raum unterscheidet. »Wie fühlt sich Heimat in einer Großstadt an?« wird zur zentralen Frage der Heimattage in Karlsruhe. Neben den zwei großen Landesveranstaltungen, dem Baden-Württemberg-Tag am 6. und 7. Mai 2017 und den Landesfesttagen mit dem Landesfestumzug vom 8. bis 10. September 2017 stehen drei Themen im Mittelpunkt: »Heimat im Wandel«, »Heimat im Netz« und die »Heimat des Fahrraderfinders «, Karl Drais. Hier findet unter dem Motto »Ganz schön Drais!« vom 25. bis 28. Mai 2017 als Höhepunkt des Jubiläums »200 Jahre Fahrrad« ein FahrradFestival statt. Insgesamt locken über 250 Veranstaltungen im Heimattage-Jahr nach Karlsruhe.
Heimat mit Obertönen
(2013)
Heimat wird gewöhnlich als etwas kleinkariert Rückwärtsgewandtes behandelt, eigentlich aber ist sie Schlüsselbegriff für Gegenwartsbezug und Daseinsgefühl. Heimat verschenkt ungefragt an jeden ein Stück kollektiver Identität, doch individuelle Personalität verschafft sich jeder erst selbst durch das Verhältnis, das er aufbaut zur Heimat – sein Weltverhältnis.
Der Beitrag gibt einen kurzen Einblick in die Anfänge der Philatelie in den 1840er Jahren, beschreibt die »Definition Briefmarke« und deren Entwertungsmöglichkeiten. Mit der Gemeindereform in Baden-Württemberg in den 1970er Jahren verschwanden viele Ortsnamen aus den Poststempeln. Eine gewisse Anonymität hat sich »eingeschlichen«. Vereinzelt gibt es noch Ortswerbestempel, die für einen Ort oder eine bestimmte Einrichtung in der Gemeinde oder Stadt werben. Der Beitrag verdeutlicht auch die Rationalisierungen im täglichen Postbetrieb.
Noch heute besitzt jede Gemeinde ihre Postleitzahl und den »modernen« Maschinenstempel des Briefzentrums mit der individuellen Zahl der »Postleitregion«. Das Thema wird postalisch am Beispiel der heutigen Gemeinde Hausen im Wiesental (Landkreis Lörrach) verdeutlicht. Der
Artikel möchte auch dazu anregen, dass sich die Leserinnen und Leser mit der Philatelie- und Postgeschichte auseinandersetzen und sich vielleicht des Themas in ihrem Wohnort annehmen.
Zwei extreme und gegensätzliche Positionen sind im gegenwärtigen Diskurs im Hinblick auf Heimat im Zeitalter der Globalisierung festzustellen. Einige Autoren sehen sich genötigt festzustellen, dass der Heimatbegriff „eine furiose Wiederauferstehung erlebe“. Andere Autoren, wie zum Beispiel der Soziologe Hartmut Rosa, behaupten dagegen, „dass Heimatlosigkeit in einem radikalisierten Sinne“ als Folge der Globalisierung „zu unserem Schicksal“ werde.