Biegsame Gesteine!?
(2017)
Itacolumite sind Sandsteine, die durch eine schwache
metamorphe Überprägung eine für Gesteine untypische reversible Beweglichkeit aufweisen. Sie sind
auch unter dem Namen Gelenkquarzit bekannt und
stellen seit der ersten wissenschaftlichen Bearbeitung
im 19. Jh. ein Kuriosum der Natur dar. Die Flexibilität
wird mit einem Puzzle-artigen Gefüge erklärt. Das Ineinandergreifen von sehr kantigen Quarzkörnern (Verzahnung) sowie konkav/konvexen Quarzkörnern (Gelenke) ermöglicht Stabilität und Flexibilität zugleich. Die
Quarzkörner unterlagen im Vorfeld einer chemischen
Lösung, die mehrere Mikrometer breite Intergranularräume zurückließ. Dieser „erschaffene“ Intergranularraum bedingt die Flexibilität des Gesteins. Vereinzelt
tragen weitere länglich-plattige Minerale (u.a. Glimmer)
zur Unterstützung des Kornverbunds bei.
Vier der fünf Sammlungsobjekte im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe stammen den Recherchen nach aus Brasilien (südlich Ouro Preto, Itacolomi
Berge). Es erfolgten mikroskopische Untersuchungen
sowie Analysen am REM. Das fünfte Objekt kam für
nähere Analysen zustandsbedingt nicht in Frage.
Sammeln für die Ewigkeit
(2018)
In den letzten Jahrzehnten wurde in der deutschen
Museumslandschaft zwar gesammelt und bewahrt,
das Inventarisieren der Objekte wurde jedoch spätestens zum Einstieg in das digitale Zeitalter häufig vernachlässigt. Durch die fehlenden Kenntnisse zu den Inhalten jener musealen und universitären Sammlungen
werden sowohl die Ausstellungs- als auch die wissenschaftlichen Arbeiten mit den dafür vorgesehenen Einzelobjekten erschwert.
Zukünftiges Ziel ist es, Inventarisierungs- und Digitalisierungsprozesse zu vereinheitlichen und Daten über
mehrere Bearbeiter und Jahrzehnte hinweg nutzbar
und vergleichbar zu halten. Gleichzeitig würden Fehlerquellen bei der Datenaufnahme entgegen gewirkt.
Dazu müssen die Standards in schriftlicher Form vorliegen und einsehbar sein.