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Seit über 800 Jahren existiert in Freiburg ein Steinmetzbetrieb, der zunächst für den Bau des Münsters verantwortlich war und der bis heute für dessen Instandhaltung zuständig ist: die Münsterbauhütte. Sie zählt zu den traditionsreichsten mittelalterlichen Bauhütten und blieb – im Gegensatz zu den anderen bekannten Hütten wie Köln, Ulm und Basel – ohne Unterbrechung durchgehend bestehen. Nach dem Bau des Freiburger Münsters von circa 1200 bis circa 1536 war es die Hauptaufgabe der Bauhütte, die steinerne Substanz und den filigranen Bauschmuck zu erhalten und zu ergänzen. Über die vielen Jahrhunderte hinweg änderte sich mehrfach die Trägerschaft der Münsterbauhütte. Zu Beginn wurde die Hütte von der Stadt Freiburg verwaltet bis schließlich 1890 der eigens dafür gegründete Freiburger Münsterbauverein deren Leitung übernahm.
Das Stadtbild Villingen-Schwenningens mit seinen Ortsteilen ist geprägt durch seine vielen Bau-, Kunst- und archäologischen Kulturdenkmale. Denkmale schaffen identitätsstiftende Orte und erzählen anschaulich unsere Geschichte. Die bis in die Zeit um 1100 zurückgehenden Kulturdenkmale der Bau- und Kunstgeschichte und die bis in das Mesolithikum zurückreichende archäologische Geschichte sollen an künftige Generationen möglichst unverfälscht weitergegeben werden. Diese Kulturschätze sind ein Beleg für unsere alte und junge Geschichte.
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sind in Ottenheim mit dem in der Rockelstraße stehenden ehemaligen „Forst Jägerhaus“ und der evangelischen Michaelskirche vermutlich nur noch zwei Gebäude vorhanden, die vor 1700 erbaut wurden. Während das Gotteshaus bereits 1326 erstmals urkundlich erwähnt wurde, lässt sich das Baujahr des „Jägerhauses“ durch die auf dem südöstlichen Eckpfosten deutlich eingekerbte Jahreszahl auf 1688 festlegen. Diese Einkerbung beweist, dass das Haus, obwohl es nach seinem heutigen Aussehen zu schließen sicherlich mehrmals eine bauliche Veränderung erfahren hat, nicht nur ein bemerkenswertes Alter besitzt, sondern noch vor 1700, also in der sogenannten Franzosenzeit errichtet worden ist. Dass das derzeit als das älteste Fachwerkhaus des Dorfes geltende Gebäude die furchtbaren Kriegsjahre nach 1688 überstehen konnte, ist sicherlich nur dem Umstand zu verdanken, dass es als markgräflicher Besitz den damals in Ottenheim eingesetzten herrschaftlichen Forstjägern als Dienstwohnung diente und insofern immer wieder instand gesetzt wurde.
Diese Veröffentlichung ist dem Gedenken an Dr. Manfred von Schickfus gewidmet, der bis zum Beginn seiner Erkrankung am Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg arbeitete. Ende Januar vergangenen Jahres nahm er Kontakt zu mir auf, angeregt durch meinen Vortrag über den Denkmalstreit um das Heidelberger Schloss im Königssaal am 25. Januar 2012. Er berichtete, dass sein Urgroßvater, Adolf von Oechelhäuser, Notizen hinterlassen habe und fügte einen von ihm transkribierten Auszug bei, der sich auf den Denkmalstreit um das Heidelberger Schloss bezieht. Wir sprachen darüber, die Notizen zu veröffentlichen. Zur geplanten Sichtung des gesamten Dokuments mit ihm zusammen kam es indessen nicht mehr: Dr. von Schickfus verstarb am 8. Dezember desselben Jahres, an seinem 72. Geburtstag. Seine Witwe Antje von Schickfus war so freundlich, den Abdruck des Auszugs zu genehmigen.
Seit seiner Gründung im Jahre 1926 hat der Röttelnbund e. V. eine beträchtliche Leistung für den Erhalt des Kulturgutes „Röttler Schloss" erbracht. Basierend auf der Satzung, welche den Erhalt der Burgruine in den Vordergrund stellt, ist neben dem Vorstand die freiwillige Arbeitsgruppe das tragende Element der Vereinsarbeit. Bei Beginn der Vereinstätigkeit war das
Ziel, die zum Teil desolate Burgruine zu erhalten. Dies geschah zum Teil gegen den Widerstand der Bevölkerung, welche die romantische Kulisse, das „Märchenschloss", gefährdet sah. Zugegebenerweise ist eine zugewachsene, mit Efeu berankte Burgruine sicherlich ein schöner, gerade von Dichtern gepriesener Anblick, doch die Schäden darunter sind zum Teil unermesslich und müssen angegangen werden. So war dies die primäre Aufgabe und blieb es eigentlich auch bis heute.
Die Stadtmauer
(2011)
Die hochaufragende steinerne Mauer gehört
zum Bild einer jeden mittelalterlichen Stadt wie
deren Wehr- und Tortürme, den Kirchtürmen, den
Klöstern und Bürgerhäusern.
Sie stellt als Bauwerk äußerlich die Vollendung
der Entwicklung vom Marktort zur Stadt dar. Mit
ihrer statischen Festigkeit ist sie ein Wehrbau mit
militärischer Funktion zum Schutz der Einwohner,
d.h. der Bürger, Hintersassen und der vielen anderen. Sie ermöglicht es so, über die Wehrgänge der
Innenseite, gewissermaßen „von oben herab“, sich
aus eigener Kraft gegen Übergriffe von außen zu
schützen. Gleichzeitig wird sie auch für Leute des
Umlandes, die in die wirtschaftspolitischen
Beziehungen der Stadt eingeschlossen sind, zum
Sicherheitsraum bei feindlicher Bedrohung.
Die Villinger Stadtmauer
(2013)
Die Reste der Befestigungsanlage Villingens stellen
noch heute das beeindruckendste profane
Bauwerk des Mittelalters in der Stadt dar. Neben
dem Schutz, den sie den Bewohnern Villingens
gewährte, hatte sie im Mittelalter vor allem eine
rechtliche Bedeutung. Die Stadtmauer ist für
Historiker eines der eindeutigen Kriterien der
Stadt, die sie von einer ländlichen Siedlung unterscheidet. Sie schied den bevorrechteten Siedlungsraum und Marktort im Brigachbogen vom
Umland ab.
2020 konnte der Schwäbische Heimatbund zum 36. Mal den Denkmalschutzpreis vergeben. Nun schon seit zwei Jahrzehnten gemeinsam mit dem Landesverein Badische Heimat und für ganz Baden-Württemberg ausgeschrieben, zeichnet er private Eigentümer aus, die bei einer Gesamtsanierung ihres historischen Gebäudes in denkmalpflegerischer Hinsicht Vorbildliches
geleistet haben. Möglich war die Preisvergabe unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann auch dieses Jahr wieder durch die großzügige Förderung der Wüstenrot Stiftung. Fünf Preisträger erhalten jeweils eine Prämie von 5000 Euro und eine Bronzetafel zur Anbringung an ihrem Objekt.
Der Verein besteht seit 1991. Viele der über das vernachlässigte bauliche Erbe der Stadt besorgte Bürger, darunter auch die ehemaligen Mitglieder der Bürgeraktion Altes Kaufhaus, schlossen sich unter dem Vorsitz von Hans Freiländer zum „Verein zur Pflege des historischen Stadtbildes Mannheim“ zusammen, der sich später den griffigeren Namen „Verein Stadtbild Mannheim“ gab.
Die Bewegung der Rom antik, Goethes begeisterter, 17 7 3 erschienener Hymnus
auf das Straßburger Münster (»Von deutscher Baukunst«) und allgemein das erwachende Geschichts- und Nationalbewusstsein ließen in den deutschen Staaten seit Ende des
18. Jahrhunderts das Interesse an der Kunst des Mittelalters (vor allem an der Gotik) und
an der Denkmalpflege wachsen. In den Großherzogtümern Baden und Hessen-Darmstadt kamen 1812 bzw. 1818 erste Denkmalschutzgesetze zustande. Im Königreich Bayern
wurde kurz nach der Thronbesteigung Ludwigs I. am 12. Januar 1826 eine Ministerialverordnung zum Schutz der mittelalterlichen Stadtbefestigungen erlassen; wenig später
folgte am 21. November 1826 eine Entschließung zur Erhaltung öffentlicher unbeweglicher
Einzelkunstwerke, die Restaurierungsarbeiten an öffentlichen historischen Gebäuden der
staatlichen Kontrolle unterwarf. Ein weiterer Denkmalpflegeerlass vom 29. Mai 1827 wies
die bayerischen Kreisregierungen unter anderem an, nicht nur für die Erhaltung der bereits bekannten Denkmäler zu sorgen, sondern auch von den nachgeordneten Behörden
oder gegebenenfalls von privaten Kunstexperten und Sammlern Verzeichnisse erstellen
zu lassen, die der Akademie der Wissenschaften als Grundlage für weitergehende historische Forschungen dienen sollten. 1835 wurde in Bayern schließlich die »Generalinspektion der plastischen Denkmale des Mittelalters« unter der Leitung des renommierten
Kunstgelehrten und Sammlers Sulpiz Boisserée begründet.