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Das spätmittelalterliche Heidelberger Spital, eine größere Anlage, befand sich auf dem Gelände des heutigen Kornmarkts im Zentrum der Altstadt. Sein Gründungsdatum ist unbekannt, ein Baubeginn der Hospitalhalle in der Mitte des 13. Jahrhunderts anzunehmen. Möglicherweise war dessen Konzeption Folge eines beträchtlichen Bevölkerungswachstums, sicherlich aber ein wichtiger Beitrag zum Ausbau der städtischen Infrastruktur. Ein Zusammenhang mit der Entwicklung Heidelbergs zur kurpfälzischen Residenz ist wahrscheinlich.
Der Schreck muss Stadtpfarrer Hugo Höfler Ende März 1941 kräftig in die Glieder gefahren sein. So kräftig, dass er selbst im nüchtern-bürokratischen Ton jenes Schreibens noch deutlich nachklingt, das er am 9. April 1941 unter dem Betreff „Reliquien der Breisacher Ortspatrone Gervasius und Protasius“ an das Erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg richtete: „Dieses Untersuchungsergebnis ist begreiflicherweise für die hiesige Gemeinde von überaus schmerzlicher Bedeutung. Seit Jahrhunderten wird das Fest dieser Ortspatrone in hiesiger Gemeinde gefeiert wie nur wenige kirchliche Volksfeste unserer Erzdiözese. In früheren Jahren kamen Hunderte und Aberhunderte von Pilgern, besonders aus dem benachbarten Elsass, zum Gervasiusfest nach Breisach. […] Diese Tatsachen allein schon genügen, um darzutun von welcher tiefeinschneidender Bedeutung das oben erwähnte Untersuchungsergebnis für die seelsorgerlichen Belange in hiesiger Gemeinde ist.“ Was war geschehen? Am 24. März 1941 hatte P. Timotheus Stumpfl, wie er in einem ausführlichen Bericht am 30. März schrieb, „auf Wunsch des H[ochwürdigen] H[errn] Stadtpfarrers von Breisach“ den Inhalt „des derzeit in Säckingen aufbewahrten Schreines der hhl. Gervasius und Protasius“ untersucht. Das Ergebnis war ebenso eindeutig wie aus Breisacher Sicht unerfreulich.
Beim »Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen« handelt es sich um eines jener wenigen historischen Werke aus St. Gallen, die weltbekannt sind. Seine zwischen 1863 und
1955 erschienenen sechs Bände mit zusammen rund 5 200 Seiten enthalten Dokumente
aus der Zeit von um 700 bis 1463. Leider ist es betreffend der Anzahl der Urkunden nicht
so vollständig, wie es für die historische Forschung wünschbar wäre. Es wurden nämlich
seinerzeit vor allem jene Urkunden aufgenommen, die in St. Gallen lagen, die St. Gallen, besonders das Kloster, erhalten hatte. Die meisten in St. Gallen ausgestellten und
in den ganzen alemannischen Raum vergebenen Urkunden fehlen. Aber nicht nur diese
Urkunden, sondern zahlreiche andere, für die Geschichte von Stadt und Kanton St. Gallen sowie die engere und weitere Umgebung (Nachbarkantone, Vorarlberg, Süddeutschland usw.) bedeutende Stücke wurden nicht veröffentlicht, was ja dem Titel des Werks
entsprach.
Wie nicht anders zu erwarten, konnte nach Drucklegung des Regestenbuchs „Mittelalterliche Urkunden über Wiesloch und Walldorf" im Jahr 2001 durch eigene Forschungen und Hinweise von Benutzern noch diverse neue Urkunden aufgefunden und andere Sachverhalte konkreter gefasst werden. Für wichtige Hinweise ist den Herren Dieter Herrmann (Walldorf), Klaus Ronellenfitsch (Walldorf) und Dr. Dieter Wagner (Rauenberg) zu danken, wie auch Herrn Stadtarchivar Kurz (Wiesloch) für die Erlaubnis, den dortigen Neueingang des Nachlasses Raupp durchsehen zu dürfen und ebenso Herrn Hauptamtsleiter Dufrin (Reilingen) für die Genehmigung, die dort verwahrte Sammlung von Urkundenkopien des Herren Mehlhaus bearbeiten zu dürfen.
Die Urkunden des Freiherrlich von Gemmingen'schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar
(2003)
In der Sonderdruck-Reihe des Heimatvereins Kraichgau ist 1990 als Band 6 das vom Autor dieser Zeilen erarbeitete Inventar der Urkunden des Freiherrlich von Gemmingen'schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar erschienen. Es
erschließt den schon früher - zu unbekannter Zeit - selektierten Urkundenbestand. Inzwischen sind im Zuge der von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten und von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg betreuten Erschließung der Guttenberger Akten und Amtsbücher (1999-2001) weitere Pergamenturkunden aufgetaucht, deren Inhalt im folgenden mittels Regesten zugänglich gemacht wird. Frau Dr. Elke Strang, nunmehr Landesarchiv Schleswig-Holstein,
und Herrn Dr. Karl Murk, nunmehr Hessisches Staatsarchiv Marburg, von denen die Neuverzeichnung im einzelnen besorgt wurde, sei für ihre freundlichen Hinweise auf die beiläufig entdeckten Urkunden sehr herzlich gedankt.
Vor genau 10 Jahren konnte der Autor als Geschenk an seine Heimatstadt
Wiesloch zu deren 1200-jährigem Jubiläum eine Zusammenstellung von Regesten
der mittelalterlichen Urkunden von Wiesloch und der Nachbarstadt Walldorf
publizieren (HILDEBRANDT 2001). Eine erste Ergänzung erschien zwei Jahre
später im Kraichgau-Jahrbuch, Band 18 (HILDEBRANDT 2003).
Die dankenswerter Weise immer besser werdenden Möglichkeiten der Internetrecherche
in vielen Archiven führten naturgemäß zu diversen archivalischen
Neufunden über Themen, die man als zusammenstellender Bearbeiter eigentlich
schon zu einem großen Teil irrtümlich als „abgehandelt" ansah. Somit sei hier ein
zweiter Nachtrag zu den mittelalterlichen Urkunden über Wiesloch und Walldorf
geboten.
Alle ohne Literaturquelle gegebenen Regesten entstammen den online-Katalogen
der jeweils genannten Archive, wurden allerdings z.T. vereinfacht, manchmal auch
ergänzt. Nur die gedruckte Literatur wird aufgeführt, die in den beiden früheren
Publikationen nicht enthalten ist.
Schon vor fast 500 Jahren wurde die Burg Steinsberg als „Kompass des
Kraichgaus" bezeichnet und ist in der gesamten Neuzeit immer als die Burg des
Kraichgaus gesehen worden - obwohl sie nach der früh- bis hochmittelalterlichen
Gaueinteilung eigentlich im Elsenzgau liegt. Völlig zu Recht hat der Heimatverein
Kraichgau auch seit 1981 die Silhouette der Burg als Vereins-Logo gewählt.
An Veröffentlichungen über die Burg hat es nicht gefehlt: Zu nennen sind besonders
WILHELM! 1857, STOCKER 1872, PFAFF 1890, OECHELHÄUSER
1909, GILBERT 1910, CAROLI 1970, GEHRIG 1970/79, LUTZ 1977 und
KUNZE 1964/2003. Zusammenstellungen archivalischer Daten boten die ersten
drei Autoren und zusätzlich KRIEGER 1905 und WÜST 1967 bezüglich der dort
residierenden Amtmänner - ansonsten wurde immer fleißig aus den Altpublikationen
übernommen, ja sogar der römische Ursprung der Burg behauptet.