Filtern
Dokumenttyp
- Wissenschaftlicher Artikel (2) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (2)
Gehört zur Bibliographie
- nein (2)
Schlagworte
- Kulturelle Identität (2) (entfernen)
Der Begriff der „elsässischen Identität" hat sich in der Nachkriegszeit als Konterpart zum viel benutzten Terminus der „französischen" Identität herausgebildet und setzt an die Stelle der Monokultur, der Monosprachigkeit eine ,,elsässische" Doppelkultur und Doppelsprachigkeit als Anspruch und Verantwortung. Elsässer sein heißt: Anspruch erheben auf die französische Staatsbürgerschaft mit allem, was dies beinhaltet im politischen und kulturellen Bereich und Mitinhaber sein der deutschen Sprache und ihrer kulturellen Komponente im Elsaß (in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft).
Diese „Janusköpfigkeit", diese Zugehörigkeit zu zwei Sprach- und zwei Kulturräumen, dieses „und" oder „plus" wirkte und wirkt seit jeher störend und wurde/ wird fast immer mißverstanden. Es erhebt sich die Frage, wie dieser Begriff einer spezifisch elsässischen Identität von den Bewohnern des heutigen Elsaß rezipiert und reflektiert wird. Dabei ist in Betracht zu ziehen, daß die Elsässer in der bewegten politischen Geschichte der letzten 120 Jahre viermal die Staatsangehörigkeit und die „Nationalsprache" wechseln mußten.
Hubert Matt-Willmatt beschreibt nach einem jüngsten Besuch 2019 im rumänischen Banat den Aufstieg und Niedergang des »Alemannendorfes« Saderlach, das 1737 von Fricktälern / Hotzenwäldern besiedelt wurde: Saderlach ist Zădăreni – Zeit für ein umfassendes Resümee. In der Blütezeit 1937 wurde das 200-jährige Bestehen des Ortes im Beisein einer großen Delegation aus ganz Baden gefeiert, die politischen Rahmenbedingungen nach 1945 beförderten jedoch zunehmend den Wunsch zur Ausreise nach Deutschland.