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Die Rohrbacher Villenkolonie
(2013)
Wer die Heidelberger Adressbücher aufschlägt, wird dort ab 1909 (S.144) einen Anhang „Gemeinde Rohrbach“ finden, der aber nicht den ganzen Ort, sondern nur einen Teil der damals noch selbständigen Gemeinde Rohrbach verzeichnet: das sog. „Villenviertel“. Es erstreckt sich von der St. Peter-Straße nordwärts den Hang entlang bis zur Heidelberger Ortsgrenze (heute: Markscheide) und umfasst sieben Straßen mit 57 Häusern.
Die Villa Bosch
(2013)
Sie gilt als eines der schönsten Gebäude Heidelbergs: Die Villa Bosch am Schlosswolfsbrunnen-Weg. Hier und in ihrer näheren Umgebung befinden sich heute eine große wissenschaftsfördernde Stiftung, ein Technikmuseum, ein Tagungszentrum sowie zwei Forschungsinstitute. Wissenschaft, Wissenschaftsförderung und Wissensvermittlung haben in diesem Haus indes seit mehr als 90 Jahren Tradition.
Johann Remler, der in der neuesten Literatur auch fälschlich als Remmler geschrieben wird, war ein Heidelberger Architekt und Bauunternehmer, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Stadtbild bis in unsere Tage prägend gestaltet hat. In Heidelberg am 1. August 1847 geboren und ebenda am 3. November 1907 verstorben, war er der Sohn des Gerbermeisters Franz Remler und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Klar. Er besuchte die Gewerbeschule in der Kettengasse 16 in Heidelberg und war anschließend in einer großen Ludwigshafener Firma tätig, bis er 1872 sein
eigenes Baugeschäft, die Firma Heusch in der Hauptstraße 86 (heute Hauptstraße 88) erwarb. Remler war bestrebt, zweckmäßige Gestaltung, solide Ausführung und architektonische Schönheit zu vereinigen. Sein Charakter wird mit Geschäftstüchtigkeit, Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit umschrieben , das zu einem „Vertrauen und Ansehen in weiten Kreisen“ führte und Staatsaufträge und Aufträge von privater Hand zur Folge hatte. Das Reichspostamt (Sofienstraße, 1884), das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium (Neckarstaden, 1894), das Haus der Burschenschaft Frankonia (Neue Schlossstraße, 1892/93) errichtete er, und ebenso wirkte er am Heidelberger Rathaus und einer Kaserne mit. In Neuenheim legte er die Moltkestraße
an und errichtete Villen in der Weber- und der Werderstraße, sowie am Schloss Wolfsbrunnenweg. Private Bürgerhäuser wurden in der Altstadt realisiert. Die Stadt ehrt ihren Bürger seit 1929 mit der Remlerstraße im Stadtteil Neuenheim.
Die Eisenbahnstraße in Bühl
(2016)
Die Eisenbahnstraße entstand seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und ist Bühls einzige Prachtstraße. Sie stellt in der Stadtbaugeschichte ein Novum dar. Bühl ist im Grunde ein Straßendorf, das sich entlang der Hauptstraße nördlich und südlich
der Pfarrkirche entwickelt hat. Die älteste erhaltene Ansicht der
Stadt wird im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrt und
stammt aus dem 17. Jahrhundert. [1]
Es ist eine Karte des windeckischen Forstes, bei der es sich um die Kopie einer älteren
Karte aus der Zeit um 1580 handelt. [2]
Auf diesem Plan sind die
Bühlotbrücke und rund 50 Häusern entlang der Straße zu
sehen. Auch eines der beiden Stadttore ist erkennbar. [3]
Die Getreidespeicherkapazitäten der bereits in tiberischer Zeit gegründeten, im fruchtbaren
Lössgebiet des Markgräfler Hügellands gelegenen Axialhofvilla Heitersheim erfuhren mit dem
Ausbau zur vierten Bauperiode eine enorme Erweiterung (Abb. 1): Das spätestens in der um
100 n. Chr. datierten, dritten Bauperiode errichtete Speichergebäude C, das eine Grundfläche
von ca. 18 x 10 m besaß, wurde durch den Speicher C 2 ersetzt, der mit seinen Ausmaßen von
24 x 15 m die doppelte Grundfläche des älteren Speichers einnahm (Abb. 2, Nr. 1). In der pars
rustica wurde anstelle des Wohngebäudes F das Gebäude F 2 erbaut, das aus einem 24 x 15 m
großen, massiv fundamentierten Kernbau bestand, dessen westlicher Schmalseite eine ca. 5,5 m
breite ungegliederte Raumzeile vorgelagert war (Abb. 2, Nr. 2). Zwar ist die Funktion von Gebäude F 2 bislang noch nicht abschließend zu beurteilen, doch sprechen Indizien dafür, dass der
Bau als Speicher genutzt wurde: So fällt auf, dass der Kernbau von Gebäude F 2 nicht nur eine
massive Fundamentierung, sondern auch identische Ausmaße wie der periodengleich errichtete
Speicher C 2 aufwies.
Der Bernshof in Günterstal
(2016)
In „Freiburg im Breisgau, die Stadt und ihre Bauten“, dem sogenannten „Architektenbuch“ aus
dem Jahr 1898, ist unter den „Privat-Bauten“ die damals gerade sieben Jahre alte „Villa Berns“
aufgeführt und abgebildet (vgl. Abb. 1).[1] „Ein Chalet im Tyroler Holzstyl“ lautete die Charakterisierung,
und als Eigentümer wurde ein Dr. Berns genannt. Auch im Reprint des „Architektenbuchs“
1998 erschien die Villa Berns als eines der vielen zumindest im Äußeren heutzutage
noch vorhandenen Privatgebäude.[2] Gegenüber den alten Aufnahmen ist die (auch „Bernshof“
genannte) Villa allerdings von der Schauinslandstraße aus kaum mehr sichtbar. Wer aber war
Dr. Berns, und wie kam er auf die Idee hier sein Landhaus erbauen zu lassen, das mit seinem
alpinen Gepräge keinerlei Ähnlichkeit mit den damals in Freiburg entstehenden Villen im historistischen
Stil aufweist?