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Die Lebensgeschichte von Johann Jacob
Lumpert zeichnet das Bild eines wohlhabenden Bürgers der Stadt Eppingen, der
zugleich im Dienst der kurpfälzischen
Regierung stand.
Seine Jugend (geboren um 1620-1625) fiel
in die schreckliche Zeit des 30-jährigen
Krieges. Die Kurpfalz, zu der Eppingen
gehörte, wurde von kaiserlichen und bayerischen Truppen erobert, dann wogte der
Krieg hin und her. Auch nach dem Friedensschluss von 1648 waren noch französische Besatzungstruppen im Land, in
Eppingen als Verbündete.
Die nachstehenden Quellen spiegeln Beobachtungen eines Zeitzeugen, der im 19. Jahrhundert als bedeutender Jurist, ja als »Taufzeuge« des damaligen öffentlichen Rechts galt. Seine grundlegenden Werke wie die Arbeit zum Völkerrecht gehörten zum Literaturfundus von Anwälten und Diplomaten. Weniger bekannt ist Klübers Tätigkeit für den badischen Hof, dem er in einflußreichen Ämtern diente. Man gewinnt Informationen, oft mit einer eigenwilligen Position vorgestellt, über politische
und kulturhistorische Vorgänge aus seinen Briefen, die ein Müllwerker im Abfall vor der Entsorgung gerettet und dem Generallandesarchiv Karlsruhe zugeleitet hat, hier erstmals in der Originalform zitiert.
Johann Peter Hebel
(2010)
In diesem Jahr erinnern wir uns gerne an den 250. Geburtstag von Johann Peter Hebel, den wortgewaltigen und sensiblen Schriftsteller, welcher vor allem der alemannischen Mundart erstmals einen festen Platz in der Literatur des deutschen Südwestens gegeben hat. Sein religiöses Weltbild und sein pädagogischer Eifer verbinden ihn »mit dem Aufklärungszeitalter
Lessings, und in mancher Beziehung ist er Matthias Claudius verwandt«; mit seiner Liebe zu Natur, Volk und Landschaft steht er auch der Romantik sehr nahe. Als Erzähler zeigt er bereits Züge des späteren Realismus.
Johann Peter Hebel 1760-2010
(2010)
Der Hebelbund Lörrach e.V. ist die jüngste der drei großen Hebel-Institutionen zwischen Hausen und Basel. Die Gemeinde Hausen im Wiesental, dem Ort, in dem der kleine Johann Peter die Winter verbrachte (sommers lebte er in Basel). 1860 wurde die Hebelstiftung Basel von schweizerischen Hebelfreunden gegründet, so entstand der bis heute lebhaft gepflegte Hebel-Kontakt zwischen Hausen und Basel.
Zum 250. Geburtstag des alemannischen Dichters, Kalenderautors und Kirchenmannes Johann Peter Hebel (1760-1826) ist beabsichtigt, der Öffentlichkeit rechtzeitig zu den Feierlichkeiten im Jahre 2010 erstmals Hebels Predigten und Predigtvorbereitungen in einer wissenschaftlichen Textausgabe im Rahmen der historisch-kritischen Hebel-Edition zugänglich
zu machen. Hebels als Manuskript überlieferte Predigtvorbereitungen sind (abgesehen von wenigen Auszügen) bislang nicht ediert worden. Wer Hebels Predigten lesen will, ist noch heute auf die erste Werkausgabe angewiesen, die in den Jahren 1832-1834 in Karlsruhe erschienen ist.
Wilhelm Zentner: »Unermessliches Reich liebenden Gedenkens«, Uli Däster: »Unentschlossenheit in bestimmender Grundzug seines Charakters«, Heide Helwig: »Luftbild einer Landschaft, in dem Wolkenfelder die Sicht verdecken«, Bernhard Viel:
ldeengeschichtliche Stränge, Franz Littmann: »Hebels Alemannischen Gedichte waren eine Antwort auf die damalige Krise.«.
Unsere Vorstellung vom jüdischen Leben in ländlichen Gemeinden am Oberrhein ist in den
letzten Jahren durch einige anschauliche und prägnante Beiträge neu geprägt worden, sei es
durch regionalhistorische Ausstellungen, die Neuausgabe der Werke von Jakob Picard, die Verfilmung des Strittmatter-Stückes „Viehjud Levi“ oder durch die Lektüre des Bestsellers „Melnitz“ von Charles Lewinsky. Inzwischen kann man davon ausgehen, dass jüdische Geschichte
im alemannischen Raum ein eigenes Assoziationsfeld eröffnet und nicht mehr nur als Vorgeschichte zu einer bürgerlich-städtischen Kultur des deutschen Judentums gesehen wird. Nun
birgt zwar die Opposition von süddeutsch verortetem „Landjudentum“ versus preußisch verortetem „Stadtjudentum“ eine eigene Problematik in sich, weshalb ich im Folgenden auch auf diese Begriffe verzichte, doch ist es generell ein lohnender Ansatz, für die Geschichte des Judentums im Dreiländereck eigene Grundmuster und Entwicklungslinien zu suchen. Die kleineren
politischen und wirtschaftlichen Einheiten der Koexistenz von Juden und Christen in den Dörfern links und rechts des Oberrheins – bis ins späte 19. Jahrhundert die überwiegende jüdische
Lebensform in der Region – fanden in der wissenschaftlichen Bearbeitung vor allem als „Nachbarschaften“ und gemeinsame Handlungsräume Interesse.
Vor nunmehr 70 Jahren, am 22. Oktober 1940, fand die Deportation der badisch-pfälzischen Juden nach Gurs in Südwestfrankreich statt. Unter den 6500 Deportierten war auch Ludwig Greilsheimer aus Offenburg mit seiner Tochter Susi. Das Mädchen überlebte, der Vater starb in Auschwitz. Erinnern wir an sie: Ludwig Greilsheimer wurde am 4. August 1879 in Friesenheim geboren, wo die Familie Greilsheimer seit Generationen die weitaus personenreichste jüdische Familie war. Erste Mitglieder sind bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts nachzuweisen. Im Zeitraum von 150 Jahren sind 69 weibliche und männliche Familienangehörige genannt und das Gräberverzeichnis des jüdischen Verbandsfriedhofes Schmieheim zählt 27 Personen mit diesem Namen auf, die hier zwischen 1813 und 1935 bestattet wurden. Die Familienlinie wird auf den Viehhändler Raphael Greilsheimer zurückzuführen sein, der 1797 als „Schutzjud" in Friesenheim genannt ist.
Die Kirche St. Stephan - nach dem Namenspatron der Großherzogin Stephanie benannt - wurde in den Jahren 1808 bis 1814 von Friedrich Weinbrenner erbaut. Es war die erste katholische Pfarrkirche in der Residenzstadt der Großherzöge von Baden. Ihr folgten zahlreiche andere Kirchenbauten, aber sie war und blieb bis heute die katholische Hauptkirche. Bei ihr handelt es sich zudem um das wohl bedeutendste Bauwerk des berühmten Architekten.
Zeitgeschichte ist das, was wir nach landläufigem Verständnis selbst miterleben, umfasst damit also den Zeitraum von etwa zwei Generationen. Übertragen auf die Periodisierung der Geschichte würde dies bedeuten, dass wir erst ab dem Zeitraum
von etwa 1945 an auch von „kirchlicher Zeitgeschichte“ sprechen dürften. In einem erheblichen Maße kann die Erforschung der jüngsten Zeitgeschichte, also die selbst miterlebte, durch die geltenden Sperrfristen, in aller Regel 30 Jahre nach „Schließen“ einer Akte, behindert werden. Hier müssen oft ergänzende oder alternative Quellen zu den amtlichen Akten erschlossen werden, etwa die Berichterstattung in den Medien oder Unterlagen aus dem persönlichen Bereich.
Klosterdämmerung
(2010)
Das Kloster Schwarzach ist Vergangenheit, schon mehr als zwei Jahrhunderte. Die Geschichte der Abtei, die rund tausend Jahre lang von Benediktinermönchen bewohnt und belebt war - in unterschiedlicher Intensität - endete definitiv am 25. April 1803. Eigentlich war es mit ihrer eigenständigen Existenz schon ein halbes Jahr früher vorbei, am 29. November 1802, mit der endgültigen Inbesitznahme durch die Markgrafschaft Baden. Und noch einmal etwa einen Monat zuvor, am 25. September 1802, hatte der zuständige badische Beamte die Abtei provisorisch in Besitz genommen und somit ihr Ende faktisch besiegelt. Wenn wir heute auf die Geschichte dieses Gotteshauses zurückblicken, dann aus dem Wissen um dieses Ende heraus, und wir könnten in Versuchung kommen, die zu ihm führenden Entwicklungen als zielgerichtet zu interpretieren. Vieles fügt sich ganz gut ins Bild, wenn man die Ereignisse der letzten Jahrzehnte vor der Säkularisation aus der Rückschau betrachtet, und mit unseren historischen Kenntnissen könnten wir geneigt sein, das Ende des Klosters als unausweichliche Folge von Vorgängen und Entscheidungen anzusehen, die vom Konvent beeinflusst worden sind. Doch solch eine teleologische Herangehensweise ist - vorsichtig ausgedrückt - heikel und dürfte zudem kaum dem heutigen Verständnis von Geschichtswissenschaft entsprechen.
Kulturgüterkampf in Baden
(2010)
Am 1. Dezember 2008 wurde in der Universität Karlsruhe durch die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg das Gutachten der Expertenkommission zum Thema »Das Eigentum an Kulturgütern aus badischem Hofbesitz« der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein zahlreiches Publikum im großen Tulla-Hörsaal folgte den Ausführungen der Autoren, sechs an der Zahl, die sämtlich zugegen waren und sich der Diskussion stellten. Das Gutachten schafft Klarheit über die historischen und juristischen Aspekte einer heftigen Kontroverse, die seit September 2006 Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen
gewesen ist.
Der kulturgeschichtliche Wert der europäischen Kurstädte wird sowohl durch ihren beachtlichen Denkmalbestand als auch durch ihre lange und bis heute lebendige Tradition bestimmt. Ein wesentlicher Aspekt ist ihre in Archivalien, Gemälden, Grafiken, Fotografien und zeitgenössischen Publikationen hervorragend dokumentierte Geschichte. Das immaterielle Erbe, also die kulturelle und geistige Bedeutung eines Kurortes, darf aber nur im Zusammenhang mit dem materiellen, also den baukünstlerischen Leistungen, gesehen werden. Das gesellschaftliche Leben in den Kurstädten des 19. Jahrhunderts manifestierte sich in der Architektur, die sowohl im Hinblick auf einzelne Gebäudetypen als auch auf städtebauliche Lösungen bemerkenswert ist.
Die in Steißlingen im Hegau geborenen Brüder Karl Maximilian (1872-1933) und Ernst (1868-1934) Würtenberger waren mit ihrer Heimat eng verbunden. Die Landschaft und die Menschen des westlichen Bodenseeraumes zwischen Steißlingen, Stockach und Konstanz bzw. Kreuzlingen wurden von ihnen immer wieder künstlerisch umgesetzt. So schufen sie in ihrer jeweiligen Technik vor allem Portraits und volksnahe Genreszenen, mal in Gips, Ton oder Bronze, mal auf Papier, Karton oder Leinwand.
In der Verbindung aus Kunst und Technik liegt ein Spannungsfeld, auf welchem im 19. Jahrhundert Ideen entsprangen, die bis heute unser Bild der Moderne und nicht zuletzt auch unseren Alltag prägen. Kunst wird im Allgemeinen als schöngeistig und schmückend betrachtet. Sie soll den Betrachter in eine andere Form von Wahrnehmung hinüber führen, ablenken oder Ungewolltes und Störendes kaschieren. Meist wird dabei außer Acht gelassen, dass Künstler neben der kritischen Reflexion ihrer Gegenwart auch Utopien entwickeln, die über den Kunstbetrachterkreis hinaus wirken. Technik hingegen wird als zielorientiert bezeichnet. Es gilt, bestehende Probleme anzugehen und zu einer praktikablen Lösung zu kommen.
Zum Lahrer Bürgerbuch von 1356 schreibt Ferdinand Stein im Jahre 1827: 11 Von den Bürgern haben sich einige Namen z.B.: Bühler, Künzlin, Dürr, Pfister, Schmelzer, Vieser bis auf den heutigen Tag fortgepflanzt. Keine einzige Familie war zahlreich und man bemerkt schon hieran, und an der Mannigfaltigkeit der Namen, dass die Bürgerschaft größtentheils aus vor nicht langer Zeit herbeigekommenen Fremden erwachsen war. 11 Eine große „Mannigfaltigkeit" der Familiennamen finden wir auch in den Lahrer Quellen für das 18. Jahrhundert. Der historische Arbeitskreis Lahr erstellte eine Datenbank mit 11000 Datensätzen aus den Ehebüchern der Jahre 1680 bis 1800 und 400 weiteren Sätzen aus Bürgerbüchern, Steuerlisten u. a. Quellen ab 1662. Für einen ersten Werkstattbericht habe ich aus den Zahlen der Eheschließungen und der Taufen die Entwicklung der Bevölkerungszahlen Lahrs im genannten Zeitraum rekonstruiert.
Im Volksmund sind sie als Erbhöfe bekannt, offiziell heißen die landwirtschaftlichen Anwesen Auf der Steig Bertholdshöfe. Vor 70 Jahren wurden die elf Aussiedlerhöfe in Betrieb genommen. Ihre Geschichte und der Grund für die Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe aus der beengten Innenstadt Villingens sind den Bewohnern der Erbhöfe, die heute meist in der zweiten oder gar dritten Generation dort leben, noch präsent. Im September fand ein internes Fest statt, bei dem sich die Erbhofnachbarn trafen. Ganz anders war dies beim 50-jährigen Bestehen der Erbhöfe 1989. Damals fand ein großer Festakt im Theater am Ring und ein großes Bürgerfest auf den Bertholdshöfen statt.
Mitten in den Wirren des Spanischen Erbfolgekriegs ereilte Carl Wilhelm eine folgenschwere Nachricht: Sein Vater, Markgraf
Friedrich Magnus, war am 25. Juni 1709 im Exil in Basel gestorben. Von heute auf morgen sah sich der 30-jährige Erbprinz gezwungen, das Schlachtfeld zu verlassen und die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Völlig unerfahren in diesem Metier, war er zunächst vollständig auf die Ratschläge des Hofpersonals angewiesen, für eigenständige Ideen und Entscheidungen in wichtigen Fragen war wenig Spielraum. Carl Wilhelm musste sich notwendigerweise nach einem im Staats- und Verwaltungswesen bewanderten und erprobten Regierungsbeamten umsehen. Dem jungen Fürsten blieb jedoch eine
mühsame Suche erspart. Er erinnerte sich an Johann Georg Förderer, Edler von Richtenfels, der seit 1707 als Commissionsrat und Bergwerksdirektor in Diensten des Grafen Anton Günther von Schwartzburg in Arnstadt stand und schon seit über zwei Jahren alles daran setzte, an den baden-durlachischen Hof zu kommen.
Mars, Venus, Bacchus & Co.
(2010)
Bis heute besteht bei der Betrachtung der Skulpturen am Ludwigsburger Schlossbau
die Problematik der Zuschreibung an die hier tätig gewesenen Bildhauer. Die Skulpturen sind nicht signiert und das wenigste erschließt sich aus den nur lückenhaft überlieferten Bauakten. Sie enthalten meistens keine genauere Deutung oder Beschreibung der Werke. Für das Alte Corps de logis ist die Programmatik der Figuren
genannt, während die Bauakten für das reicher mit Skulpturen bestückte Neue Corps
de logis kaum eine detaillierte Auskunft geben. So heißt es z. B. über das Neue Corps
de logis 1731 nur, dass auf dem hofseitigen Mittelrisalit vier Statuen stehen. Es gibt
keinen zeitgenössischen Entwurf und keine ikonographische Beschreibung des Skulpturen-Programms, wie es z. B. zum Neuen Schloss in Stuttgart oder zur Figurenbalustrade von Schloss Solitude existiert. Um die Werke den einzelnen Bildhauern zuschreiben zu können, bleibt nur der stilistische Vergleich der Figuren: Aus der Art,
wie die Gesichtszüge gearbeitet sind, der Haltung der Figur und anderen Gestaltungsdetails lässt sich die charakteristische Handschrift eines Bildhauers erkennen.
Durch diesen betrachtenden Vergleich kann man den durch die Aktenlage gesicherten Werken eines Bildhauers weitere zur Seite stellen oder einem anderen Künstler
zuschreiben. Im Vordergrund dieser Studie stehen die Arbeiten der Steinbildhauer.
Von den Arbeiten der Stuckateure werden nur die großplastischen Werke eingehender betrachtet.