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Ein gärtnerisches Kleinod
(2018)
Die im Ottenheimer Gewann „Hundelgrün“ am südwestlichen Dorfende angelegte Streuobstwiese sowie der Lehr- und Versuchsgarten des Schwanauer Obst- und Gartenbauvereins sind nicht nur ein gärtnerisches Kleinod, sondern auch eine einzigartige Einrichtung im gesamten Ried. Denn die inmitten der Ottenheimer Schrebergartenkolonie gelegene Anlage birgt viele kleingärtnerische Schätze. Zum einen stehen auf der im Dezember 1994 angelegten Streuobstwiese rund 50 Obstbäume mit alten, anderenorts bereits längst verschwundenen Apfel- und Birnensorten. Und in dem direkt neben der Streuobstwiese angelegten Lehrgarten wird die reiche Vergangenheit der Gemüselandschaft im Ried wieder lebendig. Gemeinsam mit dem im östlichen Bereich angrenzenden Teil eines ehemaligen Altrheinschluts bildet die Gesamtanlage ein wichtiges Kleinbiotop und somit auch ein Rückzugsgebiet für diverse Tier- und Pflanzenarten.
Wer bei Kappel an „Parks und Gärten“ denkt, dem kommt unweigerlich der weithin bekannte und viel besuchte „Taubergießen“ mit seinen ursprünglichen Altrheinarmen, Auewäldern und Orchideenwiesen in den Sinn. Er bildet zusammen mit der Île de Rhinau einen einzigartigen grenzüberschreitenden Naturpark entlang des Rheins. Für Außenstehende indes völlig unbekannt sind Kappels Gärten „hinter den Gassen“. Mitten im Ort gelegen, wo sie niemand vermutet, sind diese grünen Oasen charakteristisch für die „vorne“ an den Hauptstraßen vielfach schon verlorengegangene Dorfidylle. Entstanden sind die üppigen Hinterhofgartenlandschaften mit der strahlenförmigen Erweiterung des mittelalterlichen Dorfkerns entlang der „Kirche-“, „Leye-“ (Löwen) und „Mihligass“ (Mühlenstraße) sowie der Vorau, wobei gerade der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht allmählich sondern planmäßig erfolgte Ausbau der „Kirchegass“ (heute Rathausstraße) über ihren mittelalterlichen Bestand weit nach Osten hinaus raumplanerisch bemerkenswert ist.
Ein Park auf dem Geisberg
(2018)
„Ein Park auf dem Geisberg? Noch nie gehört!“ Stimmt! Der Park ist längst untergegangen, wenn auch die Anlage, auf der er sich befand bis heute erkenntlich ist durch die Terrassierung und durch die bis vor einigen Jahren noch vollständige Ummauerung. Zwar darf man sich den Park nicht als einen Landschaftspark vorstellen, vielmehr ist er eine kleine private Anlage. Vielleicht eher bekannt ist dem einen oder anderen der Älteren unter den Lesern die „Wirtschaft zum Waldhof“. Sie existierte bis Ende der 60er Jahre und wurde von Geisberg-Wanderern und von den Bewohnern des Tals gern aufgesucht. Die Wirtschaft befand sich allerdings nicht auf dem Gipfel des Geisbergs, sondern an seiner Ostflanke; genauer gesagt im Harmersbachtal, das bei den Höhenhäusern beginnt und sich hinunter nach Welschensteinach erstreckt. Das Gebäude der „Wirtschaft zum Waldhof“, das gegenüber liegende ehemalige Herrenhaus und das ehemalige Leibgeding Haus sowie mehrere Ökonomiegebäude gehörten einst zum „Hofgut Waldhof“.