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Wie wir aus den ältesten Funden wissen, lebten
schon die Frühmenschen auf dem Territorium, das
heute den Namen „Gebiet Tula“ trägt. Am dichtesten siedelten sie am Mittellauf der Krasiwaja Metscha im sogenannten Schilawskital, das wegen seiner hohen Ufer und breiten Auwiesen bekannt ist.
Die einzigartige Landschaft mit ihren Wäldern, in
denen verschiedene Tiere, Pflanzen, Beeren und
wilde Obstbäume zu finden waren, schuf ideale
Lebensbedingungen für Jäger, Fischer und Sammler und später auch für die Ackerbauern. Zu einem
der ältesten historischen Denkmäler zählt man
eine Siedlung beim Dorf Bogowo in der Nähe von
Efremov. Ihre Entstehung datiert man etwa auf das
Jahr 250.000 v. Chr. Die Funde von abgeschliffenen Äxten aus der frühen Bronzezeit sind 500 bis
1.000 Jahre jünger.
Als begeisterter Eisenbahner erhielt ich im Frühjahr 1974 den Auftrag bei der bereits in vollem
Gange befindlichen Elektrifizierung verantwortlich mitzuwirken.
Was konnte mir als altem Villinger schöneres
passieren, als vor der Haustüre meiner alten
Heimatstadt an der Elektrifizierung der Schwarzwaldbahn mitzuarbeiten.
Im Mai 1974 übernahm ich die Aufgabe, die Tunnel im Streckenabschnitt von Triberg bis Sommerau zu sanieren. Einige Tunnel waren bereits fertiggestellt bzw. sollten erst nach meinem geplanten
Einsatz von 4-5 Monaten begonnen werden.
Die Kutmühle
(2002)
Von mehr als dreißig „Mühlen“ im unmittelbaren
Einflussbereich der mittelalterlichen Stadt Villingen ist die Kut(h)mühle der einzige Gewerbebetrieb der mit Standort und Funktion in der Gegenwart angekommen ist.
Darin liegt auch ein Teil ihrer wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung. „Mühlen“ ist ein Oberbegriff. Getreidemühlen, Ölmühlen, Schleifmühlen, Sägewerke, Tuchwalken und Hammerwerke mit ihren mechanischen Triebwerken fallen
darunter. Alle diese handwerklichen Produktionsstätten waren einst ent lang der Fließwässer, besonders der Brigach, aufgereiht worden für die sie ein
Wassernutzungsrecht besaßen. Diese hatte man
dann meist kanalisiert oder gelegentlich, des unterschiedlichen Wasseranfalls wegen, als Weiher
gestaut.
Im Franziskanermuseum wird ein Teppich gezeigt,
der sich deutlich von den beiden ebenfalls dort
gezeigten Prachtteppichen mit der Krönung Mariens bzw. der Verklärung auf dem Berge Tabor
unterscheidet: der sog. Weihnachtsteppich (Abb.1).
Alle drei Teppiche dienten der gleichen Funktion – es sind Antependien[1] – und zeigen die für
diese Art Teppiche häufig anzutreffende Dreiteilung der Fläche mit zwei Heiligen, die das Hauptsujet rahmen, doch wirkt der „Weihnachtsteppich“
wesentlich bescheidener. Nicht nur hat er kleinere
Ausmaße, ist vorwiegend im schlichten Klosterstich gestickt statt wie jene gewirkt, gedämpft farbig statt leuchtend bunt, sondern auch in der Thematik stellt er einen Gegensatz dar. Eingerahmt
vom Hl. Franziskus und dem Hl. Ludwig von Toulouse, einem Bischof königlichen Geblüts, der die
Krone ausschlug, um Franziskaner zu werden, zeigt
der Teppich Christi Geburt im Stall mit der Anbetung der armen, schlichten Hirten, nicht der Könige in all ihrem Prunk.
„Einzigartiger“ Silbermann
(2002)
Im Herbst 2001 tauschte erneut ein Orgelbauer
das milde Elsass mit dem rauen Schwarzwald ein,
so wie Mitte 18. Jahrhunderts schon Johann
Andreas Silbermann: Beide Biographien verweben
sich in der Zähringerstadt Villingen zu einem
außergewöhnlichen Projekt, vielleicht einem der
bedeutendsten der jüngeren Orgelbaugeschichte
überhaupt, denn der Hattmatter Gaston Kern
rekonstruiert zur Zeit die legendäre Silbermann-Orgel der Villinger Benediktinerkirche – in wenigen Monaten wird sich zeigen, ob sein Werk von
Erfolg gekrönt war, 250 Jahre nach der Fertigstellung des Originals.
Stadtfarben und Wappen
(2002)
Im Jahresheft XXIV wurde ab Seite 108 der
Gemeinschaftsbeitrag von K. Haas und S. Rösch
„Die Stadtfarben der Stadt Villingen“ abgedruckt.
Dazu bemerkt Gerhard Graf:
Die Anordnung Farben und Figuren in den Stadtfarben und Wappen setzt die Kenntnis von Regeln
voraus, ohne die eine heraldisch korrekte Darstellungsweise nicht möglich ist.
Was sind Stadtfarben?
Seit jeher wurden von Einzelpersonen und Menschengruppen Farben eingesetzt um sich bereits
von weitem durch ein unverwechselbares Unterscheidungsmerkmal als Freund oder Feind zu
erkennen zu geben. Für die Stadt sind dies die
Stadtfarben.
1520 hatte Papst Leo X. der Annahme des Titels
„Erwählter Römischer Kaiser“ durch den Habsburger Karl V. (*1500 †1558) zugestimmt. Dieser
regierte von Spanien aus, wo er 1516 als Karl I.
den Thron bestiegen hatte. Sein Bruder Ferdinand,
Erzherzog von Österreich (*1503 †1564), erhielt
von ihm vertraglich am 28. 04.1521 einen Teil
seiner Herrschaft in den österreichischen Ländern.
Im Vertrag von Brüssel am 07. 02.1522 wurde Ferdinand außerdem die Herrschaft über Oberitalien,
Tirol und die Vorlande zugeschlagen.
Erinnern Sie sich noch?
(2002)
Ein Spaziergang in die Vergangenheit, mit Motiven, die der einheimische Kunstmaler Albert Säger
(1866-1924) mit seinen Bildern
der Nachwelt hinterlassen hat: Mit
seinen historischen Fassadenmalereien und Gebäudeausstattungen,
die meist „Geschichten“ erzählten,
hat er um 1900 wesentlich zum
neuen Erscheinungsbild Villingens
beigetragen, so Ulla Merle im
Ausstellungskatalog 1998 „Beruf
Künstler“. Manches ist nicht mehr
so wie früher, anderes blieb erhalten. Geblieben ist – jedenfalls
in der Erinnerung – überwiegend
das Bild von unserer „liebwerten
Stadt“.
„Langsam nur und bedächtig ist der Frühling auf den Schwarzwald gekommen, als hätte er sich seinen Einzug auf den Bergen als ein letztes ergötzliches Schauspiel aufbewahrt“. Mit seinem Heimatroman „Das Ratzennest“ machte Hermann Alexander Neugart (1893 bis 1974) eine „Zeit schwerster Heimsuchungen für die Stadt Villingen“ unvergesslich. Und wer das Mittelalter in der Zähringerstadt noch legendärer will, erfasst in einer Zeit des Rittertums, fehde- und raublustig als eine Periode der Landsknechte, der Sündenangst und der existenziellen Nöte, dem kann auch „Der unsterbliche Rebell“ gefallen.
Als vor dreizehn Jahren die Esse in der Werkstatt
an der Voltastraße erlosch und der Hans Stern seinen Lederschurz an den berühmten Nagel hängte,
ging ein gutes Stück Villinger Handwerkstradition
zu Ende: Die Ära der bekannten und geschätzten
Huf- und Wagenschmiede Stern! Der Schritt in
den Ruhestand ist dem stets umtriebigen Handwerksmeister, der mit großer Liebe an seinen Beruf
hing, nicht leicht gefallen. Aber er ließ sich nicht
vermeiden, denn die Baupläne des Arbeitsamtes an
der Landwattenstraße vereinnahmten 1988 auch
das Grundstück des ehemaligen Villinger Gaswerkes, in dessen Übergabestation Hans Stern, nach
zwei Umzügen, seine letzte Schmiedewerkstatt
betrieb.