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"a peste libera nos."
(2013)
Die meisten Menschen empfinden Glockengeläut als Wohlklang, die wenigen, die dies als Lärm bezeichnen, können diese Kirchenmusik nicht zum Verstummen bringen. Aber die, welche Glockengeläut als schmerzhaften Lärm empfinden, sind jene, die zum Thema dieses Beitrags hinführen: Die Dämonen. Einer aus der gefürchteten Dämonenschar war jener, der die Pest brachte, und dieser floh, wenn Glocken ihre Stimme erhoben. Wie Glocken diese Aufgabe erfüllten, soll hier dargestellt werden.
Am 24. Oktober 2014 wurde in einem "Bibltioheksbrunch" des Deutschen Bibliotheksverbands - Landesverbands baden-Württemberg e. V. die Beta-Version des Portals "Bibliothek und Schule" freigeschaltet. Das Portal ist Teil der Internetplattform "Kultur und Schule" und vernetzt Bibliotheken aller Sparten mit Lehrerinnen und Lehrern aller Schularten und Jahrgangsstufen. Die Internetplattform „Kultur und Schule" lädt Lehrerinnen
und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Ellern, Bildungsträger, Kulturschaffende und Kulturvermittler
dazu ein, sich zu informieren, miteinander in Kontakt zu treten und gemeinsame
Projekte durchzuführen.
Im Jahr 1852 konnten die Leser der „Historisch-politischen Blättern“ folgendes Urteil finden: „Redwitz ist an lyrischem Talent den Feinden des Kreuzes vollkommen ebenbürtig; das, was er vor ihnen voraus hat, ist eine ächter, wahrer, von Grundaus katholischer Glaube, dem es ernst ist um die Wahrheit, ohne Ziererei und Eitelkeit, und ein kindlicher Sinn, dem es gegeben ist zu schauen, was dem Verstandeshochmuthe dünkelvoller und zweifelsüchtiger Philosophen ewig verschlossen bleiben wird.“ Ein gutes Vierteljahrhundert später hatte sich die Meinung der katholischen Presse demgegenüber entschieden gewendet: „Ja, die Muße des Hrn. v. Redwitz sitzt nicht mehr am Porticus der katholischen Kirche, um von hier aus herüber und hinüber holde Blicke mit aller Welt, vor Allem mit allen schönen Töchtern Eva's, zu wechseln, — sie ist mit Sack und Pack hinübergezogen in das freie Geisterreich, in welchem Brahmine, Harusper, Mufti, Fetischpriester und Domine sich brüderlich vor dem großen Weltbaumeister umarmen und das ewig Weibliche dem ewig Männlichen das Schurzfell flickt.“
Bildzeugen der Pest, die an vielen Orten gesehen werden können, sind Pestkreuze, Bildstöcke und Pestsäulen. Aber auch Grabsteine von Personen, die an der Pest gestorben sind, Friedhöfe und nicht sehr häufig Pestsärge. Allerdings muss festgestellt werden, dass viele dieser Denkmale verschwunden sind. Um auf die Überschrift einzugehen, muss zu diesem Vers gesagt werden, dass es solche Grabsteine mit diesem oder ähnlichem Text gibt, trotzdem wird es sich meistens um eine
Wandersage handeln. Das Gegenteil beweist das Grabkreuz von Berg bei Ravensburg. Im alten Friedhof um die Peter-und-Paul-Kirche steht ein Pestkreuz, das einem gewohnten Grabkreuz gleicht. Aber an diesem lässt sich ein Gehäuse öffnen. Im Innern steht an der Rückwand der Spruch geschrieben: „ACH, DASS GOTT ERBARM, 70 IN EINEM GRAB † 1628.“ Am 23. Juni dieses Jahres starb in Berg das erste Pestopfer (Abb. 1 und Abb. 2, siehe Bilder auf Seite 33).
60 Jahre Baden-Württemberg
(2013)
Die Geschichte des Landes Baden-Württemberg begann offiziell am 25. April 1952
um 12.30 Uhr. Die Geschichte begann allerdings nicht in feierlicher, friedlicher
Sitzung der am 9. März 1952 gewählten Verfassunggebenden Versammlung. Sie begann vielmehr, man muss es so sagen, mit einem Eklat. Ausgelöst hat diesen Eklat
kein anderer als einer der wichtigsten Wegbereiter unseres Bundeslandes: Reinhold
Maier.
Am meisten ist damals ein Pressefoto in Erinnerung geblieben. Das Bild zeigt den
soeben gewählten Ministerpräsidenten Reinhold Maier, der, am Rednerpult stehend,
seine goldene Taschenuhr, ein Familienerbstück wie man vermuten darf, empor hält
und den Abgeordneten mitteilt, dass in diesem Augenblick »die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zu einem Bundesland vereinigt
sind«. Beim Blick auf die Taschenuhr sagte Reinhold Maier in feierlichem Ton:
»Meine Frauen und Männer, Gott schütze das neue Bundesland«.
Das Sitzungsprotokoll weist aus, dass an dieser Stelle laute Pfuirufe im Saal ertönten.
Sie kamen aus den Reihen der CDU. Die Stenografen waren wegen des Tumultes nicht
in der Lage, die Pfuirufe zu identifizieren. Aber jeder im Saal wusste: Die Volksvertretung des neuen Bundeslandes, die nun eine Verfassung ausarbeiten sollte, war tief
in zwei Lager gespalten, in ein Regierungslager und ein Oppositionslager, bestehend
aus der größten Fraktion, der CDU-Fraktion, und einigen wenigen KPD-Vertretern.
Die Regierungskoalition, die Reinhold Maier soeben mit 64 Stimmen zum Regierungschef gewählt hatte, bestand aus Sozialdemokraten, DVP/FDP-Abgeordneten und der
Fraktion des »Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten – Deutsche Gemeinschaft«.
Der ursprünglich in den östlichen Gebieten der
Paläarktis weit verbreitete Amphiareus obscuriceps (Abb. 1) erweitert sein Verbreitungsgebiet
seit ca. 20 Jahren rasch nach Westen und dürfte inzwischen fast ganz Europa besiedelt haben
(Pericart 1996). Eine zusammenfassende Darstellung der Ausbreitung auf Grund von Daten
aus der Literatur findet sich in Simon (2002). Der
Erstfund der Art für Deutschland wird dort publiziert (2. September 2001, Hagenbach in Rheinland-Pfalz, 1$). Im Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands (Hoffmann & Melber,
2003) wird kein weiteres Bundesland erwähnt,
lediglich aus Berlin ist ein weiterer Fund publiziert (Deckert 2003).
Wir stellen eine Zusammenfassung der Ergebnisse unserer Untersuchungen der südwestdeutschen Oribatidenfauna über 40 Jahre vor. Geographischer Schwerpunkt ist Baden-Württemberg, ökologischer Schwerpunkt sind Waldbiotope. Ergänzt werden diese Schwerpunkte durch einzelne Aufsammlungen in angrenzenden Gebieten wie den Allgäuer Alpen (Bayern), dem Pfälzer Wald, der Umgebung von Mainz und dem Soonwald (Rheinland-Pfalz). Die Taxonomie der 380 gefundenen Oribatidenarten ist in den meisten Fällen durch das Standardwerk von Weigmann (2006) abgedeckt; Funde von 20 Arten stellen Erstnachweise für
Deutschland dar und werden – soweit nicht in Weigmann behandelt – auf der Basis der Originalbeschreibungen vorgestellt. Darüber hinaus werden einige schwierig zu bestimmende Arten oder Formen diskutiert, ergänzend beschrieben und mit Zeichnungen illustriert.
Auf der Basis von Feldstudien sowie Herbar- und Literaturauswertungen werden die Vorkommen einiger Carex-Sippen in
Baden-Württemberg diskutiert. Carex acuta x C. cespitosa wird neu nachgewiesen. Auf Einschleppungen von Carex cephalophora und Carex secalina wird hingewiesen. Carex flava L. var. alpina, Carex riparia x C. rostrata (= Carex x beckmanniana Figert), Carex cespitosa x C. nigra (= Carex x peraffinis Appel) und Carex cespitosa x C. elata können anhand von Herbarmaterial belegt werden. Die in der Literatur erwähnten Vorkommen von Carex binervis und Carex guestphalica x C. remota werden diskutiert.
Informationskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, eigenen Informationsbedarf zu erkennen und zu formulieren, benötigte Informationen gezielt und
effizient zu recherchieren, gefundene Informationen zu bewerten, zu strukturieren und zu nutzen sowie sich über die rechtlichen und ethischen Implikationen der Nutzung bewusst zu sein. Die wissenschaftlichen Bibliotheken
in Baden-Württemberg fördern diese – in Zeiten der digitalen Informationsflut besonders wichtige – Fähigkeit mit Schulungsangeboten für die Sekundarstufe.
Seit 1992 existiert in Baden-Württemberg das Projekt Brutvogelmonitoring Baden-Württemberg der Staatlichen Vogelschutzwarte Baden-Württemberg und des Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg. In dieser Langzeituntersuchung sollen landesweit die Bestandsentwicklungen gerade der häufigen und weitverbreiteten Kleinvögel erfaßt werden, ihre Situation dokumentiert und Daten im Hinblick auf einen gegenwärtigen und zukunftsorientierten Vogel- und Naturschutz bereitgestellt werden. Es werden kontinuierlich jedes Jahr aktuell Daten erhoben. Insgesamt haben seit Beginn des Projekts 115 Mitarbeiter zu 163 Vogelarten Daten erfaßt. Pro Jahr wurden bis zu 177 Strecken bearbeitet und in diesen bis zu 126 Linientaxierungen und 740 Punkt - Stopp-Zählungen durchgeführt. Die Ergebnisse des Brutvogelmonitorings im Zeitraum von 1992 bis 1998 werden in Form eines Atlasbandes zu den einzelnen Arten vorgestellt: jährliche Bestandszahlen, Bestandsentwicklungen als Vergleich derselben Standorte von Jahr zu Jahr und Veränderung der
Stetigkeit der Arten, also ihres Vorkommens überhaupt. Anhand der Feldlerche (Alauda arvensis) werden die Aussage- und Interpretationsmöglichkeiten beispielhaft diskutiert.
Seit 1992 existiert in Baden-Württemberg das Projekt Brutvogelmonitoring Baden-Württemberg der Staatlichen Vogelschutzwarte Baden-Württemberg und des Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg. In dieser Langzeituntersuchung sollen landesweit die Bestandsentwicklungen gerade der häufigen und weitverbreiteten Kleinvögel erfaßt werden, ihre Situation dokumentiert und Daten im Hinblick auf einen gegenwärtigen und zukunftsorientierten Vogel- und Naturschutz bereitgestellt werden. Es werden kontinuierlich jedes Jahr aktuelle Daten erhoben. Insgesamt haben seit Beginn des Projektes 130 Mitarbeiter 313 Strecken bearbeitet und dabei 2266 Linientaxierungs-Begehungen und 9721 einzelne Punkt-Stopp-Zählungen durchgeführt. Es wurden insgesamt 164 Vogelarten erfasst. Pro Jahr wurden bis zu 164 Strecken bearbeitet und in diesen bis zu 359 einzelne Linientaxierungen begangen und 2223 einzelne Punkt-Stopp-Zählungen durchgeführt. Mit dem neu entwickelten Ökologischen Forschungs- und Monitoring Datenbanksystem steht jetzt im Brutvogel-Monitoring ein Programmsystem für die Datenerfassung, Verwaltung und Auswertung zur Verfügung. Es ermöglicht einen routinemäßigen Einsatz bei Aussagen über die Bestandsentwicklung einheimischer Brutvögel und jederzeit aktuelle Abfragen und Auswertungen. Es werden im Brutvogel-Monitoring verschiedene Auswertungsebenen dargestellt: Die grundlegende Auswertungsstrategie des Mittleren Bestandsentwicklungs-Index (MBI) beruht auf dem unmittelbaren Vergleich identischer Standorte von Jahr zu Jahr. Die unterschiedlichen Häufigkeitsanteile der einzelnen Biotoptypen in den Jahren werden im Index normiert. Die Lebensräume werden nach ihrer Bedeutung für die einzelnen Arten gewichtet. Es ergibt sich so die für die Art relevante Bestandssituation im Betrachtungsraum. Bei der Auswertung der Bestandsentwicklung in den Hauptlebensräumen des Brutvogel-
Monitorings werden die Arten in realen, absoluten Bestandszahlen dargestellt. Grundlage ist hierbei ein Querschnitt der Bestandszahlen von allen innerhalb eines Jahres untersuchten Standorten eines einheitlichen Biotoptyps und der Vergleich dieses absoluten Bestandsniveaus über die Jahre. Mit Hilfe von Trendanalysen werden die Bestandsentwicklungen statistisch abgesichert.
Die Wiederherstellung Badens und die Bildung eines Südweststaats sind Projekte der Besatzungszeit. Sie nahmen Gestalt an, als die Westmächte im 1948 "ihren" Ministerpräsidenten die Aufgabe stellten, die für Besatzungszwecke
zusammengeschusterten Ländchen in Länder zu verwandeln, die geeignet wären, dem geplanten Weststaat, also der späteren Bundesrepublik, ein nützlicher Unterbau zu sein. Weil sie dabei Rufer in der Wüste waren, regten sie an, eine entsprechende nachholende Möglichkeit im Grundgesetz vorzusehen. Daraus wurde Art. 29 GG. Ein weiteres Fenster öffneten württembergische Vertreter im Parlamentarischen Rat: Artikel 118 GG sollte – unabhängig von Art. 29 GG und unter der Voraussetzung, dass die Hohen Kommissare es erlaubten – zu einer vorgezogenen, auf den Südwesten beschränkten Neugliederung führen können.
Das Freiburger Studienseminar und die Gymnasiallehrerausbildung in Baden-Württemberg (Teil 2)
(2005)
Nach dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands übernahm die französische Armee die Staatsgewalt im Südwesten des untergegangenen Reiches. In Freiburg, nunmehr Hauptstadt des Lande Baden (Pays de Bade), das zusammen mit Südwürttemberg-Hohenzollern und Rheinland-Pfalz die französische Besatzungszone bildete, residierte die Délégation Supérieure pour le Gouvernement Militaire de Bade. Sie unterstand wiederum dem Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d'Occupation in Baden-Baden mit General Koenig als Oberbefehlshaber.
Die vorliegende Arbeit zum Eschen-Scheckenfalter
(Euphydryas maturna) beschreibt die historische
Verbreitung in Baden-Württemberg, speziell ab den
1970er Jahren. Dabei wird nach Ursachen für das
Verschwinden der Art an ehemaligen Fundstellen gesucht. Daneben wird die letzte verbliebene Population
im Hinblick auf ihre Populationsentwicklung seit 1992
bis 2019 beschrieben. Ein weiterer Schwerpunkt sind
Angaben zur Habitatstruktur und zur Biologie der Art.
Die Biologie der Präimaginalstadien des Eschen-Scheckenfalters (Euphydryas maturna) wird anhand
von Feldstudien der letzten bekannten Population der
Art in Baden-Württemberg in der Kocher-Jagst-Region
ausführlich beschrieben. Besonderes Augenmerk wird
auf die Lebensweise der Raupen speziell nach dem
Verlassen der Eschen im Sommer gelegt. Die Raupen
leben nun am Boden, wo sie in der Laubstreu einzeln
oder in Gruppen überwintern. Die überwinterten Raupen ernähren sich im Folgejahr polyphag, meist von
verschiedenen Kräutern. Bei der Auswahl der Nahrungspfanzen zeigen die Raupen bestimmte Präferenzen. Die Verpuppung findet sowohl an Kräutern und
Gräsern als auch an Sträuchern und Bäumen nach
einem bestimmten Muster statt. Verschiedene Prädatoren und Parasitoide der Präimaginalstadien werden
vorgestellt. Gefährdungsursachen der Art für den letzten bekannten Standort in Baden-Württemberg werden genannt. Bereits bestehende Schutzmaßnahmen
förderten das Überleben dieser Population. Neue Gefährdungspozentiale resultieren aus dem Klimawandel
mit zunehmender Trockenheit und dem Eschentriebsterben. Daraus ergeben sich weiterführende Schutzmaßnahmen, um die Art in Baden-Württemberg vor
dem Aussterben zu bewahren.
Wenn wir von Baden und Württemberg sprechen,
so haben wir meist die beiden Länder vor Augen,
wie sie sich im 19. und 20. Jahrhundert darstellten:
Das schlanke Baden, das sich den Rhein entlang
vom Bodensee bis an den Main erstreckte und
das etwas massigere Württemberg, das von Oberschwaben bis zum Taubergrund reichte. Diese beiden Länder haben denselben Vater: Napoleon.
Nach seinen Siegen über das habsburgisch geführte
Deutsche Reich ging er daran, Deutschland nach
seinen Bedürfnissen umzugestalten. Die Beseitigung des territorialen Flickenteppichs im deutschen Südwesten erwies sich als sehr dauerhaft. Die
Markgrafschaft Baden vervierfachte ihr Territorium und wurde zum Großherzogtum Baden. Das
Herzogtum Württemberg verdoppelte seine Fläche
und wurde zum Königreich. Die von den beiden Fürstenhäusern neu dazu erworbenen Gebiete
waren oft keineswegs glücklich über ihre neue
Zugehörigkeit.
Ein Grundlagenvertrag zwischen Kirche und Staat ist, wenn nicht ein Jahrhundertwerk, so doch ein Meilenstein in der Beziehungsgestaltung zwischen beiden Institutionen. Aufgrund ihrer Kultushoheit sind es grundsätzlich die Bundesländer, die mit den auf ihrem Gebiet liegenden Kirchen Verträge abschließen. Sie gelten als Staatsverträge, auch wenn sie sich selbst nicht
so nennen, sondern Kirchenvertrag oder Staatskirchenvertrag. Der baden-württembergische Vertrag von 2007 spiegelt das gewachsene Staat-Kirche-Verhältnis wider. Die Vorgeschichte dieses Vertrags führt zu den Anfängen der badischen Landeskirche zurück. Der Inhalt des Vertrags gestaltet die Gegenwart und weist in die Zukunft.
Der Südweststaat vor Gericht
(2012)
Vor 900 Jahren wurde ein "Markgraf von Baden" erstmals urkundlich erwähnt. Mehr als zwei Jahrhunderte nach der Erbteilung von 1535 fanden die Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden wieder zueinander. Mit der im Zuge der Neuordnung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erfolgten Erhebung des Markgrafen Karl Friedrich zum Kurfürsten (1803: Reichsdeputationshauptschluss) und, drei Jahre später, bedingt durch das Ende des Reichs, seinem dem Kaiser Napoleon zu verdankenden Avancement zum Großherzog (wennschon nicht König, so doch "Königliche Hoheit") begann Badens große Zeit – unter einer Dynastie, die einst Stuttgart gegründet und mit Markgraf Bernhard II. (1428–1458) auch einen Beinahe-Heiligen hervorgebracht hatte. Der Freistaat Baden war ein Land der Weimarer Republik. Er überdauerte die Zeit des Nationalsozialismus. Nicht das Ende Badens, aber sein Ende als Staat kam 1945 mit der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und der Bildung der drei südwestdeutschen Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern, aus denen am 25. April 1952 der Südweststaat, das heutige Baden-Württemberg, hervorgegangen ist. Bis in das Jahr 1974 andauernde juristische Nachhutgefechte hielten die "Baden-Frage" vorübergehend
noch am Leben.