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Für die Brutvögel des Schwarzwald-Baar- Kreises liegt eine Bestandserhebung aller
Brutvogelarten aus dem Jahre 1987 vor. Sie entstand im Zusammenhang mit einer
quantitativen Brutvogelerfassung für ganz Baden-Württemberg, die unter der
Leitung der „Avifauna Baden-Württemberg" stand und mit großem Aufwand
betrieben wurde (SCHUSTER 1987/] 988). Grundlage der Erfassung waren die kartografischen 10 x 10 km (100 km2) Rasterquadrate des UTM-Gitternetzes (Abb. 1 ).
ach der Methode der Linientaxierung mit anschließender Hochrechnung wurde
versucht, alle Brutvogelarten der einzelnen Rasterquadrate zu er fassen und eine Aussage
über deren Bestandsgrößen zu mache n (GEHRING 1991).
Während über die Fischerzünfte in Altenheim, Auenheim und Straßburg mehrfach publiziert worden ist, wissen wir über die frühere Fischerei im Kehler Gebiet bisher nur wenig. Dass aber auch in Kehl (sowie Sundheim und dem einstigen Iringheim/ Hundsfelden) Fischfang berufsmäßig betrieben worden ist, kann man sich unschwer vorstellen. Denn Fisch war in der
Vergangenheit überall am Rhein ein gleichermaßen wichtiges und unverzichtbares Nahrungsmittel. Eine Fischerzunft scheint im engeren Kehler Gebiet (Dorf und Stadt Kehl) zwar nie bestanden zu haben, doch müssen es schon eine größere Zahl von Fischern gewesen sein, dass die Straßburger Fischerzunft - sie hatte weit über 100 Zunftmitglieder - sich mit ihnen
wiederholt auseinandersetzte. Solche Auseinandersetzungen mit Straßburger Beteiligung über die gegenseitigen Fischereirechte, bei denen es auch zu handfestem Streit, Gefangennahmen bis hin zu vereinzelten Schießereien kam, dokumentieren die Fischereiakten rheinauf und rheinab.
Das Rittergut Altwiesloch hat in seiner Geschichte zahlreiche Besitzwechsel erlebt.
Seit dem Auftreten der so genannten nippenburgischen Erben am Ende des 16.
Jahrhunderts war das Gut, das zuvor immer nur in einer Hand war, unter vier Besitzern
aufgeteilt. Aber sieht man einmal von Schwarz Reinhard von Sickingen ab,
der Altwiesloch als nicht eingelöstes pfalzgräfliches Pfand an sich brachte, waren
bis hin zu den nippenburgischen Erben alle adeligen Herrschaften in Altwiesloch
auf dem Erbweg zu ihrem Besitz gekommen. Das änderte sich zu Beginn des 17.
Jahrhunderts, als Philipp Albrecht Fock von Wallstadt und später sein Nachfolger
Hans Carl von Merlau durch Kauf an Anteile in Altwiesloch kamen.
Wenn wir auf der Bundesstraße 293 durch den Kraichgau fahren, erreichen wir
zwischen Eppingen und Schwaigern die Ortschaft Gemmingen. Vielleicht treibt
uns die Neugier an, hier nach Spuren der Herren von Gemmingen zu suchen, ist
das Dorf mit 3.500 Einwohnern doch der Stammort eines Adelsgeschlechtes, das
für die Geschichte des Kraichgaues in der Vergangenheit von großer Bedeutung
war. Wer sich mit der Geschichte der Kraichgauer Ritterschaft befasst, kennt die
Gemmingen aus der zeitgenössischen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts. So
preist der Humanist und Theologe David Chytraeus in seiner Lobrede auf den
Kraichgau von 1561 die Gemmingen vor allen ritterlichen Familien der Region. Ein
Angehöriger der Familie von Gemmingen, der kurpfälzische Hofgerichtsrat Reinhard
von Gemmingen, hat 1631 mit seiner Familiengeschichte ein Quellenwerk
verfasst, das heute noch zu faszinieren vermag.
Das im Jahr 1912 erbaute Krankenhaus der Stadt Villingen an der Herdstraße erhielt im Jahr 1930 mit einem Erweiterungsbau auch eine neue Kapelle. Am 24. April 1931 erteilte das Stadtbauamt Villingen durch die Krankenhauskommission dem im Alten Schloss in Meersburg wohnenden Maler Waldemar Flaig (geboren am 27. Januar 1892 in Villingen) den Auftrag, Wand und Altarnische zu bemalen zum Preis von 2000 RM. Bereits am Fest Peter und Paul am 29. Juni 1931 konnte die Kapelle mit den Bildern Flaigs geweiht werden. Nachdem Flaig diese Arbeit beendet und sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte, ermöglichten ihm Freunde einen längeren Erholungsurlaub in Südfrankreich.
Nach seiner Rückkehr schuf Flaig noch für den evangelischen Andachtsraum (Raum Nr. 300) ein Fresko des segnenden Christus. Ob dieses Bild unter Tapete oder Putz noch erhalten oder ganz verschwunden ist, entzieht sich derzeit unserer Kenntnis.
Waldemar Flaig starb im Villinger Krankenhaus am 4. April 1932 und wurde auf dem Villinger Friedhof beigesetzt.
Die Stadt Konstanz und ihre Umgebung wurden im Laufe des Zweiten Weltkriegs
zu einem bevorzugten Ziel von Privatpersonen, Firmen, Behörden, militärischen Dienststellen und Lazaretten, die in dieser Region Schutz suchten, da sie, abgesehen von Friedrichshafen, vom Kriegsgeschehen weitgehend verschont blieb. Ein offizielles Evakuierungsprogramm bestand zwischen dem bombengefährdeten Gau Westfalen-Süd und
dem Gau Baden. Auf Grund dieser Vereinbarung wurden im Rahmen einer »Kinderlandverschickung« Schüler aus Dortmund und die Oberschule Witten an der Ruhr im Juli
1943 nach Konstanz verlegt. Sie wurden dort bis Dezember 1944 betreut und unterrichtet, anschließend wurden sie nach Oberbayern weitergeschleust.
Seit einigen Jahren schon entwickelte sich der Chorraum der ehemaligen Franziskanerkirche in Villingen zu einem eigenständigen Ausstellungsraum, in dem großformatige Exponate ihren Platz finden: Die Kreuzigungsgruppe aus der Vorhalle der Altstadtkirche fand hier eine wettergeschützte
Bleibe, vor wenigen Jahren folgten die Passionskulissen vom Frühmessaltar des Münsters, und seit Anfang 2008 haben auch die Fragmente der sogenannten Fresken aus der alten Kirche von Peterzell dort einen Platz gefunden. „Sogenannt“ müssen sie korrekt bezeichnet werden, weil nur die rotbraunen und schwarzen Linien in Freskotechnik, d. h. auf den nassen Putz gemalt wurden, wo sie sich mit diesem unlöslich verbanden.
Zu den Schätzen der Historischen Bibliothek Offenburg zählt die deutsche
Erstausgabe von Francesco Petrarca Von der Artzney bayder Glück, die
1532 bei Heynrich Steyner in Augsburg erschien. Es ist eines der schönsten und bedeutendsten Bücher der Dürerzeit. Die 261 Holzschnitte sind
eine hochrangige Bildquelle für die Welt des Humanismus und der Reformation. Petrarcas „Trostspiegel" wurde in der Folgezeit zu einem der
meistverbreiteten Bücher. Deshalb soll an dieser Stelle die Entstehungsgeschichte des epochemachenden Werkes und seinen Platz im geistigen Leben seiner Zeit ausführlich besprochen werden.
Das moralphilosophische Hauptwerk von Francesco Petrarca ( 1304-
1374) ,,De remediis utriusque fortunae"[1], in der deutschen Übersetzung
von Peter StaheVGeorg Spalatin: Franciscus Petrarcha, von der Artzney
bayder Glück, des guten und widerwertigen"[2] , das 1532 in Augsburg erschien, gehörte zum festen Bestandteil der Lehrbücher der deutschen Humanisten und hat deren Denken und Wirken deutlich beeinflusst.
Im Jahr 1967 erschien das von dem früh verstorbenen Historiker und Archivar Dr.
Alfons Schäfer (1930-1975 ) bearbeitete und von der Stadt Bretten anlässlich ihrer
1200-Jahrfeier als erster Band ihrer Stadtgeschichtlichen Veröffentlichungen herausgegebene
Brettener Quellenbuch. Dieses bildete die Grundlage für die von ihm,
seit 1973 Direktor des Generallandesarchivs Karlsruhe, verfasste, zehn Jahre später
als zweiter Band derselben Reihe veröffentlichten und von seinem Nachfolger Dr.
Hansmartin Schwarzmaier im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche
Landeskunde am Oberrhein parallel als vierter Band der Oberrheinischen Studien
herausgegebenen Brettener Stadtgeschichte. Deren Drucklegung erlebte ihr Verfasser
selbst leider nicht mehr. Nun sind die in seinem Quellenwerk zusammengetragenen
schriftlichen Zeugnisse zur Vergangenheit des einstigen Kraichgauvorortes
mit seinem Gaugrafensitz im so genannten „Burgwäldle" um eine 1152 vom
Wormser Bischof Konrad von Steinach (reg. 1150-1171) in Bretten - ,,zu Brettheim"
- ausgestellte Urkunde für das 1142 von dessen Amtsvorgänger Buggo von
Ahorn (reg. 1116-1149) gegründete Kloster Schönau im Odenwald zu ergänzen.
Im vorigen Band der Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung stellte Ernst Ziegler das Urkundenbuch des Kantons St. Gallen (Chartularium Sangallense) vor; die Qualität dieser Quellenedition und die Resonanz in der historischen Forschung darauf rechtfertigten es, ihr einen eigenen kleinen Aufsatz zu widmen
und nicht nur eine versteckte Rezension. Neuerdings kann St. Gallen mit einer weiteren
Quellenedition aufwarten, die ebenfalls Maßstäbe setzt und von der es absehbar ist, dass
sie der regionalgeschichtlichen Forschung - und weit darüber hinaus - wichtige Impulse geben wird. Es handelt sich um einen kommentierten Katalog derjenigen Münzen,
die zwischen 1407 und 1797 durch die Stadt St. Gallen geprägt wurden, herausgegeben
durch die Schweizerische Numismatische Gesellschaft und das Münzkabinett der Stadt
Winterthur.
Fünf Mitglieder des NABU Wiesloch kartierten in der Brutsaison 2008 von Ende Februar bis Anfang Juli die Vogelwelt im Gebiet der Topographischen Karte 1:25.000 TK 6718 Wiesloch (vorderer Kraichgau, Langenbrückener Senke). Ziel war die möglichst genaue Erfassung der „mittelhäufigen Arten“, alle anderen wurden nur als „vorhanden“ eingestuft (insgesamt 110 Arten, davon 63 mittelhäufige). Eingang finden sollen die Daten in den „Atlas deutscher Brutvogelarten“, dessen Erscheinen (ab) 2010 vorgesehen ist.
Glaube und Aberglaube sind dem Menschen wesenhaft und was den Aberglauben betrifft, eine verborgene Erscheinung die man nicht zu Markte trägt. Aufklärerische Vernunft und moderne elektronische Kommunikation wie Fernsehen und Internet vermochten wenig zu ändern. So ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage, dass eine Mehrheit von Frauen und Männern in Deutschland an übersinnliche Kräfte und Erscheinungen glaubt, zu denen auch Geisterkontakte gehören. Wir entfernen uns also nicht aus der Zeit, wenn wir die schicksalsträchtigen Legenden, Mythen und düstere Phantasien als realen Teil des Volksglaubens
zur Kenntnis nehmen. Auch heute noch gibt es Bevölkerungskreise die sich als Eingeweihte in vermeintliche Geheimlehren verstehen.
Reformation des Lebens
(2009)
Im Verlauf des Calvin-Jubiläumsjahres 2009 ist ein vor wenigen Jahren noch unabsehbar hohes Interesse an Johannes Calvin gewachsen. Dabei tritt deutlich zutage, dass sich eine Vielzahl der von Calvin angesprochenen theologischen Themen auf
ihre Wirkung für die Moderne und auf ihre Bedeutung für die kirchliche und gesellschaftliche Gegenwart befragen lassen. Das war 1909 durchaus anders: Beim 400. Calvinjubiläum wurde Calvin zu einem nicht geringen Teil für Propagandazwecke in Anspruch genommen. In Deutschland feierten die Reformierten Calvin in Analogie zum Lutherjubiläum 1883 auch deshalb, um sich der Bedeutung der eigenen Konfession zu versichern. Ähnliches lässt sich für die Schweiz sagen: Die sich über acht Julitage erstreckende zentrale Calvinfeier in Genf mit Vorträgen, Grußworten, Gottesdiensten, Ausflügen und Festumzug hinterließ einen zwiespältigen Eindruck, der im Elberfelder Reformierten Wochenblatt folgendermaßen wiedergegeben wurde: Das Festprogramm war derart reichhaltig, dass man es als eine Erleichterung empfand, dass infolge der ungünstigen Witterung nicht alle Teile zur Ausführung gelangen konnten. Im Jahr 2009 dominieren überwiegend historische und theologische Motive, um sich Calvin zu nähern und von ihm aus u.a. die Fragen nach dem Leben und der Lebensgestaltung zu reflektieren.
Grabungen größeren Ausmaßes haben im Bereich der Königspfalz Wimpfen wegen der dichten Bebauung bisher nicht stattgefunden. Als besonders bedeutungsvoll erwiesen sich die räumlich begrenzten Untersuchungen von Fritz Arens im Bereich der ehemaligen Mehlhaffschen Scheuer (heute Burgviertel 21) zum Grundriss des Palas, sowie des Vereins „Alt Wimpfen" im Garten des sog. Bürgermeister-Elsässer-Hauses, die die Fundamente eines dritten Bergfriedes nachweisen konnten. Für die Geschichte der Königspfalz Wimpfen, ihre Datierung und ihre kunsthistorische Einordnung, ist bis heute die Monographie von Fritz Arens „Die Königspfalz Wimpfen" maßgeblich, wenngleich seit einiger Zeit Zweifel an der Datierung
erhoben werden. Im April 2007 bot sich die Möglichkeit, im Keller des sich in städtischem Besitz befindlichen Hauses Burgviertel 19 (Abb. 1 und 2), das zur Sanierung ansteht, eine Grabung durchzuführen. Da sich dieses Gebäude in unmittelbarem Anschluss an die von Arens untersuchte Mehlhaffsche Scheuer befindet, war eines der Grabungsziele,
weitere Erkenntnisse zur stauferzeitlichen Bebauung zwischen Palas und Steinhaus zu sammeln.
Dieses Buch werde ich aus zwei Perspektiven vorstellen, die sich aber gegenseitig
durchdringen - einmal als Historiker, der sich mit Aufbau, Inhalt und Quellenwert
des Werkes beschäftigt, dann aber auch als persönlich Betroffener, dessen Familie
aus Budakeszi/ Ungarn vertrieben wurde. Unser unmittelbar an der Stadtgrenze zu
Budapest stehendes Haus wurde bald danach von einer ungarischen Familie bewohnt,
die ihrerseits in der Folge der Benesch-Dekrete aus der Tschechoslowakei
vertrieben worden war. Zu meiner bevorzugten Lektüre gehört noch heute „Unsere
Post - die Heimatzeitung der Deutschen aus Ungarn".
Im Calvin-Jubiläumsjahr 2009 fragen wir, was Calvin und Baden miteinander verbindet. – Bei Melanchthon ist eine solche Frage eindeutig zu beantworten; immerhin wurde Philipp Melanchthon 1497 im damals kurpfälzischen und heute badischen
Bretten geboren und fühlte sich zeitlebens bis zu seinem Tode 1560 mit seiner Heimat verbunden, obgleich er, nach den Jugend- und Studienjahren in Pforzheim und Tübingen, vom 21. Lebensjahr an im sächsischen Wittenberg lebte und von dort aus durch viele Verbindungen in ganz Europa wirkte. – Luthers Beziehung zu Südwestdeutschland ist ganz am Anfang seines einflussreichen Wirkens durch die Weichen stellende Heidelberger Disputation von 1518 in Heidelberg bestimmt; außerdem wurde 1556, nach vereinzelter lutherischer Predigt an manchen Orten schon vorher, die lutherisch geprägte Reformation unter württembergischem Einfluss sowohl in der Markgrafschaft Baden-Pforzheim (ab 1565 dann Baden-Durlach) als auch gleichzeitig, obschon nur für wenige Jahre, in der Kurpfalz eingeführt. – Schließlich ist für den Schweizer Huldrych Zwingli, um ebenso den vierten Hauptreformator zu nennen, festzustellen, dass ihn mit Baden nichts verband.
Friedrich Wernz wurde am 17. April 1917 in der Mitte des Dorfes geboren. Handschuhsheim war - obwohl seit 1903 ein Heidelberger Stadteil - von der Landwirtschaft geprägt. Die Herkunft prägte Friedrich Wernz' soziale Grundeinstellung.
Die Arbeit auf dem Hof und im Feld legte die Grundlage für sein Naturverständnis. ,,Im Nachhinein erkenne ich", berichtete er später, ,,dieser Geist war für mich genauso prägend wie Schule und Studium"'. Als 5-jähriger hatte er 1922 die Gründung
des Obst- und Gartenbauvereins Heidelberg-Handschuhsheim erlebt. Mit diesem Verein blieb er sein ganzes Leben lang verbunden.
Ein vergessener Künstler
(2009)
Im Oktober 2009 fand im Foyer der „Metzger-
Gutjahr-Stiftung“ in Emmendingen eine
Gedächtnisausstellung für den Maler Hans
Freiherr von Geyer zu Lauf statt, der vor 50
Jahren, im August 1959, in Freiburg bei
einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte.
Er hat ein überschaubares Werk hinterlassen,
für dessen Sammlung und Pflege seit nunmehr
25 Jahren der „Freundeskreis Geyer zu
Lauf“ e. V. mit seinen Vorsitzenden Bernd
Kellner und Ursula Kissel in der Großen
Kreisstadt tätig ist.
Den Besucher empfingen zwei Arbeiten:
„Freiburg vor der Zerstörung“ und „Herbst-
Waldstück“ mit dem Hebbel-Gedicht „Dies ist
ein Herbsttag, wie ich keinen sah. Die Luft
steht still, als atmete sie kaum. Und dennoch
fallen fern und nah die schönsten Früchte ab
von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier
der Natur. Es ist die Lese, die selber hält; denn
heute löst sich von den Zweigen nur, was von
dem milden Strahl der Sonne fällt“. Es sind
dies grundsätzliche Schlüssel für die Bildaussagen
des Künstlers.
Der Froschmäusekrieg
(2009)
Als der neue Direktor des Großherzoglichen Gymnasiums in Offenburg, Professor Franz Weißgerber, im Jahre 1841 seine Schulbibliothek „genauer durchforschte", machte er im Katalog der Bücherei eine aufregende Entdeckung, die er unter der Überschrift „Alterthumsfreunden zur Nachricht" des Jahresprogramms für das Schuljahr 1841/42 (Seite VI) der Öffentlichkeit vorstellte. Er hatte beim Vergleich mehrerer klassischer Schulautoren eine „sehr alte Ausgabe der Batrachomyomachie" ( = Homers „Froschmäusekrieg") entdeckt. Bei einer genaueren Untersuchung fand er heraus, dass
sie um zwei Jahre älter war, als die bislang als älteste geführte Florentiner Ausgabe des Chalkondylas von 1488, die der gelehrte Altphilologe Weißgerber entweder kannte oder ebenfalls in der Bibliothek vor Augen hatte. So wurde der neue Direktor, der bereits seit 1834 als Gymnasiallehrer an der Schule unterrichtete, schon in seinem ersten Amtsjahr zum Entdecker eines bedeutenden Wiegendrucks aus dem Erbe der Klosterbibliothek. Begeistert beschreibt er sie als „besser in der Anordnung der Verse", der „Lesearten" und der „Scholien" (= Kommentare), die er „roth gedruckt" über dem Text lesen konnte. Sein Fazit: ,,Diese Ausgabe ist die wahre editio princeps (= Erstausgabe), höchst interessant und würdig, neu edirt zu werden." Ob Weißgerber, der als kritischer Herausgeber altgriechischer Lyrik dazu sicher in der Lage gewesen wäre, sich dieser verlockenden Aufgabe tatsächlich unterzogen hat, ist nicht bekannt.