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- Villingen im Schwarzwald (4) (entfernen)
Die Anfänge der Uhrenfabrik Werner gehen auf das Jahr 1826 zurück. Nach einem Brand übersiedelte der Handelsmann Johann Nepomuk Nock mit seinem Sohn Heinrich Nock von Triberg nach Villingen und ließ sich in dem Haus am Marktplatz, Ecke Riet- und Obere Straße, nieder. Beide betrieben darin eine Eisen- und Colonialwarenhandlung und gründeten nebenbei ein Uhrenversandgeschäft. Sohn Heinrich Nock war die Seele des angegliederten Uhrenbetriebes. Er selbst zog noch als Uhrenträger mit der Krätze hinaus, um Absatzmärkte für die von den Uhrmachern gefertigten und aufgekauften Erzeugnisse zu finden. Im Volksmund nannte man diese Tätigkeit auch „backe”, weil wohl das Verpacken der Uhren nach außen hin als
besonderes Merkmal dieser Tätigkeit galt.
Das Aufkommen der verschiedenen Trachten gehe in der Regel auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Hauptsächlich wurde die Tracht in ländlichen Gegenden getragen. Sie unterscheidet sich nach Landschaften, Konfessionen und dem Familienstand
der Trägerin sowie auch in Werktags- und Sonntagstracht. Ebenfalls spiegele sich die Zugehörigkeit zur jeweiligen Herrschaft im Aussehen der Tracht wider. Die Tracht wird als Traditionsgut angesehen. Die Tracht der Altvillingerin stammt aus der Zeit, als Villingen dem Hause Habsburg unterstand und über Jahrhunderte zu den vorderösterreichischen Landen gehörte (1326-1803). Dies ist im Besonderen an den Radhauben zu erkennen, die ebenfalls in den Städten Radolfzell, Überlingen,
Markdorf, Meersburg, Bad Buchau, Konstanz, Saulgau und andere mehr, heute noch getragen werden. In früheren Zeiten war das Tragen der Tracht an Sonn- und Feiertagen, Festtagen und
bei besonderen Anlässen und Empfängen von Persönlichkeiten üblich.
Das Gutleuthaus oder Leprosorium war südöstlich vor der Stadt über dem linken Brigachufer erbaut worden. Das Haus ist auch als „die Siechen am Feld“ in der Zeit um 1322 erstmals genannt. In dem „Leprosorio“ oder Krankenspital wurden Aussätzige beiderlei Geschlechts ganz verpflegt. Nach dem Erlöschen des Aussatzes im Jahre 1480 wurde das Leprosorium weiterhin für Kranke benützt. Für Aussätzige waren im Mittelalter, wegen der
Langwierigkeit und Ansteckungsgefahr ihrer Krankheiten, vor den Toren der Stadt Spitäler und Gutleuthöfe erbaut worden. Von Zeit zu Zeit durften die Kranken in die Stadt, um Almosen zu sammeln. Laut einem Bericht im Buch: „Villingen, ein Führer durch die Stadt“ von Karl Kretz war ihnen später der Zutritt jedoch nur einmal während des Jahres gestattet, meist am Karfreitag.
Nach den beiden Belagerungen Villingens im Jahre 1633 war es für die Bevölkerung wie auch für die Besatzung Villingens ein dringender Bedarf, Lebensmittel für Mensch und Futter für Tier zu bekommen. So wurden benachbarte Ortschaften überfallen und beraubt, erpresst, ja sogar gebrandschatzt. Die Beutezüge gingen in die Schwarzwaldtäler, bis in die Nähe von Horb und Hechingen, selbst größere Orte wie Bräunlingen, Donaueschingen, Hüfingen und Vöhrenbach waren davon betroffen. Wie groß die Verwilderung der Menschen damals in ihrem ständigen Kriegsleben geworden war, zeigt die Tatsache, dass bei einem solchen Beutezug nach Tuningen sogar Frauen und Kinder beteiligt waren, so groß war die Not.