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Mühlen sind selten geworden, auch in unserer Gegend. Wo vor wenigen Jahrzehnten noch Müller ihrem Handwerk nachgingen, ist inzwischen in den meisten Fällen der Betrieb längst eingestellt, sind Mühlbäche und Mühlweiher zugeschüttet,
dienen die Mühlengebäude als normale Wohnhäuser. Und nicht selten ist sogar das
Mühlengebäude selbst verschwunden, erinnern nur noch Straßen- oder Flurnamen an die ehemalige Ortsmühle. Mit dem Verschwinden der Mühlen gerät
zugleich mehr und mehr in Vergessenheit, welch elementare Bedeutung sie einst
im Wirtschaftsleben unserer Orte, für die Menschen und ihr tägliches Brot hatten.
Die Erinnerung an Mühlen wird häufig reduziert auf romantisch geprägte Vorstellungen von klappernden Mühlen am rauschenden Bach, wie sie in zahllosen
Gemälden bekannter oder auch weniger bekannter Künstler festgehalten sind oder
auch in alten Volksliedern besungen werden.[1] Doch solche Vorstellungen werden
der historischen Wirklichkeit kaum gerecht. Der Blick auf die Fakten lässt nur
wenig Platz für Nostalgie, zeigt vielmehr, dass der Alltag auf den Mühlen geprägt
war von harter Arbeit und in vielen Fällen auch von einem harten Kampf um ein
wenigstens bescheidenes Auskommen.
Am 1. Januar 1973 traten in Baden-Württemberg an die Stelle von ehemals 63 Landkreisen 35 neue Landkreise. Nur drei der alten Landkreise - Emmendingen, Göppingen und Heidenheim - blieben nahezu unverändert. Diese gegen erhebliche
Widerstände realisierte Kreisreform war die größte Verwaltungsreform in Baden-Württemberg nach dem Kriege und jahrelang landespolitisches Thema Nummer eins. Für unseren Raum bedeutete sie die Auflösung der Kreise Vaihingen, Leonberg und Backnang, Aufteilung ihrer Gebiete und Vergrößerung des Landkreises Ludwigsburg um einige dieser Teile sowie um einen kleinen Teil des Landkreises Heilbronn.
Vor 40 Jahren, am 1. Januar 1973, traten in Baden-Württemberg an die Stelle von
ehemals 63 Landkreisen 35 neue Landkreise. Nur drei der alten Landkreise – die Kreise
Emmendingen, Göppingen und Heidenheim – blieben nahezu unverändert. Diese
Kreisreform war jahrelang das landespolitische Thema Nummer eins. Sie stieß vielerorts auf strikte Ablehnung und konnte folglich nur gegen erhebliche Widerstände
realisiert werden. Für den Raum des heutigen Landkreises Ludwigsburg bedeutete die
Kreisreform die Auflösung der Kreise Vaihingen, Leonberg und Backnang, Aufteilung
ihrer Gebiete und Vergrößerung des Kreises Ludwigsburg um einige dieser Teile sowie
um einen kleinen Teil des Landkreises Heilbronn. Dabei hat der Landkreis Ludwigsburg einen Zuwachs von 29 Städten und Gemeinden mit insgesamt 97 000 Einwohnern
erhalten.
Die Vorgeschichte der Kreisreform sowie der erfolglose und eigentlich von Anfang
an aussichtslose Kampf der Kreise Leonberg und Vaihingen um ihren Erhalt sind in
den Ludwigsburger Geschichtsblättern (Band 56/2002) bereits ausführlich dargestellt
worden. Die folgenden Ausführungen beschränken sich daher ausschließlich darauf,
die Diskussionen, Überlegungen und Ergebnisse der Kreisreform im Nordosten und
Osten des heutigen Landkreises Ludwigsburg vorzustellen.