Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (6220) (entfernen)
Schlagworte
- Geschichte (1053)
- Zeitschrift (942)
- Baden (336)
- Freiburg im Breisgau (294)
- Karlsruhe (212)
- Kirchengeschichte (202)
- Villingen im Schwarzwald (197)
- Katholische Kirche. Erzdiözese Freiburg (180)
- Villingen-Schwenningen-Villingen (170)
- Bodensee-Gebiet (168)
Wenn Gäste von Irgendwo unsere schöne alte
Stadt besuchen und an einer Stadtführung teilnehmen, sehen und erfahren sie Neues. Wenn
Einheimische das Gleiche tun, sehen und erfahren sie oft ebenso Neues. Bei einer Stadtführung
fällt es ihnen wie „Schuppen von den Augen“,
dass man an diesem oder jenem Ort der Stadt
schon bei zahllosen Gelegenheiten achtlos vorbeilief, ohne von den lokalen Besonderheiten zu
wissen und die Geschichte dahinter zu kennen.
Gedenken an Hans Hauser
(2008)
Über den alemannischen Mundartdichter Hans Hauser wurde schon zu seinen Lebezeiten geschrieben; Ehrungen für sein Schaffen durfte er in vielfältiger Weise persönlich entgegen nehmen. Seine Dichtkunst erlangte aber erst eine gewisse
Popularität als Hans Brüstle, ein seinerzeit bekannter Villinger Lehrer, über ihn im Ekkhart Jahrbuch von 1968 schrieb und ihn in einen größeren Kontext alemannischer Mundartdichtung hineinstellte. Brüstle erkannte in seinem Aufsatz eine „Villinger Stadtsprache“, deren Charakteristik sich im wesentlichen bis heute erhalten hat und die etwas Abgeschlossenes, Eigenwüchsiges hat. Diese Sprache – so Brüstle – sei die Muttersprache Hans Hausers, denn aus seinen Gedichten spreche die Sprache seiner Mutter, die ihr Leben lang die städtische Mundart gesprochen habe. „Und nur im Umgang mit der Mutter, deren Vorfahren seit einigen Jahrhunderten in der
Stadt ansässig waren, konnten sich Ohr und Zunge in der zuverlässigsten Weise an das heimische Idiom und in seinen sprachlichen Schöpfungen Klang und Gestalt finden.“ Die persönlichen und sprachlichen Wurzeln von Hans Hauser werden
Gegenstand der weiteren Betrachtungen in diesem Aufsatz sein.
Das langjährige Engagement des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Schwetzingen für die Anerkennung als Weltkulturerbe fand 2012 auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in St. Petersburg trotz der formalen Vorläufigkeit kein gutes Ende. Der Beitrag beleuchtet die inhaltliche Positionierung, den turbulenten Verlauf mit Rücknahme und Neuantrag,
die sich wandelnden Rahmenbedingungen des Welterbeumfeldes und die umstrittene Rolle von ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege.
Der badische Odenwald und das Bauland sind gekennzeichnet durch eine besondere christliche
Ausrichtung, die sich auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit zu den weltlichen Territorien
der Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz und der Fürstbischöfe von Würzburg sowie
auf bedeutende Klöster zurückführen lässt. Dies hat die Wahl der Kirchenpatrone zumindest
im Früh- und Hochmittelalter erheblich beeinflusst. Die Vielfalt der Patrozinien lässt daher
bis heute Rückschlüsse auf regionalgeschichtliche Zusammenhänge zu.
Gaston Mayer †
(2008)
Unserem ehemaligen Kollegen GASTON MAYER waren - fast auf den Tag genau - 95 Lebensjahre vergönnt, und somit verbrachte er genau 30 Jahre im Ruhestand. Aus diesem Grunde gibt es nicht mehr viele aktive Mitarbeiter im Naturkundemuseum, die ihn persönlich gekannt haben, und kaum einen, der ihn noch im Dienst erlebt hätte. Dennoch, wenn man den Namen „GASTON“ erwähnt, wissen oft selbst die Jüngeren, um wen es sich handelt. Einerseits liegt es natürlich an dem seltenen Vornamen, anderseits zeigt es auch, dass sein Wirken das Museum in vielem geprägt hat. – Wie kommt es zu diesem Vornamen und zu dem weniger bekannten 2. Vornamen LOUIS? GASTON M AYER wurde in Tabbert im Kanton St. Gallen geboren. Seine Mutter war eine Französisch-Schweizerin, dies erklärt die Namensgebung. Seine Vorfahren väterlicherseits waren jedoch Norddeutsche, aus dem Gebiet von Landsberg an der Warthe in Pommern (heute Polen), vor allem vom Rittergut Seehorst bei Posen sowie aus Hamburg. Er selbst verbrachte den größten Teil seines Lebens im Raum Karlsruhe.
Enthält: Die Geologisch-Mineralogische Abteilung (S. 33–39; Lászlo Trunkó, István Baranyi & Eberhard Frey), Die Botanische Abteilung (S. 40–44; Georg Philippi & Adam Hölzer), Die Entomologische Abteilung (S. 45–50; Fritz Brechtel), Die Zoologische Abteilung (S. 51–59; Ludwig Beck und Mitarbeiter), Die Museumspädagogik (S. 60–63; Monika Braun)
"Wanderausstellung der Badischen Heimat
gibt ereignisreichen Jahren ein Gesicht“, so
schrieb der Südkurier in seinem Artikel zur
Ausstellung. Nach Freiburg, Karlsruhe und
Mannheim war die Ausstellung vom 3. 9.–
15. 10. 09 in der Galerie der Bürger- und
Narrenzunft Tiengen im Schloss zu sehen. Am
Mittwoch, 2. 9. 09 wurde die Ausstellung im
Schlosskeller eröffnet.
Die Ausstellungseröffnung traf trotz
Ferienzeit auf großes Interesse. Alle Plätze
waren besetzt, als Bürgermeister Manfred Beck
die Gäste begrüßte. Die Eröffnungsrede hielt
Heinrich Hauß. Seit 1982 ist er Chefredakteur
der Vierteljahreszeitschrift der Badischen Heimat.
Unter seiner Leitung etablierte die
Badische Heimat ein hochwertiges Medium,
denn Hauß verlangt von seinen Autoren bei
allen historischen Themen immer auch ein
Gespür für Aktualität.
Hans Messmer †
(2008)
Nach langer, schwerer Krankheit ist am 9. Juni 2008 im Alter von 72 Jahren HANS MESSMER aus Steißlingen verstorben. Postdirektor HANS MESSMER war als Schmetterlingssammler und Mitarbeiter der Entomologischen Arbeitgemeinschaft im
Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V. viele Jahre lang am Grundlagenwerk über die Schmetterlinge Baden-Württembergs beteiligt. Er lieferte regelmäßig seine Beobachtungsdaten an GÜNTER EBERT, der als Herausgeber am
Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe die Fäden für dieses weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und
geschätzte Werk in der Hand hielt. HANS MESSMER wurde am 25. Februar 1936 in Stockach geboren und besuchte dort
auch die Grundschule. Das Abitur legte er auf dem Gymnasium in Radolfzell ab und studierte ab 1955 Jura in Wien und Freiburg.
Karl Ratzel †
(2020)
Der ehrenamtliche Mitarbeiter des Staatlichen
Museums für Naturkunde Karlsruhe (SMNK),
Karl Ratzel aus Linkenheim-Hochstetten, von
1974 bis 2014 wohnhaft in der Karlsruher Waldstadt, verstarb am 1. November 2020 im Alter
von 92 Jahren in Linkenheim-Hochstetten. Er hat
für das Karlsruher Naturkundemuseum jahrelang
ehrenamtlich durch Präparation von getrockneten Faltern aus Altausbeuten und seine Mitarbeit
bei der Aufstellung der Hauptsammlung, insbesondere für die Gattung Eupithecia, Bleibendes
hinterlassen.
Anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V.
(NWV) bereitete das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) unter maßgeblicher
Beteiligung des ehemaligen Leiters der Entomologischen Jugendarbeitsgemeinschaft, Dr. Peter Müller, die kleine Sonderausstellung „175
Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe
e.V.“ vor, welche am 10. November 2015 eröffnet
wurde. Vorgestellt wurden, neben der Historie
des Vereins, berühmte Naturwissenschaftler aus
dem 19. und 20. Jahrhundert, die Mitglieder des
NWV waren. Jede Persönlichkeit vertrat dabei
in der Ausstellung eine bestimmte naturwissenschaftliche Disziplin.
Unter dem Dach des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe gab es auch im Jahr 2004 zwei Entomologische Veranstaltungsreihen. Der Entomologentreff für Interessenten aus Karlsruhe und Umgebung fand jeweils am letzten Mittwoch im Monat statt (Organisation K. Voigt ), zu den landesweiten Veranstaltungen der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft trafen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an acht Samstagen im Berichtsjahr (Organisation R. Trusch ). Als Versammlungsort diente zumeist der Max-Auerbach-Saal bzw. man traf sich zu Exkursionen im Gelände. Auch die renovierten Räumlichkeiten des „Nymphengartenpavillons“ im Hof des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe standen ab Jahresende zur Verfügung.
Der Lepidopterologe Günter Ebert, langjähriger Mitarbeiter der Entomologischen Abteilung des Karlsruher Naturkundemuseums, wurde mit dem Ernst-Jünger-Preis für Entomologie 2004 geehrt. Auf einer Feierstunde am 26. Mai 2004 im Schloss des Freiherrn von Stauffenberg in Langenenslingen-Wilflingen, dem ehemaligen Wohnort Ernst Jüngers, überreichte Wissenschafts-Staatssekretär Michael Sieber den mit 5.000 Euro dotierten Preis. Die hohe Auszeichnung
wurde bereits an anderer Stelle ausführlich gewürdigt (Trusch in Entomologische Zeitschrift 114: 182ff. und SEL News 38: 7f., 16f., 26f.; Klausnitzer in Entomologische Nachrichten und Berichte 48: 88.), so dass an dieser Stelle nur einige Punkte nochmals erwähnt werden sollen.
Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. bietet zwei Veranstaltungsreihen an. Für die Entomologen im Raum Karlsruhe organisiert Realschulrektor i. R. K. Voigt den Entomologentreff, der monatlich einmal, in der Regel am letzten Mittwoch eines Monats, im Max-Auerbach-Saal des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe zusammenkommt. Daneben gibt es landesweite Veranstaltungen der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft, für die R. Trusch verantwortlich zeichnet.
Günter Ebert
(2003)
Am 25. März 2003 erhielt Günter Ebert, Gründer und langjähriger Leiter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe, auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE) an der Martin-Luther-Universität Halle die Fabricius-Medaille. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die
die DGaaE für herausragende Leistungen in der entomologischen Grundlagenforschung in unregelmäßigen Abständen verleiht. Mit ihr wird zugleich die jahrzehntelange Schmetterlingsforschung am Karlsruher Naturkundemuseum gewürdigt.
Dr. Robert Bantle †
(2013)
Der Tuttlinger Arzt und
Naturkundige Dr. med.
Robert Bantle ist am
Abend des 7. Juli 2013
im Kreis seiner Familie
verstorben. Er war über
viele Jahre als Mitarbeiter der Entomologischen
Arbeitsgemeinschaft im
Naturwissenschaftlichen
Verein Karlsruhe e.V. und
Melder für das Grundlagenwerk „Die Schmetterlinge Baden-Württembergs“ ehrenamtlich mit
dem Staatlichen Museum
für Naturkunde Karlsruhe verbunden. Ab 2010
hatte er nach und nach
Teile seiner naturkundlichen Sammlungen, die
im wesentlichen Schmetterlinge, Käfer und andere
Insekten, aber auch präparierte einheimische und
exotische Vögel umfassen,
dem Naturkundemuseum
Karlsruhe überlassen.
Auf einer Windenergieanlage (WEA) bei Karlsruhe
wurden während der Vegetationsperiode im Jahr 2018
Untersuchungen mit Lichtfallen durchgeführt, um die
Anlockwirkung dieser Anlagen auf nachtaktive Insekten zu untersuchen. Bei insgesamt neun Beprobungen
zeigte sich, dass die Menge der auf der WEA in ca.
100 m Höhe nachgewiesenen Insekten ausgesprochen gering war. Eine Ausnahme bildete eine windstille Untersuchungsnacht im Juni, in der 267 Exemplare
auf Kanzelhöhe nachgewiesen wurden. Das entspricht
zwei Dritteln der im Laufe der Beprobung auf der WEA-Kanzel insgesamt nachgewiesenen 353 Individuen. In
der Referenzfalle am Boden waren dagegen die 4.104
festgestellten Tiere im jahreszeitlichen Verlauf nahezu
normal verteilt. Eine aus reicherem Nahrungsangebot
in windstillen Nächten möglicherweise resultierende
erhöhte Anlockwirkung solcher Anlagen auf nachtaktive Prädatoren (z. B. Fledertiere, Chiroptera) dürfte
somit weniger problematisch sein.
Der 22. November 1908 war für die Katholische Kirchengemeinde Mühlhausen ein ganz besonderer Tag. Im ehemaligen Pfarrweinberg wurde die neu errichtete Bernhardushalle feierlich eingeweiht. Festredner war Pfarrer Dor aus Langenbrücken. Ganz gezielt hatte Pfarrer Heinrich Geiler das Kirchenpatrozinium St. Cäcilia der Kirchengemeinde als Einweihungstag ins Auge gefasst. Kurz zuvor hatte er noch extra eine Heidelberger Baufirma, die das Türmchen auf dem Hallendach hätte fertig stellen sollen, wegen Terminschwierigkeiten gewechselt, um an diesem Tag ein bis in die Fahnenstange der Turmspitze vollendetes Gebäude der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das Patrozinium St. Cäcilia als Einweihungsdatum brachte zum Ausdruck, dass die neue Halle eine „Heimstätte“ für die ganze Kirchengemeinde sein sollte. Dies war durchaus nicht selbstverständlich. Denn das Gebäude wurde nicht von der Kirchengemeinde gebaut, sondern vom Katholischen Arbeiterverein für die Kirchengemeinde. Recherchen haben ergeben, dass damit die Bernhardushalle eines der ersten Gemeindezentren der Erzdiözese Freiburg, wenn nicht gar das erste ist. Zumindest existiert gegenwärtig nach Auswertung des Realschematismus der Erzdiözese und gezielter Nachfragen kein Gebäude in unserer Diözese, das vor 1908 zum Zweck eines Gemeindezentrums erbaut wurde.
Bei Durchsicht der Bauakten im Pfarrarchiv Mühlhausen stieß der Autor auf einen
Originalbrief des späteren badischen Revolutionärs Hecker vom 31.3.1842 mit der
Bitte um die Ausstellung eines Taufscheines:
„Großherzogliches Hochwürdiges Pfarramt.
Ich ersuche ein Hochwürdiges Pfarramt mir gefälligst umgehend meinen Taufschein
zuzusenden und die Gebühren per Postnachnahme auf mich zu erheben.
Ich bin geboren zu Eichtersheim den 29 ten September 1811 ehelicher Sohn des
Hofrath Jos. Hecker und seiner Ehefrau Wilhelmine geborene Freiin von Lüder.
Mannheim den 11 42 3 ergebenst Dr. Hecker Obergerichtsadvocat u procurator"
,,Im Jahre 1805 d. 7ten Merz ist dahier das alte kleine Kirchlein abgerissen worden,
und sodann mit den gottesdienstlichen Handlungen in das Rathhaus in die Schulstube
gezogen, und eine neue Kirche erbaut worden welche viermal größer ist, als
die alte, und d. 8. December 1805 sind wir wieder in die neue Kirche eingezogen",
heißt es in einem Protokoll von 1808 im Hofbuch der Gemeinde Mühlhausen.
Jahrzehnte waren vergangen, ehe der Kirchenbau in Mühlhausen 1805 möglich
wurde. Bereits im Mai 1762 hatte sich Pfarrer Wendelin Gerau an das bischöfliche
Vikariat in Worms wegen einer Erweiterung der Pfarrkirche gewandt.