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1868 kamen die Heidelberger Kaufleute Johann Martin Werner, Wilhelm Bröckelmann, Louis Werner, der Lehrer Abraham Röckh, der Verleger Karl Winter und Pfarrer Wilhelm Frommel zusammen zur Gründung „eines Evangelischen Vereins zur Fürsorge für sonntägliche Erbauung auf dem Grunde der heiligen Schrift und der reformatorischen Bekenntnisse“ (Festschrift S. 26). Vorangegangen war ein langer Streit innerhalb der Heidelberger evangelischen Kirche: Die Mehrheit vertrat die „liberale“ Richtung, d.h. Jesus wurde vorwiegend als edler Mensch gesehen. Dagegen wandte sich
die Gruppe der sog. „Positiven“, der die Geltung der HI. Schrift und der Bekenntnisse wichtig war. Eine ausführliche Darstellung jener kirchlichen Verhältnisse, die letztlich zur Gründung der Kapelle geführt haben, ist 1926 erschienen (Nieden).
St. Paul's Chapel
(2013)
Als im Frühjahr 1967 die kanadische Luftwaffe von Nordfrankreich nach Lahr versetzt worden ist, waren in Lahr noch die französischen Soldaten stationiert. Die Kanadier mussten also in Lahr sehr improvisieren bis zum offiziellen Abzug der Franzosen im Herbst. Ab dem 17. November 1967 konnten sie ihre eigene Wochenzeitung „Arrowhead Tribune“ in Lahr drucken. In dieser Zeitung liest man, dass die protestantischen Gottesdienste in der Dinglinger Kirche und in der Stiftskirche, zu der bis zum Abzug enge Beziehungen bestanden, stattfanden.
Die St. Wendelinskapelle auf dem Ramsberg im Linzgau ist ein beliebter Wallfahrtsort. [1] Es ist dem starken Erdbeben von 1911 zu verdanken, dass die bis dahin von
Putz und Tünche überdeckten Wandbilder bei den anschließenden Ausbesserungsarbeiten zum Vorschein kamen und erstmals durch den Konservator der kirchlichen Denkmäler in Baden, Joseph Sauer, bekannt gemacht worden sind. [2]
Wie die Inschrift an der
Chorbogenrückwand dokumentiert, [3]
erfolgte die Freilegung und Restauration der Fresken durch die Kunstwerkstätte Gebr. Mezger in Überlingen. Dabei wurde der noch erhaltene Bildbestand nicht nur konserviert, sondern »weitgehend lasierend überfasst und
teilweise sogar deckend ergänzt« [4]
, so dass der Zustand der Wandbilder nicht vollständig
der ursprünglichen Ausmalung entspricht und damit der heutige Bildeindruck teilweise
auf einer Rekonstruktion der Fresken durch die Gebrüder Mezger beruht. [5]
Wie viele
andere mittelalterliche Wandmalereien fanden sie in der kunsthistorischen Forschung
nur geringe Beachtung.[6] Erst Bruno Kadauke [7]
und Jürgen Michler [8]
haben sie in ihre Anfang der 90er Jahre erschienene Dokumentationen gotischer Wandmalerei im südlichen
Baden-Württemberg aufgenommen. Anlässlich der Restaurierung der St. Wendelinskapelle in den Jahren 1999/2000 wurde der Erhaltungszustand der Wandmalereien durch
den Reichenauer Restaurator Robert Lung gründlich untersucht und dokumentiert.[9] Es
handelt sich um teilweise nur schwach erkennbare Bildszenen, Heiligenbilder und ikonographische Motive, mit denen der tonnenüberwölbte quadratische Chor ursprünglich
vollständig ausgestaltet war.
Vor 1806 gab es im südwestdeutschen Raum nur Karten die nach subjektiven Gesichtspunkten, in einer Perspektive erfasst, mit wenig gemessenen Längen aufgearbeitet und auf einer Kartenebene dargestellt worden sind. Folgekarten wurden
immer detaillierter, genauer und zum Teil auch farbiger. Zu dieser Zeit hatten militärische Karten Vorrang, zweitrangig war eine Landesvermessung oder ein Liegenschaftskataster im kommunalen Bereich zur exakten Festlegung von öffentlichen
und privaten Grundstücken. So waren im 18. Jahrhundert Streckenfehler bis +/-1 km auf Karten möglich. Mit der Umsetzung des Reichsdeputionshauptschlusses 1806, bei dem viele Länder, so auch Baden, ihre Fläche erweiterten, begann die genaue Landvermessung. Genau ist relativ, denn es war eine Entwicklung vermessungstechnischer Geräte und eine wissenschaftliche Weiterentwicklung von der ebenen Trigonometrie zur dreidimensionalen Berechnung. Diese Entwicklungsphase dauerte über hundert Jahre. Da jedes Land seine eigene Messung, Berechnung und Festlegung durchführte, kam es auch vor, daß 1936 bei dem Zentralsystem im Dritten Reich ganze Länderunterlagen nicht mehr verwendbar waren, so in Baden.