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Über die Planung und Gestaltung des Friedrichsplatzes, dieser für Mannheim so bedeutenden Stelle das Stadtbildes, ist bereits ausführlich berichtet worden. Dieser Platz galt und gilt als einer der schönsten Schmuckplätze Europas. Der Architekt Bruno Schmitz (1858-1916) hat für die Platzfläche wie auch für die umgebenden Arkadenhäuser eine Formensprache geschaffen, die sich an der Garten- und Repräsentationsarchitektur des barocken Zeitalters orientierte. Schon seinen Entwurf für die Festhalle „Rosengarten" hatte er 1898 unter das Motto „Karl Theodor" gestellt und damit eindeutig und klar seine ästhetischen
Vorstellungen offenbart, denen er auch in der ihm später übertragenen Platzgestaltung konsequent folgte (Abb. 1).
Helmut Lutz
(2001)
„Grenzüberschreitung" - das ist schon immer sein Ziel gewesen, Grenzen überwinden mit den Mitteln der Kunst. Als der Künstler Helmut Lutz sich vor 30 Jahren auf dem Münsterberg in Breisach ansiedelte, dort sein Wohnhaus und sein Atelier teilweise mit eigenen Händen baute, ging sein Blick über den Rhein, über die deutsch-französische Grenze hinweg, hinüber zum Festungsstern nach Neuf-Brisach. Der doppelt-achteckige Festungsstern hatte geradezu magische Wirkung auf ihn, inspirierte ihn zu einem Werk von monumentalen Ausmaßen, zu seinem „Sternenweg": Ein Kunstwerk mit Figuren und Instrumenten u. a. aus Stahl, Stein und Holz - ein Mysterienspiel, ein „Spectaculum" aus Klang und sparsam eingesetzter Sprache, aus Schwingung und Bewegung - ein kultisches Weg-Spiel, zu dem der spanische Komponist Cristobal Halffter die Musik schuf. Der Künstler verstand dieses Werk von Anfang an als seine „Europa-Weg-Initiative", womit er beides zugleich benennt: seine Lebensaufgabe und den Weg zu deren Verwirklichung. Europa „erfahren" und auf diese Weise an einem
zukunftsfähigen Europa bauen, dieses Ziel hat er, seitdem er an der Realisierung dieser Utopie arbeitet, nie aus den Augen gelassen.
Obwohl über einen Zeitraum von nahezu zwei Jahrhunderten nachzuzeichnen, ist die Geschichte der Erwerbungen von Abgüssen antiker Plastik durch das Haus Baden und des Fortbestandes dieser Sammlungen bislang kaum untersucht und nie zusammenhängend dargestellt worden. Auch die einzelnen Komplexe dieser Sammlungsgeschichte, die durch das Engagement des Hauses Baden wie durch einen roten Faden verbunden sind, gleichwohl aber auch für sich stehen könnten, haben zum Teil wenig Beachtung gefunden. So ist z. B. weitgehend unbekannt, dass auch Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) in Karlsruhe eine eigene Abguss-Sammlung besaß. Und weitgehend in Vergessenheit geraten ist auch die Existenz einer Abguss-Sammlung im Mannheimer Schlossmuseum. Erweitert werden soll die Darstellung außerdem um die Anfänge der ersten Sammlung von Antikenabgüssen für die Karlsruher Zeichenakademie unter Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811).
"Max Laeuger gilt heute noch als der Beste unter den Keramikern Deutschland", so ist zu lesen in einem Bericht über die Geschichte der Majolika-Manufaktur Karlsruhe (Badische Heimat, Heft 4, 2001, S. 665 ff.). Wer war dieser Künstler? Nun, schlägt man in der Kunstgeschichte das Kapitel "Jugendstil" auf, so wird man sicherlich auf den Namen Max Laeuger stoßen, ganz bestimmt aber, wenn in jener Zeit von Keramik die Rede ist, denn er spielte in der Entwicklung der modernen Keramik des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle.
In Lörrach flanieren
(2002)
Wer Lörrach von weither bereist, zum Beispiel mit dem Autoreisezug, wundert sich vielleicht über die lebhafte und unterhaltsame Atmosphäre der Kreisstadt. Und wer gerne andernorts der Kunst wegen reist, ist erstaunt über die zahlreichen großen Skulpturen in der Kernstadt. Beides verdankt sich dem Konzept einer verkehrsberuhigten Innenstadt mit Fußgängerzone. Die Menschen kaufen nicht nur gerne hier ein, sondern bummeln auch mit Genuss an Schaufenstern in den Straßen und Gässchen vorbei oder sitzen in einem der vielen Lokale auf den verschiedenen Plätzen - in Lörrach kann Sehen und Gesehenwerden ebenso zum unverzichtbaren Freizeitwert gehören wie die Begegnung mit zeitgenössischer Kunst.
Liebe Leserin, lieber Leser, wie stellen Sie sich eine tanzende Mannheimerin vor? - Als Teenager in engen Jeans und knappem Oberteil oder als eine graziöse Tänzerin aus dem Ballettensemble des Mannheimer Nationaltheaters? - Weit gefehlt! Die „Große Mannheimerin", wie sie offiziell heißt, ist eine 13 m hohe Stahlskulptur von Franz Bernhard, die 1994 ihren Platz auf dem Freigelände vor dem Planetarium an der östlichen Einmündung der Autobahn in die Stadt gefunden hat. Sie wurde von der Südwestdeutsehen Landesbank (Südwest LB) zu ihrem 75jährigen Bestehen im Rahmen des Kultursponsoring der Stadt Mannheim geschenkt. Die Großplastik eröffnet die sogenannte "Kulturmeile", die mit vielen weiteren modernen Plastiken entlang der Augustaanlage bis zur Jugendstilanlage am Wasserturm bestückt ist und weiter vorbei am Rosengarten die Planken entlang bis zum Reißmuseum in einer Länge von fast drei Kilometern verläuft.
Wer sich in Heidelberg aus der Altstadt kommend zu Fuß auf den Weg zum Predigerseminar der Evangelischen Landeskirche in Baden, dem Petersstift, begibt, erfährt die Möglichkeit der Begegnung, und zwar unmittelbar auf der Alten Brücke: Eine
Begegnung mit einem illustren Zeugnis der Stadt- und Staatsgeschichte, aber auch der jüngeren Kirchengeschichte, mit Themen des Staatsrechts und der Theologie.
Den Namen Fritz Theilmann hörte ich erstmals 1957. Er hatte den Hahn für die Pforzheimer Matthäuskirche entworfen, in die ich sonntags zum Gottesdienst ging. Das war kein gewöhnlicher Kirchturmhahn, wie ja auch die international berühmte Kirche des Architekten Egon Eiermann ein ungewöhnliches Gebäude darstellte. Er war nicht umrisshaft flächig aus dem Blech geschnitten, sondern eine voluminöse Treibarbeit aus Kupfer, die den Bildhauer verriet.
Klangschiff "Im Augenblick"
(2003)
An diesem Spätsommertag glitzert der See silberblau, verharren die Enten und Schwäne in großer Ruhe. Eine Wasserfontäne erhebt sich hinein in den verblauenden Horizont des Schweizerischen Ufers. Kleine verspielte Wellen rollen lautlos auf die Kiesel. Vor dieser Kulisse steht das Klangschiff „Im Augenblick" von Helmut Lutz. Es wirkt wie eine dunkle Scherenschnittsilhouette vor See und Himmel.
Der Stier ist aus schwarzem griechischem Marmor, weitgehend realistisch, angelehnt an Stierformen der minoischen Kunst Kretas. So haben die Stierhörner denselben ästhetisch-musikalischen Schwung, in die man sich die Saiten eines Instruments eingespannt vorstellen könnte; das Sonnensymbol auf der Stirn, das Stirnhaar, das sich labyrinthisch lockt. Dieser Stier symbolisiert den kraftvollen Aufbruch, indem er das Pflaster auf dem Breisacher Vulkanfelsen sprengt, das gewaltsam aufbricht, birst, sich mit dem göttlichen Stier aufbäumt und so eine unglaublich energiegeladene Spannung erzeugt. Auf ihm steht Europa, weitaus abstrakter in der Darstellung. Ihr Körper, durch das Dreieck gekennzeichnet, ist das Logo der Region des Dreiländerecks. Europas Füße wollen gehen, sich auf den Weg machen, die Hände langen nach den Sternen, konkret vielleicht den Sternen der Europäischen Union, aber eigentlich eher nach der Utopie einer viel umfassenderen Gemeinschaft, die nach der Auffassung des Künstlers die regionalen Farben bewahren muss. Er betont den „weibliche Aspekt Europas, das Mütterliche, dieses Lieben der verschiedenen Kinder, die nicht gleichgemacht werden dürfen".