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Beim Betreten der alla hopp!-Anlage in Sinsheim fallen mehrere alte Torbögen auf, der älteste von 1604. Angaben zu den früheren Standorten und den ehemaligen Besitzern fehlen. Der größte und prächtigste jedoch liefert wenigstens einen Namen: Stoffel Killinger. Und die Jahreszahl: 1614. Es ist aber ganz klar, dass die alla hopp!-Anlage nicht der ursprüngliche Standort ist. Das Wissen, wo sich die Torbögen, darunter etliche aus der Zeit vor dem Brand von 1689, zunächst befanden und wann sie an ihren jetzigen Standort gebracht wurden, ging im Laufe der Zeit von nicht einmal 50 Jahren verloren. Dabei ist es ganz einfach: „Schau nach bei Ratzel“.
Reihen
(2020)
Im Stadtarchiv Sinsheim findet sich im Bestand Reihen unter der Signatur B 134 das früheste Zinsregister des Dorfes: Ein gewichtiges Buch, 4508 Gramm schwer, 14 cm dick, 34 cm hoch, 21 cm breit – gewichtig nicht nur wegen des tatsächlichen Gewichts. Die Beschäftigung mit diesem Buch, dem man sein Alter von mehr als 300 Jahren durchaus ansieht, lohnt sich für einen Historiker, aber auch für jeden Familienforscher mit Wurzeln in Reihen. Sinn des Zinsregisters von 1713 war, von jedem Einwohner, ob Frau oder Mann, das schatzbare Vermögen festzustellen, also Steuererklärungen à la 1713. Schatzbares
Vermögen hieß damals Grundbesitz.
Vor 171 Jahren: Warum eine Gewerbeschule in Sinsheim?
Der Amtmann beim Grosherzoglichen fürstlich leiningenschen Bezirksamt Sinsheim,
Macarius Felleisen, bringt es 1844 auf den Punkt: ,,Diese Anstalt ist hier in
der That absolut notwendig namentlich sind unsere Handwerksleute als Maurer,
Zimmerleute etc im Vergleich zu diesen Gewerbsleuten in anderen Landstädten
sehr weit zurück". GLA 377/ 8190.
Diese Rückständigkeit ist ein allgemeines Problem im Großherzogtum Baden,
nicht nur in Sinsheim.
Das Großherzogtum Baden um 1834
Mehr als ¾ seiner Bevölkerung leben auf dem Land und ernähren sich hauptsächlich
von der Landwirtschaft. Auch die Städte, zumeist Kleinstädte, sind stark landwirtschaftlich
geprägt.