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- Kloster Sankt Blasien (5) (entfernen)
Bauernkriege
(2001)
Vor 475 Jahren vernichtete ein Großbrand fast alle Gebäude des Benediktinerklosters St. Blasien, auch das Stefansmünster und die Benediktkapelle wurden ein Raub der Flammen. Es waren aufständische Bauern, die Pulver aussträuten und dann das Feuer entfachten. „Es verbrennet alles das was die Steina das Wasser abscheidt.“ Sie rächten sich mit dem Anschlag für die Hinrichtung des Bauernführers Kunz Jehle aus Niedermühle. Schon seit Jahrzehnten bestanden Unstimmigkeiten zwischen den Bauern der zu St. Blasien gehörenden Gemeinden und den Mönchen des Klosters. In den Jahren 1524 bis 1526 kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen der Bauernschaft und den für die österreichische Regierung kämpfenden Soldaten. Es herrschte in dieser Zeit in dem ganzen deutschen Land eine Aufruhr des Landvolkes gegen die Obrigkeit. Wahrscheinlich wurden diese angefacht durch den Geist der Reformation. Im Schwarzwald begann der Aufruhr im Wutachtal, dort erhoben sich die Bauern gegen den Landesherrn den Grafen Sigmund von Lupfen. Der Protest richtete sich gegen zu hohe Abgaben und immer wieder abverlangten Frondienste. Bald schon kam es zum Aufstand auf den Klettgau, dann auf die Grafschaft Fürstenberg und schließlich dann auf das Kloster St. Blasien.
Durch eine Resolution des Großherzogs von Baden vom 10. Oktober 1806 wurde das Kloster St. Blasien für aufgehoben erklärt, und am 28. Oktober erhielt dann der Abt die offizielle Mitteilung. Schon am 5. November kam Staatssekretär Baron Joseph Albrecht von Ittner, ehemals Kanzler der Malteser in Heitersheim, in das Kloster im Albtal, um den Abt zu eröffnen,
dass die Klostergemeinschaft nunmehr nicht mehr bestehe und das Vermögen der Mönche dem Staat gehöre. Damit war die ruhmreiche Geschichte des Benediktinerklosters St. Blasien beendet.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Schwarzwälder Benediktinerkloster St. Blasien mehrfach von aufständischen Bauern angegriffen. Die um ihr Recht und um Freiheit kämpfenden Männer haben die Gebäude der Mönche in Brand gesetzt, das wertvolle Mobiliar und ein Teil der Sammlungen, wie die Bibliothek, zerstört. Auch wütete zu jener Zeit im Schwarzwald die Pest, viele Menschen dieser Region sind an dieser ansteckenden Krankheit gestorben. Unter den Opfern waren einige Klosterangehörige. In dieser schweren Zeit hat das Konvent den bisherigen Großkeller Pater Caspar Müller zum Klostervorsteher gewählt und dem noch jungen Angehörigen der Gemeinschaft ein große Verantwortung auferlegt.
Vor 200 Jahren war das Schwarzwaldkloster St. Blasien für einige Tage württembergisch. Am 18. Januar 1806 stürmten Soldaten aus dem Württembergischen in das damals recht abgelegene Albtal, es waren 80 Grenadiere und dreißig Mann zu Pferd. Angeführt wurden die Militärs von einem Hauptmann. Die Soldaten öffneten die Klosterpforte, traten in die Räume
der Mönche und erklärten dem Abt, dass nunmehr das gesamte Anwesen der sanktblasianischen Benediktiner den Württembergern gehöre. Damit diese Übernahme dann auch nach außen dokumentiert war, brachten die Soldaten umgehend das Wappen des württembergischen Königs an der Eingang des Klosters an. Fast zur gleichen Zeit marschierten
württembergische Truppen nach Berau und belagerten dort das zu St. Blasien gehörende Frauenkloster.
Vor 75 Jahren, am 16. August 1933, hat der
Orden der Jesuiten die leerstehenden Fabrikationsräume
der in Konkurs geratenen Spinnerei
St. Blasien gekauft. Der Erwerb durch die
Jesuiten war für die Entwicklung der kleinen
Schwarzwaldgemeinde eine bedeutende Entscheidung.
Das prächtige Gebäude in dessen
Mittelpunkt die große weitbekannte Kuppelkirche
des heiligen Blasius steht, war Jahrhunderte
eine Abtei der Benediktiner. In der
Mitte des 10. Jahrhunderts siedelten sich in
dem engen Tal der Alb einige Mönche an.
Woher sie kamen, darüber gibt es unterschiedliche
Angaben. Sie gründeten eine
klösterliche Gemeinschaft. Für ihre aus rohen
Holzbalken zusammengefügte Kapelle erhielten
die Männer vom Kloster Rheinau eine
Reliquie des heiligen Blasius. Die kleine Klause
wurde nunmehr Cella blasii genannt.