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"Theologen, Maler, Musiker"
(2000)
Anläßlich einer der jährlichen Routinefahrten in den „traumhaft-sonnigen Blütenfrühling“ nach Weinheim an der Bergstraße -
das wie ein „Stadtmärchen“ aus Franken imponiert und als „wunderschönes altes Städtchen“ von K. Demmel besungen wird,- von „den Göttern herrlich bedacht mit jedem Gut“ , - wo froh bewegtes Leben der Corpsburschen auf der Wachenburg oder Burg Windeck (ehemalige Lorscher Klosterfeste, sagenumwoben) und mit lustigem studentischen Treiben in den engen Fachwerkgassen zur Pfingstzeit das „Städtchen“ jährlich romantisiert - sendete der SWR im Autoradio Kammermusik von Ermanno Wolf-Ferrari -; apropos kam dabei noch der Hinweis auf väterliche Wurzeln des Komponisten in Weinheim. Ein new look! - , der spätestens dann zur Evidenz wurde, als man im Weinheimer Stadtarchiv genealogische Hinweise im Text- und Bildband vom Leben des Malers und Komponistenvaters August Wolf fand, dessen Vorfahren Theologen und fürstliche
Bedienstete waren (2A).
Im April dieses Jahres wurde landesweit des 100. Geburtstages von Dr. Gebhard
Müller (1900-1990), 1948 bis 1952 Staatspräsident von Südwürttemberg-Hohenzollern, 1953 bis 1958 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, 1958 bis 1971
Präsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, gedacht. Am 14. April fand
im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart ein Gedenkakt statt, dem sich die
Eröffnung der Wanderausstellung »Gebhard Müller. Christ - Jurist - Politiker«
im Landtag anschloss. Am 17. April, Müllers Geburtstag, veranstaltete die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg im Gobelin-Saal
der Villa Reitzenstein, dem Sitz der Landesregierung, ein Symposium mit dem
Titel »Gebhard Müller. Ein Leben für das Recht und die Politik«. Dabei referierte
der Verfasser über das Thema »Gebhard Müller - ein Politiker aus dem katholischen Milieu«.
Am Abend dieses Tages wurde am langjährigen Wohnhaus von Gebhard Müller
in Ludwigsburg, Schorndorfer Straße 25, durch Oberbürgermeister Dr. Christof
Eichert eine Gedenktafel angebracht, wobei meinerseits in einem kurzen Vortrag
das soziale Umfeld der Familie Müller vorgestellt wurde. Es sollte dabei das
Milieu in der Stadt Ludwigsburg verdeutlicht werden, in dem Gebhard Müller
seine Grunderfahrungen für das Leben erfuhr. Ohne diesen Hintergrund ist
Leben und Wirken des Ehrenbürgers von Füramoos (1953), New Orleans (1955),
Stuttgart (1975) und Tübingen (1978) nicht fassbar.
Die erhaltenen Acherner Kirchenbücher reichen zurück bis ins Jahr 1673. Die Stürme, die immer wieder das Land am Oberrhein verheerten, verwehten die zuvor geschriebenen Einträge. Wahrscheinlich lebten die ,,Peter" seit alter Zeit in Achern. Sie waren Bauern und Handwerker, von anderen Familien nicht unterschieden. Ihr Name hatte für Achern und die umliegenden Orte keine herausragende Bedeutung; frühe Urkunden nennen ihn nicht. Die Kirchenbücher kennen zwei „Peter"-Stämme: die heute noch in Achern lebenden Handwerker - und die Handelsleute, von denen nun die Rede sein wird.
Jacob Samson von Rathsamhausen zu Ehenweyer (1666-1731) wurde im August 1699 bei der Ortenauischen Reichsritterschaft immatrikuliert, nachdem er durch die 1698 geschlossene Ehe mit der verwitweten Sophia Dorothea von Löwen geborenen von der Grün ( 1679-1739) Grundherr zu Nonnenweier, Allmannsweier und Wittenweier geworden war. Einer der ersten Juden, die sich zu seinen Lebzeiten in Nonnenweier niederließen, war Wolf Wertheimer, der seinen im Herbst 1720 verstorbenen Sohn Lipmann um ein Jahr und fünf Monate überlebte und wie dieser auf dem ältesten Teil des jüdischen Friedhofs von Schmieheim begraben liegt.