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Ursprünglich erfolgte die Briefbeförderung durch
reisende Kaufleute, Fuhrleute, Schiffer, Metzger,
Mönche, Pilger usw.
Die zwischen 1504 und 1516 durch Franz von Taxis zur Beförderung der Staatskorrespondenz zwischen Brüssel und Wien eingerichtete Postverbindung wurde 1516 für jedermann zur Benutzung
freigegeben.
Vor ca. 300 Jahren kam einmal wöchentlich ein
Postreiter nach Villingen, auf seinem Weg von
Schaffhausen nach Hornberg und zurück. Dieser
Postritt wurde 1755 auf zwei Ritte wöchentlich
erhöht und bis Offenburg ausgedehnt.
1861 baute der Physiker Philipp Reis im hessischen Friedrichsdorf das erste Telefon. Graham Bell entwickelte diese Erfindung in den USA zu industrieller Reife. 1877 wurde im Deutschen Reich die erste Telefonleitung als Versuchsstrecke angelegt, und Siemens & Halske begann mit der Herstellung von 200 Apparaten pro Tag. 1885 kam auch Heidelberg ans Netz, zunächst mit zweistelligen Nummern. Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts war alles andere als eine gemächliche Zeit. Die industrielle Revolution ging einher mit technologischen Umwälzungen im
Verkehrs- und Nachrichtenbereich. Mithilfe des elektrischen Stroms entstanden völlig neue Wege der Kommunikation. Die Entwicklung vollzog sich in hohem Tempo: Zwischen der Erfindung und den ersten Telefonnetzen lag nicht einmal ein Vierteljahrhundert. Das moderne Internet war nicht ganz so schnell: 1969 erstmals installiert, stand der Begriff erst 1996 im Duden.
Nachrichtenaustausch erfolgte zu allen Zeiten. Schon aus vorgeschichtlicher Zeit sind Handelswege bekannt, auf denen
Waren und Nachrichten befördert wurden. Mehrere durchzogen Europa in Nord-Süd-Richtung. Diese dienten hauptsächlich den Salztransporten und dem Bernsteinhandel. Einer führte aus dem Hamburger Raum von der Nordsee kommend über
Weser, hessisches Bergland, den Main und den Oberrheingraben, das Isere- und Rhonetal bis zum Mittelmeer, wobei sich eine Vielzahl Querverbindungen als Zubringer und Verteiler zu Nebenwegen entwickelten.
„... Als 1872 die Großherzoglich Badische Post in die Kaiserliche Reichspost eingegliedert wird, erhält Villingen ein kaiserliches Postamt“, schreibt das Mitglied des Geschichts- und Heimatvereins Walter K.F. Haas. Von ihm erfahren wir auch, dass ab 1875 das kaiserliche Postamt in der Niederen Straße 24 (damals Nr. 388) im Hause der Familie Beha (heute Haus Sutermeister) untergebracht war. Vom „Postdirektor“ bis zum „Hilfsbriefträger“ betrug das Personal neun Personen, dazu kamen vier Landbriefträger und drei Bürodiener. In der ganzen Stadt gab es drei Briefkästen. Die amtliche Verkaufsstelle für Postwertzeichen befand sich 1884 bei Kaufmann Karl Butta, Marktplatz 185 (heute Parfümerie Butta-Stetter, Bickenstraße).