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Wagnerverehrung in Mannheim
(2015)
Die Empfangsabende bei Wagner waren immer sehr schön & glanzvoll, aber
der letzte Abend vor meiner Abreise, wo ich ganz allein mit meiner Frau bei ihm war, war der schönste. [Er] wollte nicht, daß ich schon jetzt Bayreuth verlasse, schenkte mir zum Abschied eine große Photographie von sich, auf welche er schrieb: O Freund Heckel! Es war doch gut1 Mit diesen fast wehmütigen Worten kommentierte Emil Heckel seinen Abschied von Bayreuth im Jahr 1876. Fast zwei Monate hatte er in der oberfränkischen Kleinstadt zugebracht. Es war das Jahr der ersten Bayreuther Festspiele. Und selbstverständlich hatte Emil Heckel als Vorsitzender des Mannheimer Wagnervereins und Verwaltungsrat
der Bayreuther Festspiele die Premieren von Richard Wagners „Ring
des Nibelungen“ verfolgt. Zwischen dem Mannheimer Musikalienhändler und dem Komponisten hatte sich ein persönliches Band entwickelt. Von welcher Beschaffenheit dieses war, wo es in dem breiten Spektrum zwischen blind-emotionaler Verehrung und Freundschaft auf Augenhöhe anzusiedeln ist, bleibt zu klären.
Wenn man von einer Verbindung zwischen Oberschwaben und dem Stuttgarter
Musiktheater spricht, so wird der kundige Opernfreund wahrscheinlich zunächst
an den aus Ravensburg stammenden Karl Erb (1877-1958) denken. Dieser hatte
1907 am hiesigen Königlichen Hoftheater seine Laufbahn als Opernsänger begonnen und war - nach einem kurzen Intermezzo am Stadttheater in Lübeck (1908-1910) - für zwei weitere Spielzeiten an die Stätte seiner ersten Erfolge zurückgekehrt. Anschließend setzte er seine Karriere in München fort, bis er sich nach einem schweren Unfall 1930 von der Bühne zurückziehen musste und dafür als
Liedinterpret eine neue Laufbahn begann. - Dass die Stuttgarter Hofoper während der Intendanz von Baron Putlitz um 1900 mehrfach ins Ravensburger Konzerthaus zu Gesamtgastspielen gekommen ist, dürfte schon weniger bekannt sein.
Dagegen wird man sich gewiss nicht mehr an die Oper »Astorre« des inzwischen
nahezu in Vergessenheit geratenen oberschwäbischen Komponisten Joseph Krug-Waldsee (1858-1915) erinnern, die am 25. Februar 1896 zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Königs bei festlich beleuchtetem Hause in
Stuttgart uraufgeführt worden ist.