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Nach der Einweihung der Festhalle "Rosengarten" stand der angrenzende "Friedrichsplatz" den Einwohnern der Stadt Mannheim offen. Allerdings sorgten Schutzleute dafür, dass nach Einbruch der Dunkelheit auf dem neuen Schmuckplatz kein Schaberack getrieben wurde. Dies wurde durch Ketten signalisiert, die quer über die Zugangswege gespannt wurden.
Für diesen neuen Schmuckplatz hatten die technischen Ämter anlässlich der Einweihung des 1889 fertig gestellten Wasserturms einen Plan ausgearbeitet, von dem allerdings nur der Grundriss und die wenigen Bäume in der Nähe
des Wasserturms heute noch zu sehen sind.
Seit Friedrich Walters Aufsatz „Karl Maria von Weber in Mannheim und Heidelberg 1810 und sein Freundeskreis“ von 1924 sind mehr als 80 Jahre vergangen. Walters Verdienste um eine gründliche, an den Quellen orientierte Darstellung bleiben unbestritten. Er machte die Bedeutung von Webers Aufenthalt vor dem Hintergrund der Mannheimer Musikszene um 1800 verständlich und bettete ihn durch eine Fülle lokalhistorischer Details in sie ein. Manche späteren Fehldeutungen lassen sich
im Rückgriff auf Walter ausräumen.
Dem folgenden Beitrag gingen Recherchen zur Ermittlung der historischen Bauherrendaten voraus, die ich zu Beginn diesen Jahres im Auftrag der Denkmalschutzbehörde in Mannheim durchgeführt habe und mit denen die Liste der Baudenkmale insbesondere im Stadtteil Oststadt ergänzt wurde. Ergebnis der Nachforschungen war eine umfangreiche Sammlung mit bereits in der Öffentlichkeit bekannten und bisher weniger bekannten Namen von Persönlichkeiten, deren Leben und
Wirken mit der Stadt Mannheim verbunden ist. Dies brachte mich auf die Idee, die Geschichte einer Persönlichkeit mit der
Geschichte des Hauses, in dem sie wohnte und lebte, zu verbinden – sei diese Persönlichkeit der Bauherr bzw. die Bauherrin, der Eigentümer bzw. die Eigentümerin oder schlicht und einfach ein Bewohner bzw. eine Bewohnerin des Hauses gewesen.
Der Verein besteht seit 1991. Viele der über das vernachlässigte bauliche Erbe der Stadt besorgte Bürger, darunter auch die ehemaligen Mitglieder der Bürgeraktion Altes Kaufhaus, schlossen sich unter dem Vorsitz von Hans Freiländer zum „Verein zur Pflege des historischen Stadtbildes Mannheim“ zusammen, der sich später den griffigeren Namen „Verein Stadtbild Mannheim“ gab.
„,Das feige Verhalten der Bevölkerung nimmt in der letzten Zeit überhand, so dass mit den schärfsten Mitteln eingegriffen werden muss. Ich befehle, ab sofort in den Häusern, an denen weisse Tücher oder Fahnen geflaggt werden, die männliche Bevölkerung über 14 Jahre an Ort und Stelle zu erschiessen. Wer diesen Befehl nicht ausführt, wird erschossen.‘“
Wir schreiben den 28. März 1945, die amerikanischen Truppen nähern sich Mannheim, und es ist nur noch eine Frage von wenigen Stunden, bis sie die Stadt – einnehmen, besetzen, befreien? Von Befreiung mag man kaum reden in Bezug auf die Person, um die es im Folgenden vor allem geht. Wie immer: In dieser Situation ergeht der eben zitierte Befehl
des Generalmajors Pettersdorf, kommandierender Wehrmachtgeneral dieses Abschnitts.
Im Jahre 2007 feiert Mannheim sein vierhundertjähriges Stadtjubiläum. Seit einiger Zeit finden an den meisten wichtigen Baudenkmalen der Stadt Renovierungen und teilweise beträchtliche Umbauten statt, die zum Jubiläum abgeschlossen sein sollen. Während bei der Jesuitenkirche eine Restaurierung des Außenbaus erfolgt, die kaum in die Substanz eingreift, veränderte sich das Bild von Schloss und Zeughaus. Bei beiden Gebäuden, die zu den wichtigsten Baudenkmalen in
Baden-Württemberg zählen, wurde eine Rekonstruktion der nicht erhaltenen Dächer des 18. Jahrhunderts vorgenommen.
Diese Maßnahmen waren keine Forderung der Denkmalpflege, sondern sind in erster Linie durch die Nutzung dieser Objekte begründet. Mit der Rekonstruktion der ursprünglichen Dachformen erhielten jedoch beide Großbauten ihre frühere charakteristische Silhouette zurück.
Würde man auf den Mannheimer Planken eine Umfrage zu den zentralen Gegebenheiten der Geschichte der Stadt machen, kann man mit Sicherheit etwa die Zerstörung 1689, die Glanzzeit unter Karl Theodor, die erfolgreiche Industrie- und Arbeiterstadt um 1900 oder auch die Verfolgung von Juden und Andersdenkenden im Dritten Reich als Antwort bekommen. Möglicherweise würde der eine oder andere Befragte aber auch die Tradition Mannheims als Zuwandererstadt nennen und
damit ein Element, das in den vergangenen Jahren stärker ins Blickfeld der historisch interessierten Öffentlichkeit gerückt ist. Denn in der 400-jährigen Geschichte Mannheims geht die Bedeutung des Faktors Migration weit über das übliche Maß hinaus. Auf Epochen mit starker Zuwanderung folgen solche mit dramatischen Einbrüchen in der Bevölkerungszahl, hervorgerufen durch Kriege oder wirtschaftliche Depression.
Der Erlenhof
(2007)
Anfang des Jahres 1926 hatten die Stadtväter Mannheims ihrer neu gegründeten Wohnungsbaugesellschaft den Auftrag erteilt, möglichst schnell den akuten Mangel an kostengünstigen Wohnungen zu beseitigen. Am 17. März 1926 tagte der Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim das erste Mal. Kurz darauf, am 10. Mai 1926, wurde auf
dem am nördlichen Rand der Neckarstadt gelegenen 25 386 m2 großen Areal mit dem Bau der Wohnanlage Erlenhof begonnen.
Im Oktober des Jahres 1854 nahm die französische Spiegelfabrik auf dem Waldhof/Luzenberg ihre Produktion auf. in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts hatte Giulini eine chemische Fabrik in Wohlgelegen gegründet, welche im selben Jahr, in dem die französische Fabrikansiedlung zu produzieren begann, im Verein chemischer Fabriken Mannheim aufging. Dieser hier eingegrenzte Zeitraum ist geprägt von Aufbruchstimmung, von Hafenbau und Handel, von ersten Industrieansiedlungen
und von der Revolution 1848/49.
Die Verwendung von Begriffen wie „Erinnerungskultur“ oder auch „kulturelles Gedächtnis“ mag heute schon einen gewissen Sättigungsgrad erreicht haben. Nichtsdestotrotz ist mit ihnen im Christentum ein Phänomen angesprochen, das weit älter ist
als die es kennzeichnenden Begriffe, angefangen bei der Märtyrerverehrung an den Gräbern Roms über die Anrufung Heiliger angesichts ihrer Bilder in den Traditionen der katholischen und orthodoxen Kirche bis hin zu den Patrozinien als Gründungsfesten einer Gemeinde bzw. Stiftungsfest einer Kirche.