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Gespräch mit Adrien Finck
(2003)
- Sie sind ein Kind des Sundgaus, wie Professor Georges Zink oder die Dichterin Lina Ritter, die ein Jugenddrama über den Landvogt Peter von Hagenbach geschrieben hat. Sie beziehen sich ebenfalls auf zwei andere Figuren aus dem Sundgau: die Dichter Charles Zumstein, den Ihr Vater gekannt hat, und Nathan Katz, dem Sie bestimmt selbst noch begegnet sind. Könnten Sie auf Ihre Familienherkunft und den Rahmen Ihrer Kindheit zurückkommen und dabei das Spezifische des HOMO SUNGOVIUS charakterisieren?
Feste zu feiern gehört zu den Urbedürfnissen der Menschen. Der Sinn der Feste liegt weniger in der Erholung vom Alltag als in der Erhebung der Feiernden über den Alltag. Familie, Verein, Gemeinde, Land, alle brauchen Feste, um ihre soziale Identität zu erhalten und zu kräftigen. Außerdem schaffen Feste Ausnahmesituationen, können von Zwängen befreien, als Ventile wirken, tatsächliche oder vermeintliche Mängel ausgleichen.
Gerhard Weiser
(2003)
„Wir haben einen Freund verloren, der sein ganzes Leben in die Verantwortung für die Menschen im Lande gestellt hat."
Mit diesen Worten hat Ministerpräsident Erwin Teufel Dr. h.c. Gerhard Weiser in seiner Rede bei der Trauerfeier am 13. September 2003 in Mauer gewürdigt. Gerhard Weiser prägte die Landespolitik in 20 Minister- und 33 Abgeordnetenjahren wie kaum ein Anderer. Er diente unter drei Ministerpräsidenten: Hans Filbinger, Lothar Späth und Erwin Teufel.
Und er war selbst stellvertretender Ministerpräsident von 1980-1992. Als Minister für den Ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von 1976-1996 gestaltete er die Politik nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch im Bund und in Europa. Von 1976-1987 war er zugleich Umweltminister.
Gerhard von Oßweiler
(2003)
Das heutige Rauenberg ist bekanntlich aus dem östlich des Angelbachs am Fuß einer Burg gelegenen Dorf „Ruhenberg" und aus dem westlich des Angelbachs gelegenen Dorf „Wederswilre", das ebenfalls eine Burg besaß, hervorgegangen. Der Name „Ruhenberg" erklärt sich aus dem mittelhochdeutschen Adjektiv „ruh" „struppig, mit dichtem Gebüsch bewachsen, dichtbewaldet" und bedeutet somit ,,dichtbewaldeter Berg". Auf diesem Berg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert eine
Burg errichtet, worauf der dortige Flurname „Burggraben" hinweist. Am Fuße dieser „Burg Ruhenberg" entstand ein Burgweiler, der sich nach dem Namen der Burg „Ruhenberg" nannte. Der Name des zweiten Ortes „Wederswilre" weist auf eine frühe Entstehungszeit zurück. Es gibt gesicherte Hinweise, dass dieser Ort zuerst den Namen „Wilre" besaß und erst am Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts von einer Niederadelsfamilie mit Namen „Wider" den Namen ,,Wi(e)derswilre" oder „Wederswilre" bekam.
Die auf Baumhaseln (Corylus colurna) in Bruchsal (Baden-Württemberg, Deutschland) vorkommenden Gallmilben werden
untersucht. Acht Arten werden nachgewiesen, zwei davon sind neu für die Wissenschaft. Eine wird als Aceria corylicolurnae n.
sp. beschrieben; die andere, Eriophyes sp. wird beschrieben, aber nicht benannt, weil die Typenserie verloren Ist. Die anderen
Arten werden nachbeschrieben: Acutus comatus (Nalepa, 1892), Cecidophyopsis vermiformis (Nalepa, 1889), Eriophyes tristriatus (Nalepa, 1889), Phyllocoptes coryli (Liro, 1931), Phytoptus avellanae (Nalepa, 1889) und Tegonotus depresses (Nalepa, 1894).
In der Stadt Freiburg existierten bis zur Wende des 19. zum 20. Jahrhundert die zwei Freimaurerlogen „Freunde der edlen Aussicht" als Tochter der sogenannten humanitären Großloge ,,Zur Sonne" mit Sitz in Bayreuth sowie „Friedrich zur Treue" als Tochter der sogenannten altpreußischen Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln" mit Sitz in Berlin. Unter
der Großen Landesloge von Österreich hatte sich die Erstgenannte im April/Juni 1784 zunächst mit dem Namen „Zur edlen Aussicht" konstituiert, war im Jahre darauf der (englischen) Provinzialloge zu Frankfurt a. M. beigetreten und wirkte zwischen 1808 und 1813 im neuen Großorient des Großherzogtums Baden. Von 1793/94 bis 1808, von 1813 bis 1847/48 und von
1852 bis 1857 musste sie ihre Tätigkeit unter den jeweils herrschenden landespolitischen Vorgaben oder lokal bedingten Umständen einstellen. In der zweiten Schließungsphase (bis zur Bayreuther Eingliederung 1848, als sie die Bezeichnung „Freunde der edlen Aussicht" erhielt) konnten die Mitglieder im elsässischen Exil in Mülhausen arbeiten. Die Gründung der Zweitgenannten als zunächst freimaurerische Vereinigung erfolgte dagegen erst 1894. Der Berliner Obedienz (Großlogenkörperschaft) schloss sie sich erst 1897 an, bei endgültiger Aufnahme ihrer Arbeiten im Jahre 1898. Beide Bauhütten waren sogenannte reguläre, d. h. unter einer freimaurerisch regulären Patenschaft eingesetzte Logen; die eine ,humanitärer' Provenienz, in der die Aufnahme auch von Juden möglich war, die andere ,altpreußischer' Provenienz, in
welcher nur Christen auf genommen werden konnten.
,,Meine Herren, vielleicht der älteste Parlamentarier in diesem Haus, habe ich nicht geglaubt, am neigenden Abend meines öffentlichen Lebens noch bei einem solchen Gesetz auftreten und dagegen meine Überzeugung aussprechen zu müssen." Als Franz Josef Buß (B.) sich mit diesen einleitenden Worten an die Abgeordneten des Reichstags in Berlin wandte, war er 71 Jahre alt. Der Wahlkreis Tauberbischofsheim hatte ihn mittels direkter, gleicher, allgemeiner und geheimer Wahl in die neue Reichshauptstadt entsandt. Mit 13.603 gegen 8.114 ließ der betagte B. als Kandidat der jungen Zentrumspartei seinen liberalen Gegenspieler hinter sich.
Nur vereinzelt sind autobiographische Quellen einfacher, nicht zu den Oberschichten gehörenden Menschen aus früheren Jahrhunderten überliefert. Historisch arbeitende Disziplinen wie Volkskunde und Geschichtswissenschaft begannen sich
erst in den letzten Jahrzehnten für diese Schriften zu interessieren und erschlossen
dadurch für die Forschung neue Zugänge zur Vergangenheit.
Aus dem Hegau wurden bislang nur wenige entsprechende Zeugnisse veröffentlicht. Am bekanntesten aufgrund des Inhaltes und der Darstellungskraft ist der
unter dem Titel »Aus vergangenen Tagen. Erlebnisse eines Höhgaubewohners in
der Franzosenzeit 1795-1815. Aus dem Tagebuch des ehemaligen Bärenwirts
und Vogtes Ferdinand Müller in Welschingen« 1893/94 erst im »Höhgauer Erzähler« und 1894 in Engen als Sonderdruck herausgegebene Bericht. Die für die
Zeitung bearbeiteten, an einigen Stellen gekürzten, an anderen erweiterten und
mit Fehldeutungen versehenen Aufzeichnungen behandeln die Zeit um 1800, als
das revolutionäre Frankreich und das konservative Österreich im Hegau miteinander um die Macht in Europa rangen. Sie sind nur ein Teil der »Lebensgeschichte«
Ferdinant Müllers. Das Original galt lange als verschollen und wurde 2001 zum
ersten Mal vollständig veröffentlicht.
In seiner Predigt beleuchtete er die große Zahl der
Männer und Frauen, die als Heilige das Leben der
Kirche wesentlich mit geprägt haben und den
Gläubigen aller Zeiten als Vorbild dienten. Dabei
ging er auch auf die Menschen ein, die in den
Stürmen der Zeit mutig ihre Stimme erhoben und
gegen viele Widerstände beeindruckende Glaubenszeugnisse abgaben. Mit der Gedenktafel am
Kaplaneihaus wolle die Münsterpfarrei auf Ewald
Huth aufmerksam machen, der für seine christliche
Überzeugung in den Tod gegangen ist. „Wir wollen
ihn nicht heilig sprechen, aber wir heiligen und
pflegen sein Gedächtnis, weil er es verdient hat,“
sagte der Münsterpfarrer.
Erinnern Sie sich noch?
(2003)
Villingen im Wandel der
Zeit“ nennt der Geschichts-und Heimatverein sein Jahrbuch. Der Maler Hans Georg
Müller-Hanssen, 1908 in
Schwenningen geboren, hat
uns in seinen Bildern viele
vertraute Fleckchen unserer
Heimat von einst erhalten.
Ob vom verschneiten Marktplatz – den viele Bürger leider immer wieder als „Latschariplatz“ bezeichnen, ob
beim Blick in die Bärengasse
Richtung Bickenstraße, in
stille Winkel der oberen
Goldgrubengasse oder ins
Riet, immer begegnet uns ein
Stück Heimat. In der rustikalen Marktszene mit Pferdefuhrwerk auf dem Münsterplatz oder im Bild vom alten Wasserturm beim Bahnhof – das Schwarzwaldbahn-Romantik wach werden lässt,
immer wird ein Stück Villinger Geschichte lebendig.