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Da bin ich zu Hause
(2007)
Eine Wohnung ist nicht nur ein Dach über dem
Kopf. Die eigenen vier Wände bedeuten Geborgenheit, Wärme und Schutz, die wiederum das
sichere Gefühl vermitteln, zu Hause und ganz privat zu sein. „Hier bin ich Mensch – hier darf ich
sein“. Daheim zu sein, ein Heim zu besitzen und
sich heimelig fühlen, dafür steht die Wohnungsbaugenossenschaft „Familienheim“ seit 57 Jahren.
Bickentor im Visier
(1999)
„Wo isch au d’Katz?“ fragen die Kunden seit
Wochen verdutzt, bevor sie sich ihren geplanten
Einkäufen im Fachgeschäft Hauck beim Oberen
Tor zuwenden. Komische Frage, wenn man eigentlich
einen Pulli oder einen Schlafanzug kaufen will.
Nun ja, der Kater Ramses war eben der Liebling
aller Kunden und fristete ein fröhliches Dasein zwischen
Hemden, Schürzen und Unterwäsche. Nun
ist er leider im gesegneten Katzen-Alter von 13
Jahren gestorben. Doch das Textil-Fachgeschäft
Hauck, Obere Straße 35, in dem der Kater Ramses
zum Inventar gehörte, das „lebt“ nun bereits seit
fast 80 Jahren und ist auch so lange im
Familienbesitz.
Das Haus Zinsergasse 12 ist ein zwei- bis dreigeschossiger, traufständiger Massivbau ohne Keller.
Das 7,5 m breite und 11 m lange Haus steht mit
der Schmalseite an der Straße. Das im Südwesten
der Altstadt gelegene Eckgrundstück reicht bis zur
Bogengasse.
Vor Baubeginn sind die Hausbereiche, in die
Eingriffe geplant waren, punktuell archäologisch
und bauhistorisch untersucht worden. Bei diesen
Untersuchungen stellte sich heraus, dass sich hinter
der Fassade des 19. Jahrhunderts ein Haus von
1255 (d) verbarg, das um 1476 (d) sein noch heute
vorhandenes Dach erhielt (Dendrochronologie
Bleyer/ Lohrum).
Beginn der Abrissarbeiten auf dem Gelände des
künftigen Müller-Drogeriemarktes, im Bereich
Riet-, Färber-, Brunnenstraße, machten sich
neun junge Archäologen auf die Suche nach
mittelalterlichen Zeugnissen der Stadtgeschichte.
Die Maßnahme wurde mit insgesamt 135000
DM vom Arbeitsamt im Zuge eines Programms
für Langzeitarbeitslose gefördert.
Aus nach 162 Jahren
(2014)
Generationen von Eltern kauften hier Tauf- und
Kommunionskerzen, nun erlischt das Licht in der
christlichen Buchhandlung Hermann Weisser in
der Bickenstraße erst einmal: Villingens älteste
Buchhandlung steht vor dem Ende.
Wer als Erwachsener durch die Ladentür tritt,
fühlt sich augenblicklich in seine Kindheit zurück
versetzt, an jenen spannenden Tag, als man an der
Hand der Mutter hier hinein ging, um den Rosenkranz und die Kerze für die Heilige Erstkommunion
und vielleicht sogar das erste eigene „Gotteslob”
für den künftigen Kirchgang zu kaufen. Kruzifixe
und Rosenkränze schmücken die Wände noch
immer. Jesusbildchen und Engelfigürchen, in der
christlichen Buchhandlung, die schon 162 Jahre
alt ist, gibt es sie noch. Aber nachdem die letzte
Inhaberin aus der Kaufmannsfamilie Heinzmann,
Gertrud Heinzmann, im Sommer verstorben ist
und eine Erbengemeinschaft sich unter anwaltlicher
Beratung von Gerhard Ruby mit dem Nachlass
beschäftigt hat, ließ der Testamentsvollstrecker
mitteilen, „dass sich die Erbengemeinschaft leider
gezwungen sieht, die christliche Buchhandlung als
solche aufzugeben.” Schon etwa seit den letzten
zehn Jahren „fährt der Laden Verluste ein”, erläuterte
Miterbe Rolf Heinzmann.
Die Geschichte der Friedhöfe spiegele die wandelnden Einstellungen der Gesellschaft zum Tod: Friedhöfe sind ebenso Zeitdokumente wie schriftliche Quellen, Bauten und Kunstwerke, die uns Aufschluss über vergangene, vorhergegangene Einstellungen und Vorstellungen unserer Vorfahren geben können. Kaum eine Epoche hat sich so intensiv und bildhaft mit Sterben und Tod auseinandergesetzt wie das Mittelalter.
Vor 300 Jahren haben die Villinger Bürger mit dem Bau der Lorettokapelle an der Hammerhalde begonnen. Damit dankten sie Gott für die glücklich überstandene sechstägige Belagerung der Stadt durch die Truppen des Französischen Marschalls Graf Camille de Tallard während des spanischen Erbfolgekrieges. Im Jahre 1705 war die Kapelle fertiggestellt. 299 Jahre nach der Belagerung machte sich in Villingen Dietmar Kempf ans Werk. Im Sommer 2003 begann er mit dem Bau eines detailgenauen Modells der Lorettokapelle im Maßstab 1:25.
Am Schmotzige Dunschtig des Jahres 1927 fanden sich elf Villingerinnen mittleren Alters in altmodischer Kleidung im „Café Raben“ ein. Die „Alte Jungfere“ waren geboren. Die Idee zur
Gründung hatte die damalige Café-Besitzerin Luise Schleich. Sie und ihre „närrischen Wiiber“ verstanden ihren Fasnachtsabend als Gegenstück zu den sonst von Männern dominierten Veranstaltungen –Fastnacht von Frauen für Frauen. Der Name „Alte Jungfere“ war allerdings bereits damals nicht ernst
zu nehmen. Die Frauen waren meist verheiratet und auch ihre Verkleidung entsprach nicht dem Alltagshäs, sondern wurde aus alten Schränken und Kommoden zusammengetragen.
Am 20. Juli 1980 wurde in einem feierlichen Gottesdienst in der Evang. Johanneskirche Villingen in der Gerberstraße die restaurierte und erweiterte Orgel der einst in Donaueschingen ansässigen Orgelbauer Schildknecht und Bergmann eingeweiht. Das 1838 (in Wikipedia fälschlich: 1829) erbaute Werk stand einst in der Evang. Stadtkirche in Sulzburg im Markgräflerland, die entwidmet und 1979 zum Landesbergbaumuseum umgestaltet wurde. Damit wurde die Orgel in jener ehemaligen Kirche nicht mehr gebraucht.