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Am 16. April 1880 stieg am Bahnhof in Gutach ein junger Mann aus dem Zug, ein Kunstmaler, wie sich herausstellen sollte. Schon die Fahrt auf der 1873 zwischen Hausach und St. Georgen eröffneten Schwarzwaldbahn begeisterte ihn. In Gutach fand er bei Löwenwirt Aberle freundliche Aufnahme und gastliche Unterkunft .
Es gibt zwei konkurrierende Thesen zum Lebenslauf des historischen Faust. Eine alte These, die auf Johannes Manlius zurückgeht und dessen berühmten Lehrer Philipp Melanchthon als Zeugen für die Geburt des umstrittenen Magiers in Cundling (d.h. Knittlingen), mit dem Vornamen Johann, angibt. Die andere, entgegengesetzte These erschien erst 1913 mit der Edition von Kilian Leibs Wettertagebuch durch Karl Schottenloher. Mit einer knappen Aufzeichnung in diesem Werk kam zum ersten Mal ans Licht, dass Faust, mit Vornamen Georg, nun als einer von Helmstadt bei Heidelberg identifiziert wurde. Man möchte also wissen: Stammte Faust nicht aus Knittlingen, sondern aus Helmstadt? Hieß er Johann oder Georg? Was bedeutet dieser Unterschied? Der Streit um die Frage der Herkunft schuf jedenfalls Verwirrung und hat zur Folge, dass man nicht mehr glaubt, es könne eine klare Linie von den historischen Anfängen zur Legende und schließlich zum mythischen Faustbuch von 1587 gezeichnet werden.
Vor 150 Jahren, am 12. September 1860 kam Johannes Bauer in Wiesloch zur Welt. Von seinen 72 Lebensjahren verbrachte er 52 in seiner badischen Heimat. Ab 1910 wirkte er als ordentlicher Professor und Direktor des Praktisch-Theologischen Seminars an der Universität Heidelberg. Am 10. Januar 1933 ist er in Heidelberg gestorben. In der Gedenkrede sagte Willy Andreas, der Rektor der Universität Heidelberg: »Wir betrauern in ihm den in seiner Art einzigen Vertreter der praktischen Theologie, den hingebenden, volksverbundenen Erzieher einer ganzen Generation badischer Pfarrer, den im Heimatboden verwurzelten Pfleger der Kirchengeschichte unseres Landes, den besonderen Kenner und Sammler christlicher Kunst, den warmherzigen Freund unserer akademischen Jugend. Er war uns verehrungswürdig in seinem schlichten, urwüchsigen, geradgewachsenen Menschentum, der bodenständigen Echtheit seines Wesens; seine schmucklose Sachlichkeit hatte eine eigene Wucht.«
Wilhelm Bauer
(2013)
Wilhelm Bauer kam am 17. November 1924 um 11 Uhr als sechstes Kind von Georg Karl Bauer und dessen zweiter Frau Anna, geb. Schäfer, in Sinsheim am Kirchplatz 8 - dem ehemaligen katholischen Pfarrhaus - auf die Welt. Sein Vater starb überraschend, als Wilhelm drei Jahre alt war. Sein Tod bedeutete auch das Ende der Familie. Wilhelm kam in eine Pflegefamilie und wuchs in sehr einfachen und ärmlichen Verhältnissen auf. Erst später zog er mit seiner Mutter in die Ziegelgasse, wo er mit Unterbrechungen bis zu seiner Hochzeit lebte. Nach Beendigung der Volksschule 1938 begann er eine Lehre als Buchbinder, die er auch abschloss.
Seit dem späten Mittelalter spielte die Edelsteinschleiferei in Freiburg i. Br. und in Waldkirch, ab Mitte des 18. Jh. die Granatschleiferei im Kinziggebiet in SW-Deutschland eine wichtige Rolle. Die wichtigsten Rohstoffliefergebiete waren die
Schweizer Alpen, der Schwarzwald, die Idar-Obersteiner Berge und Böhmen.
Keine der zahlreichen Theorien konnte bis heute die Herkunft des Zinns in der Bronzezeit hinreichend erklären. Die Entstehung der prosperierenden Zentren der Bronzeherstellung lässt sich nicht mit langen Handelswegen der Zinnlieferungen erklären. Reiche, lokale Zinnquellen können zwar nicht nachgewiesen werden, doch können bestimmte Regionen als mögliche Rohstofflieferanten in Betracht kommen.
The new genus and species Deltopyxis triangulispora is described. It is so far known from 14 sites in the south of Luxembourg and one in the neighbouring region of France. The discomycete forms very small, blackish-brown apothecia on bark, more rarely on wood, but particularly on more or less strongly senescent hymenia of Vuilleminia spp. The apothecia occur on dead, corticated, internally very slightly to rather strongly white-rotten, attached or broken, periodically dry branches at a height of about 1–3 m above ground. In most of the collections Vuilleminia was present and covered the
bast on one side of the branch, while the periderm still covered the remaining areas. D. triangulispora is so far recorded on angiosperm shrubs of the genera Corylus, Crataegus, Ilex, Prunus, and Salix, which had an advanced age or were already dead. The species prefers undisturbed, usually thermophilous hedges or open woodlands, especially close to their edges, but sometimes occurs also in dense, more air-humid woods. The fungus is characterized by 64-spored, elongate saccate, short-stalked, inamyloid, rather thin-walled asci which arise from croziers and open at the apex by a broad slit-like pore. The hyaline ascospores have a distinctly triangular shape when seen in profile view, but look slightly flattened, (ellipsoid-)deltoid in front view. In the living ascus they are arranged in a dense elongate cluster, which is forcibly discharged as one entity.
The position of Deltopyxis within the Ascomycota is unknown.
Die Stadt an der Enz – besser als Goldstadt bekannt – erlebte im Jahr 2017 ein erfolgreiches Jubiläumsjahr: Vor 250 Jahren erteilte der Markgraf Karl Friedrich von Baden das Privileg, in Pforzheim eine Taschenuhr- und Silberwaren-Manufaktur zu errichten. Damit setzte er eine Erfolgsgeschichte in Gang, die Pforzheim schließlich zur »Goldstadt« machte und diese Stadt bis zu unserer Zeit prägen sollte. Doch so sehr die »Goldstadt«-Marke bis heute weltweit als Alleinstellungsmerkmal der Stadt dient, so sehr handelt es sich um einen Begriff , der Staub angesetzt hat und von Teilen der Bürgerschaft und insbesondere der Wirtschaft kritisch betrachtet wurde.
Hockenheim war im letzten Jahrhundert für den Tabakanbau und die Tabakverarbeitung eine der bedeutendsten Städte in der Rhein-Neckar-Region. Von Boden und Klima begünstigt, fanden
sich hier beste Bedingungen für den Anbau. Es folgten die notwendigen Tabakscheunen
in den Bauernhöfen, die auch das Ortsbild prägten. Für die Bevölkerung wurde die Arbeit bei
der Herstellung von Zigarren, Zigaretten oder losem Tabak zu einer wichtigen Einkommensquelle
– sei es in Heimarbeit oder in der Zigarrenfabrik. Damit war allerdings auch eine Reihe
sozialer Probleme verbunden, die gelöst werden mussten.
Wer heute Veranstaltungen an einer evangelisch theologischen Fakultät besucht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit viele Frauen antreffen. Immer wieder heißt es, das Pfarramt „verweibliche“. Was heute als Alltag an den theologischen Fakultäten und in unseren Kirchengemeinden betrachtet werden kann, war lange Zeit nicht nur außergewöhnlich, sondern gänzlich unmöglich. Bereits seit mehr als 100 Jahren können zwar Frauen in Deutschland Theologie studieren, aber es ist nicht einmal 50 Jahre her, dass Männer und Frauen in unserer badischen Landeskirche gleichberechtigt als Pfarrerinnen und Pfarrer arbeiten können. Und doch nahm vor 100 Jahren, im August 1917, die erste badische Theologin, Elsbeth Oberbeck, ihren Dienst in der Heidelberger Heiliggeistgemeinde auf.
Im Jahr 2021 feiert die Evangelische Landeskirche in Baden nicht nur das Jubiläum ihrer Union, sondern auch 50 Jahre rechtlicher Gleichstellung im Pfarramt. Denn am 27. April 1971 wurde mit einem simplen, heute fast banal erscheinendem Satz Geschichte geschrieben: Pfarrer im Sinne der Grundordnung ist auch die Pfarrerin. Damit beendete die Landessynode 55 Jahre rechtlich legitimierter Diskriminierung von Theologinnen in der Evangelischen Landeskirche in Baden. Ein langer und steiniger Weg von der erstmaligen Zulassung einer Frau zu den theologischen Examina im Jahr 1916 bis zur ersten offiziellen badischen Gemeindepfarrerin im Dezember 1971. Der vorliegende Beitrag erläutert zunächst die grundlegenden Voraussetzungen zur Entstehung eines Theologinnenamtes, bevor die ersten Entwicklungsschritte dieses Amtes in Baden in Anlehnung an die Biographien von drei frühen badischen Theologinnen in den Blick genommen werden. Die Diskussion zwischen Landesbischof Julius Bender und Doris Faulhaber als Vertreterin des badischen Theologinnenkonvents im Zuge der Neuordnung der Landeskirche nach dem Zweiten Weltkrieg wird in einem eigenen Abschnitt vertiefend betrachtet. Im weiteren Verlauf werden
die wichtigsten gesetzlichen Regelungen bis 1971 vorgestellt.
Zwangsarbeit in Derdingen
(2020)
Auch 75 Jahre nach der NS-Zeit gibt es im Kraichgau ein höchst unterschiedliches Herangehen an die Aufarbeitung der Naziverbrechen in den örtlichen Heimatbüchern und Ortschroniken. Manche Kommunen haben diese Zeit schonungslos und detailliert aufgearbeitet und die notwendigen Quellen offengelegt, andere beschweigen diese Zeit bis heute, insbesondere was das Thema Zwangsarbeit betrifft. Dazu zählt Derdingen (erst ab 1964 „Oberderdingen“). Im „gültigen“ Heimatbuch des ehemaligen NS-Rektors und NSDAP-Funktionärs Gustav Brandauer zu den „einschneidenden
Veränderungen“: „Sie hier darzustellen ist unnötig, da sie in allen Orten Deutschlands mit geringen Schattierungen dieselben waren. Das nationalsozialistische Regime endgültig zu werten, muß auf den Zeitpunkt verschoben werden, an dem einmal alle Archive geöffnet sind und deren Auswertung durch unvoreingenommene Experten im Ergebnis vorliegen wird.“ Das hindert ihn nicht, wenig später vom „bislang ungeheuerlichsten Opfergang unseres Volkes“ zu schreiben und von den Hunderten von Derdingern, die zu den Fahnen strömten, „um ihr Heldentum in allen Erdteilen unter Beweis zu stellen“ und von den Kriegsfolgen durch die „widerlichen Exzesse“ der „Schwarzen in der französischen Armee“ und durch die „im Ort verbliebenen Fremdarbeiter aus Osteuropa, besonders die Polen“. Doch wer hat diese Menschen nach Derdingen geholt? Wer hat von der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft profitiert, und warum war Derdingen ein lokales Zentrum von Lagern mit Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern, Zuchthausgefangenen und KZ-Häftlingen mit Stacheldraht, Wächtern und einer Anzahl von Toten? Darüber liegt bis heute eine „Omerta“ aller Beteiligten. Es war eben doch kein „normaler Ort“.
In einer von März bis Dezember 2008 durchgeführten freilandbiologischen Untersuchung im NSG Schaichtal (Schönbuch) konnten 56 tagaktive Schmetterlingsarten nachgewiesen werden. Besondere Beachtung verdienen die Nachweise von Zygaena trifolii, Cupido argiades, Argynnis aglaja und Melitaea c.f. athalia. Weitere gefährdete Charakterarten des Schönbuchs
konnten für das NSG Schaichtal bestätigt werden, so z.B. Adscita statices, Hamearis lucina, Maculinea nausithous, Argynnis adippe, Boloria selene, Nymphalis polychloros oder Apatura ilia. Anschließend werden spezielle Schutz- und Pflegemaßnahmen für gefährdete Arten und deren Lebensräume vorgeschlagen.
Die Streuwiesen des württembergischen Allgäus weisen eine artenreiche Tagfalter- und Widderchenfauna
auf. Im Zeitraum von 2013-2017 konnten insgesamt 70
Arten auf 219 Flächen nachgewiesen werden. Hiervon
reproduzieren 53 Arten regCarcharodus focciferus), Goldenem Scheckenfalter (Euphydryas aurinia),
Westlichem Scheckenfalter (Melitaea parthenoides),
Lungenenzian-Ameiseelmäßig in den Streuwiesen oder in deren Randbereichen. 25 Arten sind in
der aktuellen Roten Liste Baden-Württembergs mindestens als gefährdet eingestuft. Darunter befinden
sich mit Heilziest-Dickkopffalter (nbläuling (Maculinea alcon) und
Blaukernauge (Minois dryas) hochgefährdete Arten, für
die die württembergischen Streuwiesen teilweise die
einzigen Lebensräume in Baden-Württemberg darstellen. Nutzungsaufgabe mit anschließender Verschilfung
und Gehölzsukzession, Nährstoffeinträge, mangelnde
Grabenpflege und die Fixierung später Mahdtermine
sind die Hauptgefährdungsfaktoren für diese und zahlreiche weitere Insektenarten der Streuwiesen.
Die Burg zu Bräunlingen
(2009)
Die Burg war vom Lürzelberg durch einen breiten und tiefen Graben getrennt, der
hinter den Häusern 121 und 122 jetzt noch deutlich erkennbar ist. Der Burghügel
ist auf der Grabenseite durchweg mit einer hohen Stützmauer versehen, welche bis
zum Grunde des Grabens hinunterreicht, aber auch auf der Stadtseite fortgeführt
ist und den ganzen Hügel umgürtet. Zum großen Teil ist derselbe allerdings jetzt
verschüttet und kommt nur bei gelegentlichen Erdarbeiten zu Tage. Das frei liegende,
dem Zwingelhof zugewandte Stück dieser Stützmauer wurde im letzten Jahrzehnt
des 19. Jahrhunderts abgebrochen, da es baufällig und eine Gefahr für die
Nachbarschaft war. An seiner Stelle wurde jedoch wieder eine neue Stützmauer aufgeführt,
die von der Richtung der alten nicht wesentlich abweicht. Der obere Rand
der alten Mauer fiel hier jedoch nicht so stark nach Osten zu ab, sondern verlief
mehr horizontal als dies bei der neuen Mauer der Fall ist.
La période comprise entre 1871 et 1918 est marquée par l’extension considérable des emprises
militaires en Alsace-Moselle, en nombre comme en surface. L’Alsace, zone frontière, fait désormais l’objet d’une concentration de troupes considérable. Dans un contexte géopolitique bouleversé, il s’agit non seulement de proposer des solutions d’hébergement mais encore d’accompagner les évolutions stratégiques, technologiques et urbaines.
De manière sommaire, ces espaces militaires intègrent les infrastructures suivantes: casernes,
terrains de manœuvre, fortifcations et leur glacis, bâtiments de l’intendance, dépôts de poudre et
de munitions, les nombreux bâtiments affectés aux garnisons (bureaux de garnison, infrastructure
administrative jusqu’au somptueux palais du gouverneur militaire). Tous ces espaces réalisent ainsi
les différentes strates d’occupation militaire contemporaines en Alsace. Les surfaces concernées
sont considérables et les interactions entre la population civile et l’espace militarisé requièrent bien
souvent quelques compromis: cette cohabitation engendre nécessairement nombre de points de friction, potentiels ou avérés, tout particulièrement dans les zones périurbaines.
Par ailleurs, si dans nombre de villes, la période allemande permet de desserrer le carcan qui
enserrait les villes – i. e. les anciennes fortifcations bastionnées de Vauban et de ses successeurs –
le problème reste prégnant à Strasbourg. Sa périphérie, certes considérablement augmentée, reste
marquée par la construction d’une vaste enceinte urbaine germanique et de son glacis attenant
(Kernumwallung).
Die Zeit zwischen 1871 und 1918 im Gebiet Elsass-Lothringen1 ist durch einen enormen Ausbau
der militärischen Anlagen, sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch in Bezug auf die dazu genutzte
Fläche, gekennzeichnet. Das Elsass war als Grenzgebiet in dieser Zeit durch eine beachtliche
Truppenkonzentration geprägt. Es mussten zum einen Unterkünfte für die Truppen bereitgestellt
und zum anderen die strategischen, technologischen und städtischen Entwicklungen berücksichtigt werden.
Im Allgemeinen benötigten diese militärischen Anlagen folgende Infrastruktur: Kasernen, Manövergelände, Befestigungen mit dem entsprechenden Glacis, Verwaltungsgebäude, Munitionsdepots und zahlreiche der Garnison zugewiesene Gebäude (Garnisonsgebäude, Verwaltungseinrichtungen und nicht zuletzt die prunkvollen Wohngebäude der Militärgouverneure in Straßburg). Alle
diese Bauten zeigen die verschiedenen Ausbaustufen der neueren militärischen Befestigungen im
Elsass. Die Anzahl dieser Einrichtungen war beachtlich und das Verhältnis zwischen dem Militär
und der Zivilbevölkerung verlangte oft einiges an Kompromissbereitschaft: Diese Nachbarschaft
erzeugte unvermeidlich Konfliktsituationen, und zwar vor allem in den stadtnahen Gebieten.
Er war ein Ur-Epfenbacher und wollte auch nie woanders sein. Bestimmt war er niemals mehr als drei Tage abwesend von seinem Dorf. Und geachtet war er nicht nur im Verein, sondern in der ganzen Dorfgemeinschaft. Seine hervorstechenden Eigenschaften: still, unauffällig, ausgleichend, nie im Vordergrund stehend, immer zupackend, fleißig. Wenn er Kritik übte, tat er dies ohne verletzend zu sein.
Helmut Ambiel war seit 1968 Mitglied des damaligen Arbeitskreises für Heimatpflege. Und als dieser im Oktober 1975 in den Verein für Heimatpflege überging, war Helmut Ambiel als Gründungsmitglied mit dabei und seitdem – also über 41 Jahre – im Vorstand tätig. Bei der Hauptversammlung 1998 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Am 1. April 2001 wäre D. Dr. Otto Beuttenmüller, einer der profiliertesten und bekanntesten Vertreter der deutschen Genealogie und jahrzehntelanger rühriger Mitarbeiter im Landesverein Badische Heimat, 100 Jahre alt geworden. Mit seinen vielfältigen Beiträgen zur Heimat-, Familien- und Melanchthonforschung hat er sich bleibende Verdienste erworben, die
noch lange nachwirken werden. Am 1. April 1901 war er in der damaligen badischen Bezirksamtsstadt Bretten als Sohn
einer Fabrikantenfamilie zur Welt gekommen, die schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Stadtgeschichte immer wieder eine bedeutende Rolle spielte. D. Dr. Beuttenmüllers Urgroßvater Joseph Beuttenmüller war in den unruhigen Revolutionszeiten der Jahre 1848/ 49 Brettener Bürgermeister. Der Großvater Christian Beuttenmüller mußte als junger
Teilnehmer an dieser demokratischen Volksbewegung gar für einige Zeit ins schweizerische Exil gehen. Nach Bretten zurückgekehrt gründete er 1862 die Blechwarenfabrik Beuttenmüller, die als wohl erste Produktionsstätte der damals technisch revolutionären Petroleumlampen in Deutschland gilt. Es war gerade diese, mit der politischen und wirtschaftlichen
Geschichte der Stadt eng verbundene Familientradition, die für Otto Beuttenmüller bereits von Kindheit an einen wichtigen Anreiz darstellte, sich mit der Geschichte seiner Familie zu befassen. Zugleich wirkten auch, wie er in einem Gespräch noch im Oktober 1998 mitteilte, frühe Anregungen von Seiten seines genealogisch gleichfalls hochinteressierten Vaters
wesentlich mit.
Der Schweizer Hof
(2005)
Als Oberbürgermeister Paul Metzger am 21. Juni 2002 in Anwesenheit zahlreicher
Ehrengäste und unter reger Beteiligung der Bürgerschaft das neue stadt- und regionalgeschichtliche
Museum der Stadt Bretten im Schweizer Hof eröffnete, lag hinter
allen Beteiligten eine mehrjährige arbeitsintensive Vorbereitungszeit. Gut fünf Jahre
vorher, im Frühjahr 1997, hatte der Schweizer Hof noch eher einer Ruine, als einem
in irgendeiner Weise nutzbaren Gebäude geglichen. Enorm waren die Sanierungsanstrengungen,
die in der Zeit seither zu erbringen waren.