Filtern
Erscheinungsjahr
- 2018 (1)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (1)
Gehört zur Bibliographie
- nein (1)
Schlagworte
- Ehrhardt, Hermann 〈1881-1971〉 (1) (entfernen)
Hermann Ehrhardt, ein 1881 in Diersburg (Hohberg) geborener Pfarrerssohn, war eine wichtige Figur in einer entscheidenden Phase der neueren deutschen Geschichte. Im Zeitraum vom Ende des I. Weltkrieges und der Hohenzollern-Monarchie im November 1918 bis zur Beendigung des Kapp-Putsches im März 1920 durch einen Generalstreik war Ehrhardt ein bestimmender Akteur in einer politisch aufgewühlten Umbruchphase. Das von Ehrhardt gegründete und befehligte Freikorps „Marinebrigade Ehrhardt“ war immer da, wo es galt, „das rote Pack“ im Kampf um die Macht in der jungen Weimarer Republik zu bekämpfen. Der rechtsnationale Marineoffizier und Antisemit Hermann Ehrhardt – bereits während des Kapp-Putsches im März 1920 trugen die Mitglieder seiner Marinebrigade ein Hakenkreuz auf dem Stahlhelm – setzte auch nach Auflösung seines Freikorps 1920 den Kampf um die Restaurierung der bis 1914 geltenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse im Reich fort. Die Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzberger, den rechte politische Kreise als Unterzeichner des Waffenstillstands vom 11.11.1918 als „Novemberverbrecher“ diffamierten, wurde von zwei
Mitgliedern der von Ehrhardt gegründeten geheimen „Organisation Consul“ durchgeführt. Weitere politische Morde gehen ebenfalls auf das Konto von Ehrhardts Terrororganisation. Obwohl in Diersburg und Weil am Rhein aufgewachsen, ist Ehrhardt in der Region kaum bekannt.