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Wenn man über die Hauptwerke von Kunst und Architektur der Kaiserzeit in Mannheim schreiben will, so fallen dabei unweigerlich die Namen immer derselben Auftraggeber. Die hochkarätigsten Aufträge erteilten auch die bedeutendsten Familien der Stadt, so die Lanz' und Engelhorns. Während in den Mannheimer Quadraten ihre beiden imposanten Stadthäuser hinsichtlich ihrer Ausdehnung und des Reichtums der Ausstattung miteinander konkurrierten, dürfen die Villa Engelhorn (1902-1903 von Rudolf Tillessen, Mannheim) und das Palais Lanz (1908-1913 von Eugène Saint-Ange, Paris) zu den wichtigsten Privatbauten der Villenkolonie Oststadt gezählt werden.
So legendär wie der unternehmerische Erfolg der beiden Bürgergeschlechter waren auch ihre Bauwerke und Kunstsammlungen, mit denen sie ihren durch eigene Verdienste erworbenen Reichtum zur Schau stellten und einen ihrem Vermögen und Einfluss gemäßen repräsentativen Lebensstil pflegten - so wie es der Usus der Zeit war und wie es von ihnen als Spitze der badischen Gesellschaft gleichsam erwartet wurde.
2009 jährt sich zum 80. Male das Bestehen
der St. Hedwig-Klinik in der Mannheimer
Innenstadt. Anlässlich dieses Jubiläums soll die
Gründungsgeschichte der den Einheimischen
vor allem als Geburtsklinik wohl vertrauten
Institution erstmals ausführlich dargelegt werden.
Die unter schwierigsten Bedingungen ins
Leben gerufene Einrichtung ist ein bis heute
lebendiges Denkmal der Wohltätigkeit in den
wirtschaftlichen Notzeiten der Zwischenkriegsjahre
und zugleich ein seltenes Beispiel
für die Umnutzung eines Patrizierhauses zu
einem Krankenhaus. Das Studium der gut
versteckten Akten der Klinik hat aufgezeigt,
dass der Mannheimer Prälat Joseph Bauer
diesem Projekt seine besondere Aufmerksamkeit
geschenkt hatte und bis zu seinem Tod tief
mit dem Haus verbunden blieb. Außerdem
wird erstmals die Rolle der tief religiösen Lanz-
Tochter Emily Bumiller dargelegt, einer heute
zu Unrecht vergessenen Wohltäterin, ohne
deren Engagement es die Klinik in dieser Form
niemals gegeben hätte.