Filtern
Erscheinungsjahr
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (57)
- Französisch (3)
Gehört zur Bibliographie
- nein (60)
Schlagworte
- Elsass (60) (entfernen)
Der achtzigste Geburtstag von Professor Hepp ist über die persönliche Wertschätzung hinaus ein Anlass, seine Aktivitäten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den badischen Regionen am Rhein und dem Elsass zu würdigen. Er hat in den letzten Jahren ein enges Netzwerk von Kontakten mit Institutionen, Vereinen und Bürgerinitiativen im Elsass geknüpft,
die ihrerseits an einer Kooperation mit ihren badischen Nachbarn interessiert sind. Inhaltlich geht es hierbei um eine breite Palette von Themen, die die Ausgestaltung unserer gemeinsamen Lebenswelt am Oberrhein betreffen. Ein besonderes Interesse gilt hier den Bereichen der Regionalkultur und Regionalgeschichte, sowie dem Anliegen einer Förderung der Zweisprachigkeit.
Am 20. und 27. Juni dieses Jahres (2021) wurden die Wähler in ganz Frankreich an die Urnen gerufen. In zwei Wahlgängen waren in einem gekoppelten Verfahren sowohl die Vertretungskörperschaften der Regionen, die Regionalräte (conseillers régionaux) als auch auf der Ebene der Departements, die Generalräte (conseillers départementaux) zu wählen. Eigentlich hätten diese Wahlen schon im März stattfinden sollen, sie waren wegen der Pandemie aber kurzfristig verschoben worden, zumal es in Frankreich keine Briefwahl gibt. Die Regionalwahlen waren für das Elsass bedeutsam, weil es auch um den Fortbestand der Megaregion Grand Est ging. Bei den Departementswahlen wurden erstmals die Departementsräte für die seit Jahresbeginn 2021 bestehende europäische Gebietskörperschaft Elsass gewählt.
In einer 1964 in der Historischen Zeitschrift veröffentlichten längeren Abhandlung sagte der damals in Saarbrücken lehrende Historiker Walter Lipgens, die deutsche Öffentlichkeit sei in der Julikrise 1870 und in den ersten Wochen des deutsch-französischen Krieges an einem Erwerb von Elsass und Lothringen ganz und gar nicht interessiert gewesen und habe erst durch eine von Bismarck inszenierte Pressekampagne dafür gewonnen werden müssen. Diese Behauptung löste lebhaften Widerspruch aus. Dabei wurde ein breites Beweismaterial dafür zusammengetragen, dass die Einstellung der Deutschen zum Elsass und zu dem Teil Lothringens, der eine deutschsprachige Bevölkerung hatte, seit langem sehr wohl emotional bestimmt war und dass die Forderung nach Rückgliederung dieser Landschaften nach Deutschland mithin eine selbstverständliche Reaktion bei jeder Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich war, so 1840 und 1859. Dass die Friedensverträge mit Frankreich 1814 und 1815 die französische Ostgrenze nur geringfügig verändert hatten, wurde vielfach bedauert. Bismarck brauchte 1870 hinsichtlich des Elsass wahrlich nicht nachzuhelfen.
Die Geschichtsquellen mit Aussagen zu den Beziehungen zwischen Triberg, Straßburg und dem Elsass sind in den Archiven
unter sehr verschiedenen Registern festgehalten, auch wo man sie nicht erwartet. So sei gleich zu Beginn zugegeben, dass sich unter weiteren unvermuteten Titeln noch Hinweise verstecken könnten. Dennoch versetzen die gefundenen, oft sehr knappen Angaben den Forscher in die Lage, ein Mosaik zustande zu bringen, das eine Vorstellung von den Beziehungen beider Städte und ihres Umlandes ermöglicht. Alles andere wäre verwunderlich, da doch vom Elsass Wein in die Schweiz, nach Belgien und England exportiert wurde, wenn seine Metropole Straßburg, mit 25 000 Einwohnern, mittelalterlichen Maßstäben zufolge eine Großstadt, dazu Bischofstadt und Warenumschlagplatz, ihre Handwerker und Kaufleute keine wirtschaftlichen Beziehungen zum Umland bis Triberg unterhalten haben sollten. Wo Handel getrieben wurde, herrschte Wohlstand, das war in aller Geschichte so, daher war auch der Wochen- und Jahrmarkt der Stadt und Herrschaft Triberg ein begehrtes Privileg für die Untertanen, für die Fernhändler die Grundlage, ihre Waren hier anbieten zu dürfen.
Die Große Kreisstadt Bühl, am Oberrhein etwa in der Mitte zwischen Offenburg und Rastatt
gelegen, hat ca. 30 000 Einwohner und verfügt als typisches Mittelzentrum über ein Einzugsgebiet
von 80 000 bis 100 000 Menschen aus der unmittelbaren Region. Als starker Wirtschaftsstandort
bietet Bühl 24 000 Arbeitsplätze. Darüber hinaus machen die vielfältigen Kultureinrichtungen
mit ihren kulturellen Angeboten die Zwetschgenstadt auch zu einem kulturellen
Mittelzentrum in Mittelbaden.
Das Jubiläum gab Anlass zu einer Tagung, die unter der Leitung von Präsident Jean Marie Woehrling am 26. Mai 2018 im FEC (Foyer de l’Etudiant Catholique) stattfand. In zahlreichen
Beiträgen und persönlichen Zeugnissen von engagierten Akteuren aus der Politik, dem Verbandswesen, der Kulturszene und dem Bildungsbereich wurde der langjährige Einsatz der Gesellschaft zugunsten der Zweisprachigkeit und der Bewahrung der regionalen Kultur des Elsass gewürdigt. Es wurde nicht nur Bilanz gezogen über das, was in der Vergangenheit – trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten – faktisch erreicht werden konnte, sondern auch Forderungen und Bekenntnisse formuliert, das Engagement auch in Zukunft mit Leidenschaft weiterzuführen.
Die kulturelle Kooperation zwischen Baden und dem Elsass ist erst in den 1980er-Jahren in Gang gekommen, nachdem zuvor auf der staatlichen Ebene die institutionellen Voraussetzungen geschaffen worden waren. Ein besonders wichtiges Förderinstrument bilden die Interreg-Programme der Europäischen Union. In der Praxis stößt der Ausbau und die Vertiefung der kulturellen Projektarbeit jedoch immer wieder an Hindernisse und Grenzen. Vorschläge und Anregungen zur Verbesserung des kulturellen Austauschs werden zumeist nur unzureichend umgesetzt. Dennoch gibt es eine Reihe von zukunftsweisenden Vorzeigeprojekten, die hier vorgestellt werden.
Das elsass-lothringische Lokalrecht ist eine Besonderheit des Elsass und des benachbarten lothringischen Departements Moselle. Es stammt jedoch nicht nur aus der Zeit der Zugehörigkeit dieses Gebiets zum Deutschen Reich 1871–1918. So vielseitig und reichhaltig seine Inhalte sind, bilden sie kein einheitliches Ganzes. Trotz verschiedener Schwächen, ist es bei der Bevölkerung, zu deren Identität es beiträgt, sehr beliebt. Eine Weiterentwicklung zu einem echten »Regionalrecht« als Ausdruck der kulturellen Eigenart dieses Gebiets wäre wünschenswert, ist jedoch im Rahmen eines zentristischen Staates kaum vorstellbar und durch die Schaffung der neuen Großregion »Grand Est« noch weiter erschwert.
Das Elsass ist als Schlemmerland, als Einkaufs- und Wanderregion mit den vielen Burgen, als Region mit berühmten Museen und Sehenswürdigkeiten bekannt. Doch es hat noch anderes anzubieten. Das Elsass gilt als eine der Wiegen der deutschen Sprache seit dem 9. Jh. bis Ende des 16. Jh., als Kulturland. Als französische Gegend ist es ein Teil des rheinischen Humanismus und der Kultur. Viele Elsässer wollen nicht auf die deutsch-französische Zweisprachigkeit verzichten und setzen sich energisch dafür ein.
La période comprise entre 1871 et 1918 est marquée par l’extension considérable des emprises
militaires en Alsace-Moselle, en nombre comme en surface. L’Alsace, zone frontière, fait désormais l’objet d’une concentration de troupes considérable. Dans un contexte géopolitique bouleversé, il s’agit non seulement de proposer des solutions d’hébergement mais encore d’accompagner les évolutions stratégiques, technologiques et urbaines.
De manière sommaire, ces espaces militaires intègrent les infrastructures suivantes: casernes,
terrains de manœuvre, fortifcations et leur glacis, bâtiments de l’intendance, dépôts de poudre et
de munitions, les nombreux bâtiments affectés aux garnisons (bureaux de garnison, infrastructure
administrative jusqu’au somptueux palais du gouverneur militaire). Tous ces espaces réalisent ainsi
les différentes strates d’occupation militaire contemporaines en Alsace. Les surfaces concernées
sont considérables et les interactions entre la population civile et l’espace militarisé requièrent bien
souvent quelques compromis: cette cohabitation engendre nécessairement nombre de points de friction, potentiels ou avérés, tout particulièrement dans les zones périurbaines.
Par ailleurs, si dans nombre de villes, la période allemande permet de desserrer le carcan qui
enserrait les villes – i. e. les anciennes fortifcations bastionnées de Vauban et de ses successeurs –
le problème reste prégnant à Strasbourg. Sa périphérie, certes considérablement augmentée, reste
marquée par la construction d’une vaste enceinte urbaine germanique et de son glacis attenant
(Kernumwallung).