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In den Jahren 2007-2009 wurden im Nordschwarzwald an 47 Fundstellen epiphylle Moose beobachtet. Die
Höhenlagen der Fundorte reichten von etwa 150 m bis 770 m, wobei die meisten Stellen zwischen 400 und 500 m liegen. Die epiphyllen Moose wachsen an dauernd luftfeuchten, geschützten, aufgelichteten, aber kaum der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzten Stellen am Rand oder in der Nähe von Bächen in tief eingeschnittenen, meist steilen Schluchten und Klingen im Bereich von Wäldern. Insgesamt wurden 19 epiphyll wachsende Moosarten nachgewiesen. Am häufigsten sind die beiden Lebermoose Metzgeria temperata und Microlejeunea ulicina, daneben wurden Hypnum
andoi, Metzgeria furcata, Lejeunea cavifolia und Lophocolea bidentata mehrfach auf lebenden Blättern beobachtet. Die Höhenlagen der epiphyllen Vorkommen von Micr. ulicina, Metzg. temperata und Lejeunea cavifolia unterscheiden sich deutlich. Die Besiedlung der lebenden Blätter erfolgt vor allem durch vegetative Diasporen. Dabei ist ein hoher Diasporen-Eintrag aus benachbarten, auf Borke wachsenden Beständen der Moosarten wichtig. Micr. ulicina, Metzg. temperata und
Metzg. furcata bilden sehr häufig spezialisierte vegetative Diasporen (Cladien, thalloide Brutkörper). Die epiphyll wachsenden Pflanzen der übrigen Moosarten sind hauptsächlich aus Sprossfragmenten hervorgegangen. Unter konstant feuchten Bedingungen können sich die thalloiden Brutkörper, Cladien und Sprossfragmente auf den Oberflächen der kurzlebigen Blätter schnell etablieren und sofort weiterentwickeln. Die epiphyllen Moose wurden auf lebenden Blättern von
58 Gefäßpflanzenarten (Angiospermen, Gymnospermen, Farne) beobachtet. Trägerpflanzen mit langlebigen, immergrünen oder wintergrünen Blättern werden bevorzugt, insbesondere Abies alba und verschiedene Rubus-Arten. Daneben werden die Blätter von Lamium galeobdolon, Oxalis acetosella, Picea abies, Galium odoratum, Luzula sylvatica, Viola reichenbachiana, Hedera helix und Dryopteris dilatata öfters besiedelt. Im Herbst 2008 fanden sich Metzg. temperata und
Micr. ulicina auch auf den Blättern verschiedener sommergrüner Trägerpflanzen, etwa auf Fagus sylvatica, Quercus petraea, Frangula alnus, Circaea lutetiana, Chaerophyllum hirsutum, Senecio ovatus, Athyrium filix-femina und Thelypteris limbosperma. Sie können daher junge Blätter schon innerhalb weniger Monate besiedeln. Es wird diskutiert, ob die neuen Nachweise epiphyller Moose im Schwarzwald mit den gegenwärtigen Umweltveränderungen (Klimawandel, Änderung
der Schadstoffbelastung der Luft) zusammenhängen.
Wir stellen eine Zusammenfassung der Ergebnisse unserer Untersuchungen der südwestdeutschen Oribatidenfauna über 40 Jahre vor. Geographischer Schwerpunkt ist Baden-Württemberg, ökologischer Schwerpunkt sind Waldbiotope. Ergänzt werden diese Schwerpunkte durch einzelne Aufsammlungen in angrenzenden Gebieten wie den Allgäuer Alpen (Bayern), dem Pfälzer Wald, der Umgebung von Mainz und dem Soonwald (Rheinland-Pfalz). Die Taxonomie der 380 gefundenen Oribatidenarten ist in den meisten Fällen durch das Standardwerk von Weigmann (2006) abgedeckt; Funde von 20 Arten stellen Erstnachweise für
Deutschland dar und werden – soweit nicht in Weigmann behandelt – auf der Basis der Originalbeschreibungen vorgestellt. Darüber hinaus werden einige schwierig zu bestimmende Arten oder Formen diskutiert, ergänzend beschrieben und mit Zeichnungen illustriert.
One new species, Holhymenia riegeri nov. spec., is described from Bolivia and Ecuador. Holhymenia intermedia (Burmeister,1835) and H. tibialis Breddin, 1904, are considered junior synonyms of H. clavigera (Herbst, 1784); new records of H. histrio (Fabricius, 1803), H. persimilis Breddin, 1903, H. rubiginosa Breddin, 1904, and H. scenica (Stål, 1865) are given; a key to all known species is included.
Heteroptera of Lebanon
(2014)
Atractotomus riegeri sp. nov. from North Lebanon, where it was collected on Abies cilicica in two different localities, is described and illustrated. The new species is easily separated from all other Palaearctic Atractotomus by the unique shape of its second antennal segment, regularly and remarkably infated in both sexes. A key to the males of Palaearctic Atractotomus, partly based on that by Stonedahl (1990), has been provided in order to facilitate the recognition of the species.
The authors describe Adpiasus riegeri sp. nov. (Insecta, Heteroptera, Miridae, Mirini), a new species of the genus from French Guyana. It is compared with the three existing species of the genus Adpiasus Carvalo & Schaffner, 1973, A. punctatus Carvalho & Schaffner, 1973, and A. mayanus Carvalho & Schaffner, 1973, from Mexico, as well as A. ecuadorianus Carvalho &
Carpintero, 1986, from Ecuador. The characteristic features of the new species are described in detail and illustrated by photographs. Adpiasus mayanus is recorded for the frst time from French Guyana.
Die auf Baumhaseln (Corylus colurna) in Bruchsal (Baden-Württemberg, Deutschland) vorkommenden Gallmilben werden
untersucht. Acht Arten werden nachgewiesen, zwei davon sind neu für die Wissenschaft. Eine wird als Aceria corylicolurnae n.
sp. beschrieben; die andere, Eriophyes sp. wird beschrieben, aber nicht benannt, weil die Typenserie verloren Ist. Die anderen
Arten werden nachbeschrieben: Acutus comatus (Nalepa, 1892), Cecidophyopsis vermiformis (Nalepa, 1889), Eriophyes tristriatus (Nalepa, 1889), Phyllocoptes coryli (Liro, 1931), Phytoptus avellanae (Nalepa, 1889) und Tegonotus depresses (Nalepa, 1894).
Dies ist ein Nachtrag zu den fünf Bänden „Die Großpilze Baden-Württembergs“. 76 Arten und 10 Gattungen von
Großpilzen werden als neu für Baden-Württemberg gemeldet. 28 Arten sind auch Erstnachweise für ganz Deutschland. Angaben zur Morphologie (einschließlich Bestimmungsschlüsseln), Ökologie und Verbreitung werden ergänzt. Eine Neukombination wird vorgeschlagen: Hemimycena mauretanica var. megaspora (Kühner) Saar & Gminder comb. nov. Die Gesamtzahl der Agaricomycotina in Baden-Württemberg beläuft sich auf 3.150 Arten (3.112 Agaricomycetes, 18 Dacrymycetes, 20 Tremellomycetes).
Faunistische Nachweise zu den 61 in Sachsen-Anhalt verschollenen Landwanzenarten und zum Wiederfund von Peritrechus gracilicornis Puton, 1877, werden aufgeführt und erläutert. Zu vielen der an den historischen Artnachweisen beteiligten Entomologen erfolgen Angaben zu deren Lebensdaten, und es werden Informationen zum Verbleib der Sammlungen und zur Prüfung von Belegstücken gegeben.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Einfluss der Beweidung auf die Flora und Fauna der Alpe Einödsberg in den Allgäuer Alpen wurden zwischen 2003 und 2008 die Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) untersucht. Es handelt sich dabei um die intensivsten Aufsammlungen mittels Bodenfallen in den Bayerischen Alpen. Im Rahmen des sechsjährigen Projektes wurden fast 40.000 Individuen von 65 Arten bestimmt. In diesem Artikel wird eine kommentierte Artenliste vorgestellt sowie die festgestellten Zönosen und die Phänologie der Arten diskutiert. Dabei entsprechen die phänologischen Daten mit einer ausgeprägten Frühjahrsaktivität nach der Schneeschmelze den Erwartungen für Hochgebirgsstandorte. Bei den festgestellten Arten und Zönosen konnten zum einen mehrere Arten in ungewöhnlicher Höhe nachgewiesen werden. Des weiteren zeigt
sich, dass die Trennung in Arten des Offenlandes und Waldarten für Gebirgsstandorte wenig sinnvoll ist und andere Faktoren, z.B. das Mikroklima, für die Präsenz oder Absenz von Arten bestimmend sind.
Zur synanthropen Webspinnenfauna in Baden-Württemberg
gab es bis jetzt keine publizierten Untersuchungen. Daher
wurde zum ersten Mal eine Bestandsaufnahme der Spinnen
im menschlichen Siedlungsbereich in Nordbaden durchgeführt. Sie brachte nicht nur eine erstaunliche Artenvielfalt zum
Vorschein, sondern es konnten auch einige bislang selten gefundene Arten nachgewiesen werden.
Aus dem Baltischen Bernstein ist bisher nur eine Art der Gattung Calisius bekannt geworden: Calisius balticus USINGER,
1941. In der vorliegenden Arbeit werden drei neue Arten der Gattung und das unbekannte Weibchen von C. balticus beschrieben und abgebildet und ein Bestimmungsschlüssel für alle 4 Arten vorgelegt.
Die Heteropterenfauna der portugiesischen Inseln Madeira und Porto Santo ist immer noch ungenügend erforscht und dokumentiert. Vorliegende Fundmeldungen belegen u.a. eine neue Familie und neun für die Inselgruppe neue Artmeldungen, weiter eine Neumeldung für Madeira und neun bisher dort nicht nachgewiesene Arten für Porto Santo. Damit erhöht sich die Zahl der von der Inselgruppe bekanntgewordenen Heteropteren auf 23 Familien und 183 Arten.
In einer Liste werden 81 Wanzen (Heteroptera), von Panzer in dem Werk „Faunae Insectorum Germanicae ...“ mit handkolorierten Kupferstichen abgebildet und beschrieben, mit den lateinischen und deutschen Namen, Erscheinungsjahr und Angaben zur Qualität der Abbildung zusammengestellt. Die heutige Nomenklatur wird ermittelt und vorangestellt. Fehler, Ungenauigkeiten und Fragliches werden diskutiert.
Publikationen zum Vorkommen phytoparasitischer Kleinpilze in den deutschen Alpen gibt es nur wenige aus den letzten Jahrzehnten. In Vorbereitung einer „Checkliste und Roten Liste der phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands“ wurden deshalb in den vergangenen Jahren, vorwiegend 2008, im bayerischen und baden-württembergischen Teil der Allgäuer Alpen und deren Vorland Untersuchungen zum aktuellen Vorkommen dieser Pilze durchgeführt. Insgesamt konnten 274 Arten beobachtet und großteils belegt werden, darunter drei Flagellatenpilze (Chytridiomycota), 16 Falsche Mehltaupilze (Peronosporales), 60 Arten anamorpher Pilze („Hyphomycetes“, „Coelomycetes“), 37 Echte Mehltaupilze (Erysiphales), 10 sonstige Schlauchpilze (Ascomycota), 119 Rostpilze (Pucciniales) und 29 Brandpilze (Ustilaginales, Exobasidiales,
Microbotryales); insgesamt 396 verschiedene Pilz-Wirt-Kombinationen auf 262 Wirtsarten. Ferner wurden im
Untersuchungsgebiet vier für Deutschland neue Pilzarten gefunden (Plasmopara praetermissa Voglmayr, Fatehi & Constant., Septoria alpicola Sacc., Uromyces croci Pass., Anthracoidea rupestris Kukkonen). Eine Art, Aecidium philippianum M. Scholler auf Leontodon spp., wird als neu beschrieben. Des weiteren erbrachten die Untersuchungen sieben matrices novae und zahlreiche für Deutschland neue Wirte. In einer kommentierten Artenliste werden Informationen zu Häufgkeit, Verbreitung (einschließlich Fundangaben vom angrenzenden österreichischen Allgäu und weitere ergänzende Funddaten), zur Biologie, Taxonomie und Morphologie geliefert. Fotos von 15 Pilzarten vom Standort und mikroskopische Aufnahmen von Aecidium philippianum und Uromyces croci ergänzen die Übersicht.
Veränderungen in der Oenothera-Flora im Oberrheingebiet seit den Jahren 1951/56 werden dargestellt. Vorkommen einiger damals beobachteter Arten sind erloschen; andere Arten sind selten geworden. Oe. ersteinensis hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Am Rheindamm bei Altenheim wurden auf einer Länge von ca. 6 km die Bestände der einzelnen Oenothera-Arten in den Jahren 1975-95 genau erfasst.