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Erscheinungsjahr
- 2016 (1)
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Schlagworte
- Rheingletscher (1) (entfernen)
Einleitend wird die Entdeckung der Eiszeiten vor nicht einmal 200 Jahren und
die lange Dauer bis zu ihrer Akzeptanz geschildert. Heute wird von fraglich acht älteren
Glazialen, den Deckenschotter-Eiszeiten, und von vier jüngeren Becken-Eiszeiten ausgegangen, die im Bodenseeraum und in der Nordschweiz nachweisbar sind. Die beiden
Eiszeitgruppen werden durch die Umlenkung des Alpenrheins von der Donau zum Oberrhein vor ca. 450‘000 Jahren getrennt. Dieses Ereignis hat zu einer markanten Umgestaltung des Entwässerungsnetzes und zur Ausschürfung tiefer Vorlandbecken in den
jüngeren Eiszeiten geführt.
Vor den seit Penck (Penck & Brückner 1909) bekannten Eiszeiten Riss und Würm
sind seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert zwei weitere Becken-Eiszeiten entdeckt worden. Die erste und älteste dieser Eiszeiten, das grösste Rheinische Glazial GRG = Hosskirch, erreichte die grösste Ausdehnung aller Vergletscherungen, während das Habsburg-Glazial im nördlichen Bodenseeraum nur in Sedimentabfolgen zu erkennen ist.
Für den Nachweis der Becken-Eiszeiten werden drei Schlüsselprofile eingehend
besprochen und interpretiert. Aufgrund von Untersuchungen im Gelände können für die
Becken-Eiszeiten im Bodensee-Vorland Vergletscherungskarten gezeichnet werden. Die
Erkenntnisse zu den Becken-Eiszeiten werden in einer Kurzcharakteristik zusammengefasst.
Basierend auf absoluten Datierungen, insbesondere der Interglaziale, kann die
zeitliche Einstufung der Becken-Eiszeiten vorgenommen werden. Demnach ergibt sich
folgende gemittelte zeitliche Abfolge der Glaziale: GRG vor 350‘000 Jahren, Habsburg
vor 250‘000 Jahren, Riss vor 150‘000 Jahren und Würm vor 30‘000–15‘000 Jahren.