Filtern
Erscheinungsjahr
- 2014 (1)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1)
Schlagworte
Also, Morgens um 4 Uhr ist die Welt in der Nähe
von Mailand wie immer noch in Ordnung. Morgennebel,
Rauchfahnen von glimmenden Wachfeuern,
der Morgenstern funkelt romantisch. Aber
dann: Zong! Dong! Crash! Puff! Peng! Zack! Uups!
Ein rabenschwarzer Tag, der sich blitzartig blutrot
färben soll.
Es muss ein Massaker an diesem denkwürdigen
Montag, 6. Juni 1513 stattgefunden haben wie es
selbst das kriegsgewohnte Oberitalien bis dahin
selten erlebt hat, wo jeder gegen jeden um die Vorherrschaft
kämpft.
Es läuft eigentlich bis dahin bayernmäßig für die 14.000 Franzosen, darunter 3.500 Oberdeutsche
(das sind die Süddeutschen) Landsknechte, „3 ½
tußend lantzkneht”, darunter wiederum ein Villinger
Fähnlein, 80 Mann, „wier hattend fon Fillingen
wol achzig by der schlacht”, ungeduscht und
schlecht ernährt. Alles Kerle, die man auch im
Dunklen riecht. Das weiß-blaue Ballett wird angeführt
von Michael Maler (28) und Remigius Mans
(53). Sie haben sich gegen den Befehl von Kaiser
Maximilian I. und gegen den Willen des Villinger
Rates auf den Musterungsplätzen in Oberdeutschland
in französischen Diensten verdingen lassen.