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In der Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Menschen aus dem Schwarzwald, dem Breisgau und dem Markgräflerland nach Amerika aus. Nach einer Statistik waren es allein in den Jahren 1850 bis 1859 annähernd eine Million Deutsche, die den Weg in andere Welt antraten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es gar sechs Millionen deutsche Siedler in dem großen Land dort über dem weiten Meer. Nach den Engländern bildeten die Deutschen noch vor den Iren und den Schotten die zweitgrößte Gruppe in der neuen Welt. Viele der Auswanderer wurden schon bereits in der zweiten Generation zu echten Amerikanern und haben auch innerhalb kurzer Zeit ihre Namen der Sprache angepaßt. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von Städten und Dörfern, in denen das Deutschtum bis in die heutige Zeit hinein gepflegt, sogar die deutsche Sprache noch gesprochen wird und die ursprünglichen Familiennamen in der deutschen Schreibweise noch erhalten sind. Im Jahre 1983 wurde des Tages gedacht, als erstmals deutsche Siedler den amerikanischen Erdteil betraten. Es wurden Feiern abgehalten und einige Dokumentationen veröffentlicht. Es waren dreizehn Familien aus Krefeld, die dem Ruf eines englischen Adligen folgten um in Amerika ein „heiliges Experiment" durchzuführen. Die Männer waren meist Handwerker, Zimmerer, Weber, Schneider und Schuhmacher. Nach einer 75-tägigen Schiffsreise landeten sie in Philadelphia.
»Die Universitätsbibliothek Freiburg hat sich angesichts ihres Alleinbesitzes an
den über 150 Jahrgängen der Freiburger Zeitung aufgerufen gesehen, der
Geschichtswissenschaft den Zugang zu dieser elementaren und ergiebigen
Quelle, die zudem auf das Engste mit Stadt und Region, aber auch Universität
verbunden ist, zu erleichtern und durch die Digitalisierung der Freiburger Zeitung den weltweiten Zugriff über das Internet zu ermöglichen. So soll nicht nur
der entfernt wohnende Historiker, sondern auch der hier ansässige Lokalforscher, über das Internet in den Artikeln, amtlichen Bekanntmachungen,
Annoncen und sonstigen Beiträgen der Freiburger Zeitung recherchieren.« [1]
Bei der Verzeichnung des Pfarrarchivs Grunbach, Dekanat Schorndorf, Rems-Murr Kreis sind wir auf Briefe und Postkarten von 2 Nachkommen ehemaliger Grunbacher Auswanderer aus den Jahren 1931–1933 gestoßen, die betroffen machen. So schreibt ein Wilhelm Knauer am 28.12.1931 an den damaligen
Ortspfarrer.[1]
Im Strom der Amerika-Auswanderer tauchen Träger des Namens Bunz (Namensvarianten sind Buntz, Bontz, Bonz) erst ab den 1830er Jahren in größerer
Zahl auf. Wir wissen von rund 50 Namensträgern, die im 19. und beginnenden
20. Jahrhundert parallel zu den von Deutschland ausgehenden Auswanderungswellen nach Nordamerika emigrierten und sich in den – von deutschen
Siedlern damals generell bevorzugten – Staaten der mittleren Atlantikküste
(New York, New Jersey, Pennsylvania) und des mittleren Westens (Ohio,
Indiana, Illinois, Wisconsin, Michigan, Iowa, Missouri) niedergelassen haben. [1]
Es gibt allerdings den – weder von Bonz noch der Auswanderer-Datenbank
des baden-württembergischen Landesarchivs erfassten – Ausnahmefall einer
Amerika-Emigration von Bunz-Namensträgern schon um die Mitte des
18. Jahrhunderts, als drei Brüder aus Niederstotzingen sich auf den Weg in die
damals noch ganz junge britische Kolonie Georgia machten. Ihre Geschichte
und die ihrer Nachkommen soll hier erzählt werden. [2]
In den vergangenen Jahrhunderten lockte Amerika Hunderttausende von
Europäern. Die Vereinigten Staaten galten als das Land der Freiheit und der
ungeahnten wirtschaftlichen Möglichkeiten. Wenig bekannt ist sowohl in der
Öffentlichkeit als auch in der deutschen Forschung, dass Großbritannien
ebenfalls ein Einwanderungsland für viele Europäer war. Zwar bewegte sich
Großbritannien als Einwanderungsland stets im Schatten Amerikas, doch bot
es für viele europäische Einwanderer reizvolle politische und wirtschaftliche
Perspektiven. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert war Großbritannien ein
Land, in dem selbst der einfache Mann wirtschaftliche und soziale Freiheiten
genoss, die ihm in der kontinentaleuropäischen Heimat verschlossen waren.
Zeitgenössische Reisende, die England besuchten, sprachen voll Hochachtung
vom »Geist der Freiheit« und der »Idee der Gleichheit« in England.
Germans to Franklin County
(2007)
Franklin County, an der Grenze zu den U.S.-Staaten Vermont und New
Hampshire gelegen, ist der nördlichste Teil des Staates Massachusetts und grenzt
im Westen an den Staat New York. Massachusetts, einer der Neuengland-Staaten an der amerikanischen Ostküste, zählte seit den Tagen der Pilgrim Fathers
zu den klassischen Einwanderungsgebieten in der neuen Welt. Der nachstehende Artikel schlägt einen historischen wie menschlich-familiären Bogen von
einem kleinen Gebiet in Württemberg zu einem kleinen Gebiet im U.S.-Staat
Massachusetts nach Franklin County. Und obwohl diese Arbeit in erster Linie
für amerikanische Leser gedacht war, findet sie doch gewiss auch unser Interesse
auf dieser Seite der gedachten Brücke über den Atlantik.
Bootsflüchtlinge 1939
(2016)
Am 13. Mai 1939 stach das Transatlantik-Passagierschiff „St.
Louis“ der Hamburg-Amerika Line (Hapag) in Hamburg in See.
An Bord waren über 900 Juden. Unter den Passagieren war –
neben 21 noch jüngeren Kindern – auch die 4-jährige Sonja
Maier aus Malsch bei Ettlingen. Es sollte keine lustige Seefahrt
werden.
Sonja Maier war die Tochter von Ludwig Maier (geboren am
19. August 1901) aus Malsch bei Ettlingen und Freya Valfer
(geboren am 29. Mai 1910) aus der Poststraße 2 in Kippenheim.
Die Hochzeit der beiden fand am 15. Januar 1933 im Wohnort
der Braut statt – es sollte die letzte Eheschließung unter der
Chuppa in der Kippenheimer Synagoge sein.
Im 19. Jahrhundert wanderten Millionen deutscher Staatsangehöriger nach Amerika aus. Die
staatliche Steuerbehörde der USA verzeichnete für die Jahre 1831–1900 eine Gesamtzahl von
mehr als 5 Millionen deutscher Einwanderer, die einen Anteil von 25–34 % der Gesamteinwanderung ausmachten.
Unter ihnen waren auch über 600 Auswanderer aus der ehemaligen Gemeinde Winzeln (heute Fluorn-Winzeln) im Landkreis Rottweil.
Durch Auswanderung, später
auch durch Abwanderung in die Industriestandorte Oberndorf und Schramberg, sank die Bevölkerungszahl von 1.396 Einwohnern im Jahr 1841 auf 756 im Jahr 1887. Die meisten Menschen
wanderten in den Zeitabschnitten zwischen 1852–1854, 1865–1869 und 1882–1883 aus.
„Um mich herum haben alle geweint, aber ich nicht, ich habe mich nur gefreut!“
Noch heute
lacht Agnes Hauser vor Freude, wenn sie von ihrer Abreise in die Schweiz erzählt. 1954 verließ sie ihr Elternhaus in Südbaden, um als Hausangestellte in Basel ihr Glück zu machen, wie
es zeitgenössisch hieß. Der sprichwörtliche Rat „Mädchen, geh in die Schweiz und mach dein
Glück!“ fand um 1900 Eingang in die Alltagssprache.
Er bezieht sich auf (süd-)deutsche Frauen
wie Agnes Hauser, die in die Schweiz gingen, um dort als ‚Dienstmädchen‘ zu arbeiten. Allein
die Tatsache, dass sich die Migration deutscher Frauen in schweizerische Haushalte in einer Redewendung verdichtet hat, lässt darauf schließen, dass es nicht nur einzelne Frauen waren, die an
dieser Migrationsbewegung teilnahmen. In der Tat stammte vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis
weit in die 1960er Jahre hinein ein Großteil der Hausangestellten in der Schweiz ursprünglich aus
Deutschland oder Österreich. 1930 kamen etwa 29 Prozent der insgesamt 110.600 Hausangestellten aus dem Ausland, 1960 waren von den 81.600 Hausangestellten sogar 36 Prozent Ausländerinnen. Der Anteil der Deutschen und Österreicherinnen an den ausländischen Hausangestellten
betrug 1930 über 80 Prozent. 1960 hatte sich ihr Anteil zwar verringert, lag jedoch immer noch
bei 56 Prozent.
Abgesehen von den Kriegsjahren kamen im Untersuchungszeitraum jährlich
etwa 30.000 Deutsche und Österreicherinnen als ‚Dienstmädchen‘ in die Schweiz.
Ein Rohrbacher Auswanderer nach Pennsylvania und sein Urenkel Benjamin Eby, ein Pionier in Kanada
(2020)
Im Jahr 1698 wurde dem mennonitischen Müller Theodorus Eby aus dem Emmental von der Rohrbacher Grundherrschaft, den Freiherren von Venningen in Weiler, erlaubt, die im „alten Krieg“ zerstörte Mühle in Rohrbach an der Elsenz wieder aufzubauen und rund 20 Jahre lang zu betreiben. Seine Familie, Ehefrau und drei Söhne, waren schon dabei. Der jüngste, Christian, war erst sieben Monate alt. 1717 wanderte der Müller mit seinen inzwischen fünf Söhnen aus nach Conestoga im County Lancaster in Pennsylvania, westlich von Philadelphia. Der 1939 in Detroit geborene Frederick Hebel, dessen Vater 1926 aus dem Kreis Kusel ausgewandert und dessen amerikanische Mutter eine geborene Eby war, verbrachte viele Ferien in Jettenbach bei seinen Verwandten und suchte zuletzt bei jedem Besuch erfolglos nach dem Aufenthaltsort seiner Vorfahren. Die Daten aus der Schweiz und die Sterbedaten aus Amerika lagen ihm alle vor, nur war nicht mehr bekannt, woher genau aus Deutschland sie stammten, vermutlich aus dem Kraichgau. Er ist XI. Generation. 2015 wurde er bei mir in Rohrbach bei Sinsheim fündig.