Filtern
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (3) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- nein (3)
Schlagworte
- Kunsthalle Mannheim (3) (entfernen)
Liebe Leserin, lieber Leser, wie stellen Sie sich eine tanzende Mannheimerin vor? - Als Teenager in engen Jeans und knappem Oberteil oder als eine graziöse Tänzerin aus dem Ballettensemble des Mannheimer Nationaltheaters? - Weit gefehlt! Die „Große Mannheimerin", wie sie offiziell heißt, ist eine 13 m hohe Stahlskulptur von Franz Bernhard, die 1994 ihren Platz auf dem Freigelände vor dem Planetarium an der östlichen Einmündung der Autobahn in die Stadt gefunden hat. Sie wurde von der Südwestdeutsehen Landesbank (Südwest LB) zu ihrem 75jährigen Bestehen im Rahmen des Kultursponsoring der Stadt Mannheim geschenkt. Die Großplastik eröffnet die sogenannte "Kulturmeile", die mit vielen weiteren modernen Plastiken entlang der Augustaanlage bis zur Jugendstilanlage am Wasserturm bestückt ist und weiter vorbei am Rosengarten die Planken entlang bis zum Reißmuseum in einer Länge von fast drei Kilometern verläuft.
2007 kann die Kunsthalle Mannheim ihr 100jähriges Bestehen feiern. Die Einweihung des Hauses, in dessen Chronik sich das kulturelle Selbstverständnis der Mannheimer Bürger auf so hervorragende Weise spiegelt, war ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Stadtgründung. Aus diesem Anlass fand eine Internationale Kunstausstellung statt, die herausragende Werke von Künstlern zeigte, welche heute ihren Platz in der Kunstgeschichte unangefochten innehaben, damals aber längst nicht als durchgesetzt gelten konnten. So konnte sich Mannheim rühmen, 1907, als erste Stadt in Deutschland, in einem größeren Zusammenhang Werke von Paul Gauguin und Vincent van Gogh zu zeigen, Maler, die im wilhelminischen Reich noch weitgehend unbekannt oder verketzert waren.
Was hat Sie an der Aufgabe, die Mannheimer
Kunsthalle zu leiten, besonders gereizt
und was reizt Sie, nachdem Sie mit Stadt und
Institution nun einige Erfahrungen gesammelt
haben, immer noch oder noch mehr?
Dr. L.: Zunächst war es ja die Geschichte
der Kunsthalle und deren vorhandene Substanz:
Fünf großartige Direktoren, die eine
bedeutende internationale Sammlung zusammengetragen
haben. Die Sammlung beginnt
im Impressionismus, geht dann weiter
über Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit.
Der Begriff „Neue Sachlichkeit“ wurde ja aus
diesem Haus heraus formuliert.
Es reizt mich natürlich, hier im 21. Jahrhundert
anzuknüpfen, die Sammlung zu aktualisieren
und weiter zu entwickeln.
Diese Sammlung ist das Herzstück des
Museums und alle Gedanken, die wir uns über
das Programm machen, entwickeln wir aus
dieser Sammlung heraus.