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Als das Robert-Koch-Institut am 11. März die Région Grand Est zum Corona-Risikogebiet erklärt, trifft das den Nerv des gemeinsamen Lebensraums, zu dem sich Straßburg und Kehl über die Jahre entwickelt haben. Die drei Monate währende Grenzschließung führt aufgrund der vielfältigen rheinübergreifenden Verflechtungen zu menschlichen Härten und Verwerfungen im deutsch-französischen Zusammenleben. Der Beitrag schildert die Wahrnehmung auf der Kehler Rheinseite.
Mit dem Frieden von Baden und Rastatt endete 1714 am Oberrhein eine fast hundertjährige Periode von Kriegen, die 1618 mit dem Böhmisch-Pfälzischen Krieg begonnen hatte. Vor allem die „Devastierungspolitik“ Ludwigs XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) hatte am Oberrhein eine systematische Zerstörung von Dörfern, Städten, Kirchen und Herrschaftssitzen zur Folge. Das 18. Jahrhundert wurde zu einer Zeit des Wiederaufbaus. Im Bereich der Sakralarchitektur
waren es vor allem Architekten und Bauhandwerker aus Vorarlberg, die tätig wurden und die barocke Kulturlandschaft um
Rhein und Schwarzwald prägten.
Die Michaelskapelle steht oberhalb der Ortschaft Riegel auf dem Michaelsberg, der die Spitze
eines langgezogenen Ausläufers des Kaiserstuhls nach Nordosten bildet und als Landmarke
weithin sichtbar ist. Vom Michaelsberg aus lassen sich die Verkehrswege überblicken
und kontrollieren, die hier in der Oberrheinebene eine Engstelle zwischen Kaiserstuhl und Vorbergzone passieren. Heute zwängen sich Bundesstraße, Eisenbahn, Autobahn und Leopoldskanal durch diese Pforte. Außerdem mündet hier eine von den Rheinübergängen bei Jechtingen (ehemals) und Sasbach kommende und entlang dem Nordrand des Kaiserstuhls verlaufende Verbindung ein.
Es verwundert daher nicht, dass auf dem markanten Michaelsberg Spuren früherer menschlicher Ansiedlungen zu finden sind. Die ältesten nachweisbaren Reste sind einer späturnenfelder- oder hallstattzeitlichen Höhensiedlung (1.000-600 v. Chr.) zuzuweisen. Unter dem Ort erstrecken sich die Reste einer mittellatenezeitlichen Großsiedlung (2. Jahrhundert v. Chr.), und
die zahlreichen römischen Relikte sind allgemein bekannt. Neben den Belegen für Handwerk
und Wohnbebauung sind die Gräben zweier frührömischer Kastelle und das Mithrasheiligtum
zu nennen, und aufgrund der im Jahre 1997 hier festgestellten Basilika mit Forum ist damit zu
rechnen, dass Riegel im 2./3. Jahrhundert n. Chr. Verwaltungshauptort für einen Großteil des
Breisgaus war.[1]
Ein Wetterläuten in Wiesloch
(2005)
Unwetter jeder Art stellten für die Menschen in früherer Zeit eine extreme existenzielle
Bedrohung dar. Hagelschauer konnten eine ganze Ernte vernichten und damit
den Menschen ihre Lebensgrundlage rauben. Durch Blitzschläge verursachte
Brände äscherten oft ganze Siedlungen ein. Kein Wunder also, dass die Menschen
nach Maßnahmen suchten, die sie vor den Folgen von Unwettern schützen sollten.
Diese Bräuche unterschieden sich oft je nach Region. Die am weitesten verbreitete
Schutzmaßnahme war das Wetterläuten. Nach altem Aberglauben waren Unwetter
Hexen- oder Teufelswerk. Dem wollte man die Macht geweihter Glocken entgegen
setzen. In schriftlichen Überlieferungen lässt sich das Wetterläuten etwa seit dem
14. und 15. Jahrhundert nachweisen. Auch für den Kraichgau gibt es ein interessantes
Dokument zu diesem Thema.
Bis jetzt zählte die Bibliothek des Priesterseminars in Straßburg 237 Wiegendrucke. Durch einen unglaublichen Zufall vermehrte sich die Zahl um ein Exemplar, das sich schon lange im Priesterseminar befand, aber nicht in der Bibliothek: Es diente, zusammen mit einem Andachtsbuch gleichen Umfangs, als Keil oder Unterlage einer Terrakotta, um sie ins Gleichgewicht zu bringen. Die zwei alten Bücher wurden entdeckt, als die infrage kommende Pieta umziehen musste.
Der Film "Mädchen in Uniform", nach dem Bühnenstück von Christa Winsloe, entstand 1931 und fand international große Beachtung. In Erinnerung dürfte aber vor allem das Remake des Films von 1958 geblieben sein, vor allem wegen der angedeuteten homoerotischen Beziehung zwischen Lehrerin und Schülerin. Was damals in manchen Kreisen als skandalös empfunden wurde, wird heute, "als Geburtsstunde des lesbischen Films" gewürdigt“. Viele Filmhistoriker gehen davon aus, das aufgrund dieser Thematik nicht weniger skandalträchtige Original von 1931 müsse – auch im Hinblick auf einige Mitwirkende – in der NS-Zeit mit einem Verbot belegt worden sein. Gegen ein Verbot spricht allerdings die Werbung für den Film u.a. in der nationalsozialistischen Tageszeitung "Hakenkreuzbanner" in Mannheim. Was hat es damit auf sich? Der kenntnisreich recherchierte Beitrag von Brigitte Zwerger geht dieser Frage nach – eine spannende Spurensuche mit dem einen oder anderen überraschenden Ergebnis...
Die neuere Missionsgeschichte begann auch in Baden im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, geprägt von der Basler Mission (1815). In Ortsvereinen, bei Missionsfesten, im Landesverein (1840) engagierte sich, wer die liberale Behördenkirche kritisch sah, auch Frauen. Junge Männer, Fromme und Abenteurer, ließen sich im Basler Missionshaus ausbilden. Hatte die
Kirchenbehörde die Mission zunächst als Privatsache deklariert, änderte sie bald ihre Meinung – spätestens am Jahrhundertende gehörte sie zum kirchlichen Selbstverständnis. Eine liberale Variante, 1884 zur Hoch-Zeit des deutschen Imperialismus entstanden, wollte keine einseitige Missionierung, sondern Dialog mit fremden Kulturen; damit betrat man den Weg von der »Mission« zur »Ökumene«.
Die 200. Wiederkehr der Entstehung des Königreichs Württemberg und die Wiederentdeckung eines »Kolossalmedaillons«, des wohl ersten großen eisernen Kunstgusses der damaligen königlichen Hüttenwerke Wasseralfingen, geben Anlass, über
Entstehungsgeschichte und vermutlichen Modellkünstler zu berichten. Das Thema erhält aus der Verflechtung politik-, kunst- und wirtschaftshistorischer Gesichtspunkte seinen besonderen Reiz. Die Industrialisierung Europas hatte in England ihren Vorreiter und erreichte um 1800 parallel zu den politischen Umwälzungen auf dem Kontinent mit zunehmender Eisenproduktion einen allgemeinen Aufschwung. Für Württemberg galt das erst, als der seit 1797 regierende Herzog Friedrich II. im Rahmen der Säkularisierung sich die Eisenhütten im Kochergebiet und damit die aufstrebende Hütte Wasseralfingen aneignete.
Zu den Schätzen der Historischen Bibliothek Offenburg zählt die deutsche
Erstausgabe von Francesco Petrarca Von der Artzney bayder Glück, die
1532 bei Heynrich Steyner in Augsburg erschien. Es ist eines der schönsten und bedeutendsten Bücher der Dürerzeit. Die 261 Holzschnitte sind
eine hochrangige Bildquelle für die Welt des Humanismus und der Reformation. Petrarcas „Trostspiegel" wurde in der Folgezeit zu einem der
meistverbreiteten Bücher. Deshalb soll an dieser Stelle die Entstehungsgeschichte des epochemachenden Werkes und seinen Platz im geistigen Leben seiner Zeit ausführlich besprochen werden.
Das moralphilosophische Hauptwerk von Francesco Petrarca ( 1304-
1374) ,,De remediis utriusque fortunae"[1], in der deutschen Übersetzung
von Peter StaheVGeorg Spalatin: Franciscus Petrarcha, von der Artzney
bayder Glück, des guten und widerwertigen"[2] , das 1532 in Augsburg erschien, gehörte zum festen Bestandteil der Lehrbücher der deutschen Humanisten und hat deren Denken und Wirken deutlich beeinflusst.
Das Großherzoglich-badische provisorische Regierungs-und Kammerprotokoll vom 6. Juni 1807 hielt folgenden Sachverhalt fest: ,, ... dass nach der Verordnung des höchstseligen Kaisers Joseph alle überflüssigen Kapellen in Breisgau und Ortenau aufgehoben und ihr Vermögen zum Religionsfond gezogen werden, daher die Zahl, Besonderheit und Vermögensstand aller
überflüssigen Kapellen zu erheben und bei jeder die Bemerkung beizufügen sei, zu was für einen Gebrauch die Gebäude derselben bestimmt werden könnten."
Geschichtsinteressierte auf die Spuren einer
vergangenen Gesellschaft begeben. Bis heute
lösen die Kelten allgemein, aber vor allem die
Magdalenenberger im Speziellen, eine Faszination
aus, die in Wissensdurst und Neugier mündet. Mit
dem „Keltenpfad Magdalenenberg” realisierten
die Städtischen Museen Villingen-Schwenningen
einen lang gehegten Wunsch der Bevölkerung
sowie der Fachwelt, der sowohl eine bessere Wahrnehmung
des einmaligen Kulturdenkmals als auch
die Zugänglichkeit neuester Forschungserkenntnisse
zum Ziel hat. Mit diesem Beitrag wird ein
Einblick in die Planungsgedanken der Macher
ermöglicht, darüber hinaus bietet er Hintergrundinformationen
zur Ausgangslage des Projektes und
dem zukunftsweisenden Stand der Forschung.
Im Rahmen von Forschungen zur kirchlichen Kunstgeschichte fiel dem Verfasser 2012 in der katholischen Pfarrkirche St. Blasius im heutigen Donaueschinger Teilort Aasen am rechten Seitenaltar ein Oberbild auf (vgl. Abb.). Schon aus stilistischen Gründen kann es unzweifelhaft dem Rottweiler Barockmaler Johann Achert (ca.1655–1730) zugeschrieben werden, der mit seinem Werk in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit nicht nur bei Spezialisten der Kunstgeschichte gefunden hat. Achert wird in den Quellen ungefähr seit 1680 greifbar. Er hat ein aufschlussreiches Skizzenbuch hinterlassen, großformatige Altarblätter für die Stadtkirche in Weil der Stadt und für Kirchen in Solothurn und Freiburg i.Ü. gemalt, für Klöster wie Salem, Beuron, St. Blasien, Rottenmünster oder Wittichen gearbeitet und zahlreiche Aufträge aus den Kreisen von Adel und Klerus
erhalten. So können heute mehr als 140 Werke des Meisters namhaft gemacht werden. Seine Rottweiler Werkstatt wurde durch seinen Sohn Jakob Christoph (1690–1750) weiterführt.
Aus auffallend großen, wachen Augen blickt ein nach der ungefähr um 1760 bis 1780 in Mitteleuropa bestimmenden Mode gekleideter und frisierter Herr „in seinen besten Jahren", leicht
über die linke Schulter gewendet den Betrachter mit - so scheint es - freundlicher Skepsis und
zugleich fragend an. Das in einem schlichten, perlkranzgezierten Altgoldrahmen von ungefähr
20 x 22 cm gefasste, weder signierte noch datierte Bildnis erinnert mehr an einen feinsinnigen
Gelehrten als an einen tatkräftigen und vermögenden Handelsherrn, den der Porträtierte - entsprechend einer gut 120 Jahre alten Familienüberlieferung - darstellen soll. Danach handelt es
sich um Carl Franz Montfort, der sich im Lauf seines ungewöhnlich langen Lebens als erfolgreicher Kaufmann, vor allem aber als Inhaber verschiedener Ämter und Funktionen der städtischen Verwaltung Freiburgs um die Mitte des 18. Jahrhunderts einen Namen gemacht hatte, der
sich bis heute im historischen Bewusstsein der Stadt erhielt.
Eine "Sehstadt"?
(2002)
Bruchsal geht mit seiner Geschichte als bedeutende „Gerichtsstadt" des 19. Jahrhunderts eigentlich recht stiefmütterlich um. In den stadtgeschichtlichen Annalen ist dies nur in Fragmenten vermerkt, die lediglich einzelne Hinweise enthalten. Für das Jahr 1846 ist beispielsweise festgehalten: ,,Verlegung des Hofgerichts von Rastatt nach Bruchsal". In den Beschreibungen der folgenden Jahre sind drei weitere Hinweise vorzufinden: „Am 09. Dezember 1851 trat Josef Viktor
von Scheffel beim Hofgericht Bruchsal als Sekretär ein, wo er bis 09. Mai 1852 tätig war. Hier lernte Scheffel den Kater ,Hiddigeigei' kennen, dessen Besitzer Hofgerichtsrat Preuschen war" (erstens). Unter dem Datum 23. September 1861 ist nachzulesen, dass „das im Kammerflügel des Schlosses untergebrachte Hofgericht den Leipziger Studenten Oskar Becker, der in der Lichtenthaler Allee in Baden-Baden einen Mordversuch auf König Wilhelm von Preußen unternommen hatte, zu
20 Jahren Zuchthaus verurteilte" (zweitens). Schließlich ist unter dem 6. Mai 1864 erwähnt: ,,Verlegung des Hofgerichts nach Karlsruhe." Dies wird durch die Feststellung ergänzt, dass „an seiner Stelle 1871 der neugebildete Verwaltungshof in den Kammerflügel des Schlosses" gekommen sei (drittens). Kein Wort ist darüber aufzufinden, dass in Bruchsal nach der Einverleibung des Fürstbistums Speyer nach Baden im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts das höchste Gericht des Landes residierte und die Barockstadt damals so etwas wie eine „Residenz des Rechts" war.
Agnes Elisabeth Winona Leclerq Joy, geboren am 25. Dezember 1840 in Swanton, Franklin County, im Bundesstaat Vermont, USA, starb wenige Tage vor ihrem 72. Geburtstag 1912 in Karlsruhe. Sie war die Tochter eines Offiziers der US-Armee, des Generals (oder Obersten) William Leclerq Joy (1793-1866) und - mütterlicherseits - die Enkelin eines Indianerhäuptlings. Ihren stets mit Stolz getragenen Vornamen Winona (=Flamme) verdankt sie ihrer indianischen Großmutter. Wie kam Agnes Joy nach Karlsruhe?
1. Stadtmuseum: Die Geschichte der Stadt soll anlässlich des Stadtjubiläums »gegen den Strich gebürstet« werden (Flyer). Die Ausstellung setzt sich damit bewusst von einer konventionellen, allzu positiven, hochlobenden Sicht ab. Diese Sicht entspricht einem Trend, alles möglichst mit Augenzwinkern, mit Ironie zu sehen. 2. Pfinzgaumuseum: Die Ausstellung im Pfinzgaumuseum ist mit 15 Stationen kompakter und überschaubarer als die Ausstellung im Karlsruher Stadtmuseum. Die Zeitspanne umfasst Stationen wie 1196 (Tatort Durlach, ein spektakulärer Kriminalfall) und 1689 (Zerstörung der Stadt) und reicht bis 2015 (»Durlach«-Schriftzug am Turmberg a la Hollywood).
Ende August/Anfang September 2021 lagen tote Birkenwanzen Elasmostethus interstinctus (Linnaeus, 1758) (Heteroptera, Acanthosomatidae) zu Tausenden angespült an Stränden des Darß (Ostsee, Mecklenburger Bucht). Die Anhäufung von Wanzen im Spülsaum wird als Ergebnis eines nach Wetterwechsel erfolgten, missglückten, saisonalen Ausbreitungsfluges über der Ostsee gedeutet. Zum Herkunftsgebiet der Wanzen lässt sich angesichts der Wind- und Wetterbedingungen nur Dänemark oder Südschweden vermuten. Der Ausbreitungsflug der Birkenwanzen wird mit den in manchen Sommern erscheinenden Massenflügen von Marienkäfern an den Küsten der Ostsee verglichen.
Es war ohne Zweifel ein eindrucksvolles Schauspiel mit hochrangigen Teilnehmern,
das am Tag der Kreuzerhebung im Herbst, also am 14. September, vor genau 600
Jahren in dem gräflich-württembergischen Amtsstädtchen Marbach am Neckar stattfand. Erzbischof Johann II. von Mainz, Erzkanzler des Heiligen Römischen Reichs
in deutschen Landen und als solcher ein Kurfürst, stand da in großer Runde »mit
unser hande uff unser hertze geleit«. Anwesend bei der Zeremonie waren zwei weitere hochadelige Territorialherren, Markgraf Bernhard I. von Baden und Graf Eberhard III. von Württemberg, sowie zahlreiche Vertreter von Bürgermeistern, Räten
und Bürgern von Straßburg und 17 weiteren Reichsstädten, nämlich Ulm, Reutlingen, Überlingen, Memmingen, Ravensburg, Biberach, Schwäbisch Gmünd, Kempten, Dinkelsbühl, Kaufbeuren, Pfullendorf, Isny, Leutkirch, Giengen, Aalen, Bopfingen und Buchhorn. Diese Herren hatten ihre Finger zum Schwur erhoben (»mit
uffgebotten vingern«) und gemeinsam wurde »gelopt und gesworen«, eine am selben
Tag urkundlich abgefasste Vereinbarung »getriulich, war und stäte« zu halten.
Diese Vereinbarung ist unter der Bezeichnung »Marbacher Bund« bekannt
Das Landesarchiv Baden-Württemberg hat anlässlich des 200. Jubiläums der Badischen Verfassung eine Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe unter dem Titel »Demokratie wagen? Baden 1818–1919« ausgerichtet und einen entsprechenden Begleitband herausgebracht. Ausstellung und Begleitband entwickeln einen »Gang durch die badische Demokratiegeschichte« unter den Aspekten der politischen Partizipation der badischen Bevölkerung und der Durchsetzung und Geltung allgemeiner Bürger- und Menschenrechte. Ausstellung und Begleitband verstehen sich als historisch-politischer Beitrag zur Bildungsarbeit des Landearchivs. Unmittelbarer Anlass sind die aktuellen Gefährdungen der Demokratie
und der individuellen Freiheitsrechte.
Eine badisch-preußische Ehe
(2006)
Vor 150 Jahren, 1856 – war es wirklich eine „gute alte Zeit“? Sechs Jahre zuvor hatte die Revolution das Großherzogtum erschüttert, Soldaten hatten gemeutert, Großherzog Leopold war mit seiner Familie geflüchtet. Die Preußen mußte er um Hilfe bitten, und Wilhelm, Prinz von Preußen, der Bruder des preußischen Königs, sorgte mit seinen Truppen als Zwingherr für die nachfolgende Reaktion. Mit mehr als einem Drittel des Staatshaushalts von 20 Millionen Gulden berechnete man später die Revolutionsschäden, davon allein 1,5 Millionen Gulden für die preußische Besatzung.